Internationaler Frauentag am 8. März 2021
Bild: Frauenzentrum in Treptow-Köpenick
Pressemitteilung vom 01.03.2021
Am 8. März 2021 ist Internationaler Frauentag. An diesem Tag wird weltweit auf Frauenrechte und bestehende Diskriminierungen aufmerksam gemacht und dies seit mehr als 100 Jahren.
Seit 2019 ist der Internationale Frauentag in Berlin ein Feiertag. Das war natürlich kein Selbstläufer, so wie auch viele andere Freiheiten für Frauen hart erkämpft werden mussten.
Vor gut 100 Jahren erst wurde das aktive und passive Wahlrecht für Frauen in Deutschland eingeführt. Es ist noch nicht so lange her, dass Frauen nicht mehr ihre Männer um Erlaubnis fragen müssen, um arbeiten zu gehen. Das mussten die Frauen noch bis 1977 und auch erst seit 1962 dürfen Frauen in Deutschland ein eigenes Bankkonto eröffnen. Selbst der Kleidungsstil war für Frauen vorgegeben und noch 1970 war es aufsehenerregend, wenn Frauen einen Hosenanzug getragen haben. Im Osten verlief die Entwicklung etwas anders. Dort wiederum mussten die Frauen Vollzeit arbeiten gehen und darüber hinaus die komplette Sorge- und Familienarbeit übernehmen.
Heute beanstanden Frauen den noch immer bestehenden Lohnunterschied (Gender Pay Gap), der aktuell 19 Prozent beträgt. Aktuell sind mehr Frauen erwerbstätig als je zuvor, auch Frauen mit einem und mehr Kindern, und ihre Qualifikationsniveaus sind im Vergleich zu Männern häufig sogar höher. Aber noch immer verdienen sie in Deutschland und in Europa weniger als Männer. Ebenso bleibt es noch ein langer Weg, bis Parlamente und politische Gremien paritätisch mit Frauen und Männern besetzt sind. In der Wirtschaft muss mit gesetzlichen Vorgaben erreicht werden, dass Spitzenpositionen ebenfalls geschlechtergerecht besetzt werden. Aktuell berät der Bundestag über das Zweite Führungspositionen-Gesetz. Der Gesetzentwurf entwickelt das 2015 in Kraft getretene Führungspositionen-Gesetz weiter. Eine zentrale Neuerung ist ein Mindestfrauenanteil für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern in großen deutschen Unternehmen.
Das Frauenzentrum in Treptow-Köpenick hat im vergangenen Jahr einen Frauen Power Walk durchgeführt und zum Abschluss haben die beteiligten Frauen ihre Wünsche und Forderungen an die Politik formuliert.
Diese wurden für eine Postkartenaktion zum Anlass genommen, um eine öffentliche Kommunikation über vorhandene Benachteiligungen anzuregen, damit weiteres Umdenken stattfinden kann. Mit insgesamt 7 Postkarten wird auf folgende Themen aufmerksam gemacht.
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Postkarte Nr.1 „Gleichstellung ist nicht nur ein Thema für Erwachsene“
Hier soll angeregt werden, Gleichstellung in den Schulunterricht zu implementieren.
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Postkarte Nr. 2 „Ganze Arbeit = ganzes Geld“
Gleiche Wertschätzung durch gleiche Bezahlung in allen Berufen (auch in Pflege- und Sozialberufen) (“unbereinigter Gender Pay Gap”), Entgelttransparenz! Ist hier die Aussage.
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Postkarte Nr. 3 „Gleichberechtigung in Familien“
Mehr Anreize für die Aufteilung der Elternzeit, denn sie ist Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen bei Erwerbstätigkeit und Karriere.
Gerechte Verteilung der Sorgearbeit in der Familie.
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Postkarte Nr. 4 „Frauen – bestimmt!“
Mehr Frauen in Führungspositionen, Wirtschaft und Politik.
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Postkarte Nr. 5 „Familienfreundlicher Job“
Frauen- und Familienfreundlichere Arbeitgeber*innen/Unternehmen
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gleichen Bedingungen für beide Elternteile.
Gleiche Anforderungen und Bewertungen von Frauen und Männern in der Ausbildung und im Studium (gleiche Karrierechancen).
Männer sensibilisieren wieviel Mehrwert das Leben und die Arbeit erhält, wenn beide Geschlechter die gleiche Wertschätzung erfahren und erhalten.
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Postkarte Nr. 6 „Qualifizierung, statt Minijob“
Mehr Frauen und Mädchen in den sogenannten MINT – Berufen.
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Postkarte Nr. 7 „Recht und Gerechtigkeit für Frauen“
Familienrichter*innen, Gewaltprävention, höhere Strafen für Sexualtäter mit Sicherheitsverwahrung, Frauen besser vor Gewalt schützen.
Pünktlich zum Internationalen Frauentag, am 8. März 2021 werden die Postkarten veröffentlicht.
Diese sind bei der Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, 12555 Berlin und im Frauenzentrum im Nachbarschaftszentrum Friedrichshagen, Bölschestraße 87, 12587 Berlin erhältlich.
Die Postkarten können außerdem auf der Internetseite der Gleichstellungsbeauftragten heruntergeladen werden.
Kontakt
Gleichstellungsbeauftragte
- Tel.: (030) 90297 - 2306
- Fax: (030) 90297 - 2401
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