Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld – Projektumsetzung mit der Wohnungs-Baugenossenschaft „Treptow Nord“ eG gestartet

Nistkasten bauen 2

Pressemitteilung vom 05.10.2022

Zur Förderung von Stadtnatur und Artenvielfalt in Treptow-Köpenick wird aktuell von der unteren Naturschutzbehörde in Kooperation mit dem bezirklichen Naturschutzbeirat sowie der Wohnungs-Baugenossenschaft „Treptow Nord“ eG und der degewo AG das Projekt „Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld“ umgesetzt. Dabei wird aufgezeigt, dass die Grünflächen durch eine Anpassung der Pflege als bedeutsame Lebensräume für Tiere und Pflanzen ökologisch aufgewertet werden können. Ein wesentlicher Baustein des Projektes ist dabei die Einbindung von Mitglieder*innen und Mieter*innen im Rahmen von Workshops, damit das Projekt nachhaltig gelebt wird.

Am 27. September fand der erste Workshop bei der WBG „Treptow Nord“ eG unter reger Beteiligung von Mieter*innen statt. Neben der Vorstellung des Projekts hat die WBG Treptow Nord auch ihr Engagement in der Vergangenheit aufgezeigt. Auf Anregung einer Mieterin entstand bereits 2018 die Initiative „Naturbelassene Langgraswiesen“ und es wurde auf zwei Flächen das Mahdregime so umgestellt, dass sich hier Blühwiesen, welche bedeutende Nahrungsquellen für Bienen und Insekten sind, entwickeln konnten. So konnten bereits im Jahr 2020 zehn Trockenrasenarten und fünf Arten der Roten Liste Deutschlands kartiert werden. Es zeigt sich, dass auch mit einfachen Mitteln große Erfolge für die Artenvielfalt erzielt werden können.

Themenschwerpunkt des ersten Workshops war der Bau von Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse. Diese wurden im Vorfeld als Bausätze von Frauen, welche ihren ökologischen Bundesfreiwilligendienst bei der unteren Naturschutzbehörde leisten, vorbereitet. Unter Anleitung wurden die Nisthilfen durch die Mieter*innen zusammengebaut. Toni Becker, als Ornithologe im bezirklichen Naturschutzbeirat vertreten, hat den Bau durch fachliche Ausführungen und Erläuterungen begleitet. Die Teilnehmer*innen konnten dabei erfahren, dass die heimische Vogelwelt neben Nistkästen auf strukturreiche Flächen angewiesen ist.

„Es war schön zu sehen, wie interessiert und engagiert der Vorstand der WBG „Treptow Nord“ eG und insbesondere auch die Mieter*innen sind. Ich freue mich schon auf den anschließenden Workshop zu Blühwiesen als Lebensraum für Insekten, bei welchem auch das im Sommer im Bezirk gewonnene Saatgut zum Einsatz kommen wird“, sagt Birgit Protze, zweite Vorsitzende des bezirklichen Naturschutzbeirats.

„Artenschutz und Wohnungsbau müssen von Anfang an zusammen gedacht werden und die Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften sind hier wichtige Partnerinnen im Bezirk. Das Projekt ist ein wertvoller Beitrag, um sich gemeinsam fit für die anstehenden Herausforderungen, welche gerade auch der Klimawandel mit sich bringt, zu machen“, sagt Dr. Claudia Leistner, Stadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt.

Hinweis:
Das Projekt „Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld“ wird im Rahmen des Wettbewerbs „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ gefördert. Dieser wird vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

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