Vorsätzliche Baumabtötung einer ca. 200 Jahre alten Eiche in der Parkanlage Regattastraße gegenüber Hausnummer 151-158 im Ortsteil Grünau

Bohrloch an der 200 jährigen Eiche Nr. 8

Pressemitteilung vom 28.06.2021

Am 10.06.2021 wurden im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrolle des Bezirksamtes Treptow-Köpenick plötzliche und äußerst massive Absterbeerscheinungen an einer ca. 200 Jahre alten Eiche in der Parkanlage gegenüber der Regattastraße 151-158 sichtbar.
Nach einer eingehenden Untersuchung der Alteiche wurde parkseitig direkt am Stammfuß ein Bohrloch von ca. 2 cm Durchmesser und ca. 40 cm Tiefe in den Wurzelstock hineingehend festgestellt. Im Bohrloch befand sich eine bisher unbekannte Flüssigkeit, die nach Lösungsmitteln roch.
Der Absterbeprozess schreitet unaufhaltsam voran. In Kürze wird durch einen drastischen Pflegeschnitt versucht, den Baum bei der Genesung gegen diesen Giftanschlag zu unterstützen. Ob dies zum Erfolg führt, ist derzeitig noch nicht absehbar. Als Mahnmal wird die Eiche vorerst stehen bleiben.

Die Eiche mit der Baumnummer 8 hat eine Wuchshöhe von ca. 20 m, einen Kronendurchmesser von ca. 15 m und einen Stammumfang von über 3 m erreicht. Mit ihrer imposanten Größe prägt sie nicht nur das Landschaftsbild, ist Nahrungs- und Lebensraum für heimische Tierarten, sondern leistet auch einen beachtlichen Anteil zum Klimaschutz und damit für die menschliche Gesundheit.

Die vorsätzliche Schädigung bis hin zur Tötung in solcher Form macht betroffen und fassungslos zugleich.

Bereits im August des Jahres 2013 gab es in der Regattastraße einen gleichartigen Fall, in dem eine ca. 100-jährige Linde auf Höhe der Hausnummer 158 das gleiche Schicksal erlitt. Sie wurde ebenso mittels Bohrung in den Wurzelstammbereich sowie Injektion einer toxischen Flüssigkeit abgetötet.

Angesichts der durch die Umwelt- und Klimaproblematik kaum auszugleichenden Baumverluste ist diese Tat nicht nur gegenüber diesem schon über Generationen hinweg stehenden Baum, sondern auch gegenüber der Allgemeinheit mehr als respektlos.

Der Gesamtschaden bemisst sich insgesamt auf ca. 20.000 €, wenn die erforderlichen Kosten für 6 Baumersatzpflanzungen entsprechend der Baumgröße eines solch großen Baumes mit eingerechnet werden.

Das Straßen- und Grünflächenamt bittet alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, sich auch weiterhin um den Baumschutz zu bemühen und unterstützend tätig zu werden.
Diese Straftat wurde zur polizeilichen Anzeige gebracht. Sachdienliche Hinweise zu Beobachtungen werden gern in jeder Polizeidienststelle oder aber im Straßen- und Grünflächenamt unter SGA-ZENTRAL@ba-tk.berlin.de entgegengenommen.