Vom Putzrasen zu Blühwiesen – Biodiversität zwischen Wohnhäusern fördern

Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner (re.) und die Vorstände Henrike Hanke (mitte) und Georg Petters (li.) der WBG Treptow-Nord nehmen Auszeichnung entgegen.

Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner (re.) und die Vorstände Henrike Hanke (mitte) und Georg Petters (li.) der Wohnungsbau-Genossenschaft „Treptow Nord“ eG. nehmen Auszeichnung entgegen.

Pressemitteilung vom 12.06.2023

Treptow-Köpenick wurde im November 2020 als eine von 40 Kommunen im bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ für seine Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsraum ausgewählt.

Am Freitag, dem 9. Juni 2023 überreichte Robert Bartz vom Verein Kommunen für biologische Vielfalt die Auszeichnung des Bundeswettbewerbs zum erfolgreichen Projektabschluss.
Mit dem Projekt „Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld“ wurden, in Kooperation mit dem bezirklichen Beirat für Naturschutz und Landschaftspflege, der Wohnungsbaugenossenschaft Treptow Nord eG sowie der degewo AG, auf ausgewählten Grünflächen von Wohnanlagen viele unterschiedliche Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung der Stadtnatur und damit zur Förderung der biologischen Vielfalt umgesetzt.

„Siedlungsnahe Grünflächen stellen wichtige ökologische und soziale Lebensräume dar: nicht nur für Anwohner*innen, sondern auch für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten“, sagt Andrea Gerbode vom BUND Berlin e.V., Vorsitzende des bezirklichen Naturschutzbeirats. „Zur Stärkung der heimischen Artenvielfalt wurde daher der biologische Strukturreichtum von Flächen durch Schaffung begrenzter neuer Habitatstrukturen, kleiner Streuobstwiesen, Hecken und kräuterreichen Blühwiesen erhöht. Gleichzeitig wurde der Biotopverbund in angrenzende Bereiche gestärkt“, ergänzt Birgit Protze, zweite Vorsitzende des bezirklichen Naturschutzbeirats.

„Mit dem gemeinsamen Projekt ist unsere Genossenschaft einen großen Schritt bei der Entwicklung naturnaher Räume vorangekommen. Wichtig ist aber nicht nur die Umsetzung des Projektes, sondern die Weiterführung. Deshalb ist die Akzeptanz und Unterstützung durch die Mitglieder der Genossenschaft außerordentlich wichtig“, sagt G. Petters, Vorstand der Wohnungsbau-Genossenschaft „Treptow Nord“ eG.

Die relevanten Landschaftsbauarbeiten und Pflanzungen wurden entsprechend den Projektplanungen vom Landschaftspflegeverband Spandau e.V. und den Grünpflegefirmen der Wohnungsbaugenossenschaft bzw. -gesellschaft vorgenommen. „Dadurch, dass interessierte Mieter*innen durch Gießen für das Anwachsen der Gehölze sorgen, wird die Idee des Projekts wirklich gelebt“, freut sich Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner.

Für die Anwohner*innen fanden Informationsveranstaltungen und Workshops statt. Hier wurden beispielsweise gemeinsam Vogel- und Fledermausnistkästen gebaut, eine Lehmtränke, ein Sandarium als Lebensraum für Wildbienen angelegt und aus Gehölzschnitt eine Benjeshecke für Igel und Heckenbrüter geschaffen. Liebevoll gestaltete Schilder werden noch vor Ort zu den einzelnen Strukturelementen informieren.
Unter dem Motto „Wir können Vielfalt. Öko-logisch“ wurde in einer breit angelegten Aktion mit vielen ehrenamtlich Helfenden eigenes Saatgut von Wiesen im Bezirk gewonnen. Diese Samen sind auch genetisch über Jahrhunderte an die lokalen Boden- und Klimaverhältnisse angepasst und können ausgebildet der heimischen Tierwelt als optimale Nahrungsquellen dienen.

Zum Projekt und den einzelnen Aktivitäten kann sich über Naturstadt – Berlin.de informiert werden.

Hinweis:
Das Projekt „Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld“ wird im Rahmen des Wettbewerbs „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ gefördert. Dieser wird vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.