Ein leistungsfähiges Ladeinfrastrukturnetz ist eine zentrale Voraussetzung, um den Umstieg auf das Elektroauto zu erleichtern. Neben den privaten Flächen sind auch die öffentlichen Parkstellflächen für die Ausweitung von Ladestellen bedeutsam. Einen deutlichen Zuwachs an Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum erfährt der Bezirk Treptow-Köpenick nun erstmals in diesem Jahr. Gab es 2022 nur 30 Ladepunkte in diesem Bereich, sind in 2023 allein 49 Laternenladepunkte in Betrieb genommen worden. Über 50 weitere Standorte könnten unter der Voraussetzung der witterungsbedingten Umsetzbarkeit bis Jahresende noch dazu kommen.
Die Ladepunkte an Straßenlaternen verfügen über ein Ladesystem mit einer Leistung von 3,7 Kilowatt. Sie sind deshalb vor allem an Orten angebracht, an denen Elektroautos länger stehen und etwa über Nacht geladen werden können. Das Laden funktioniert mit einem Standardkabel Typ 2. Der Zugang ist ohne Abonnement möglich. Per Ad-Hoc-Zugang oder mittels RFID-Karte bzw. über Mobilitäts-Apps erfolgt die Autorisierung. Entsprechend vielfältig sind auch die Zahlungsmöglichkeiten. Der Bezirksbürgermeister Oliver Igel hat mit seinem Dienstfahrzeug das „Laternenladen“ in einem Wohngebiet in Adlershof getestet: „Ich freue mich, dass demnächst in vielen Ortsteilen von Treptow-Köpenick, solche Ladeeinrichtungen in unmittelbarer Nähe von Wohnungen für Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos zur Verfügung stehen. Den Ausbauschub hat der Bezirk dringend benötigt.“
Bei den Laternenladepunkten handelt es sich um ein Berliner Pilotprojekt im Rahmen des Forschungsvorhabens „ElMobileBerlin“, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (siehe Pressemitteilung vom 30.11.2022). Die Realisierung der Laternenladepunkte erfolgt im Sinne des initialen Forschungscharakters des Projekts zunächst ohne Beschilderung und Markierung der Stellplätze. In Bereichen mit hohem Nutzungs- bzw. Parkdruck plant die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt die entsprechenden Anträge auf Beschilderung und Markierung beim Bezirk im nächsten Jahr einzureichen. Hinweise dazu sind an das Ladeinfrastrukturbüro zu richten.
Zudem hat das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirksamtes seit Januar 70 weitere Parkplätze für Elektrofahrzeuge mit AC-Ladepunkten für das „normale“ Laden mit Ladeleistungen von 11 bis 22 Kilowatt an 35 Standorten im öffentlichen Raum von Treptow-Köpenick genehmigt. Weitere Standorte folgen. Die Umsetzung und Inbetriebnahme der Ladestellen stehen mehrheitlich durch die Berliner Stadtwerke und dritte Betreiber*innen noch aus. Sein Auto im Bezirk zu laden, wird also zukünftig einfacher und wirkt sich positiv aus, wie Dr. Claudia Leistner, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt unterstreicht: „Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist ein wichtiger Baustein, um Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen zu reduzieren und leistet damit auch ein Beitrag für den Klimaschutz.“
Karte zu Ladestandorten
Entsprechende Übersichten zu öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge finden sich im Berliner Energieatlas und dem Geoportal Berlin (FIS-Broker). Neueste Inbetriebnahmen der letzten beiden Monate sind darin noch nicht enthalten, werden aber von der Berliner Hauptverwaltung ergänzt.
Planungen zur Ladeinfrastruktur
Die Senatsverwaltung ist für den Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum zuständig und hat den Berliner Planungsansatz festgelegt. Entsprechend dem Berliner Modell sind für Treptow-Köpenick 126 AC- und DC-Ladepunkte sowie bis zu zwei Schnellladehubs durch die Berliner Stadtwerke Kommunalpartner GmbH bis 2030 vorgesehen. Zwischen Bezirk und Senat erfolgt eine Abstimmung zu den ausgewählten Standorten. Dem Bezirksamt wird dabei die Aufgabe als Straßenbaulastträger und Straßenverkehrsbehörde zuteil, die eingegangenen Anträge auf verkehrliche Geeignetheit zu prüfen und eine Sondernutzungserlaubnis zu erteilen.
Daneben werden durch dritte Betreiber*innen über 100 AC- und DC-Ladepunkte im öffentlichen Raum errichtet. Das Ladesuchkontingent für dritte Betreiber*innen bis 2030 ist in Treptow-Köpenick bereits ausgeschöpft, wodurch das Ladeinfrastrukturbüro derzeit keine neuen Vorprüfungsanträge annimmt.
Informationen und Kontakte
Die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, als Teil der Wirtschaftsförderung Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, hat auf ihrer Webseite das Wichtigste zum Thema Ladeinfrastruktur in einer Übersicht zusammengestellt. Beratungsangebote der eMO fokussieren sich auf private Flächen, die rein privat genutzt werden oder auch für Dritte öffentlich zugänglich sind, wie z. B. Kund*innen und Anwohner*innen.
Häufige Fragen zur Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum werden auf den Webseiten der Senatsverwaltung beantwortet. Als Kontakt steht das Ladeinfrastrukturbüro der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt zur Verfügung.