Wir gedenken - 100 Jahre Kapp-Putsch

Bezirksbürgermeister und BV-Vorsteher an Grabanlage Kapp-Putsch auf dem Friedhof Adlershof

Pressemitteilung vom 21.03.2020

Vor 100 Jahren, im März 1920, fand in Deutschland ein 100 Stunden andauernder Putsch gegen die Weimarer Republik statt.

Der Kapp-Putsch war ein militärischer Umsturzversuch von erzreaktionären Teilen der Reichswehr, der die junge Weimarer Republik an den Rand eines Bürgerkrieges führte. Unter dem Kommando des Generals von Lüttwitz (1859–1942) besetzte am 13. März 1920 die aus einem Freikorps hervorgegangene Marinebrigade Ehrhardt das Berliner Regierungsviertel. Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp (1858–1922) übernahm für vier Tage die Spitze der Putschregierung.

Die Putschisten erklärten die Regierung und Nationalversammlung als abgesetzt und errichteten eine Militärdiktatur. Vier Tage später, am 17. März 1920, endete der Putsch durch einen Generalstreik– die Republik konnte wieder aufatmen.

Tragischerweise kam es beim Rückzug der Putschisten zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit der Bevölkerung. Zwölf Adlershofer und drei Köpenicker kostete der Kampf für den Erhalt der Demokratie und gegen den Kapp-Putsch das Leben.

Mehrere Gedenkorte in Deutschland und in Berlin erinnern an diesen Putsch-Versuch.
In Treptow-Köpenick gedachten der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Peter Groos, und Bezirksbürgermeister Oliver Igel der Opfer des Kapp-Putsch vor 100 Jahren. Auf dem Futran-Platz in der Köpenicker Altstadt am Gedenkstein für Alexander Futran, dem
Köpenicker Mitorganisator gegen den Kapp-Putsch, der als Stadtrat vor 100 Jahren sein Leben für die Freiheit ließ, und auf dem Friedhof Adlershof, wo sich eine Gedenkstätte mit Denkmal und Einzelgräbern der Opfer befindet, legten sie gestern ein Gebinde nieder.

Ein Zeichen des Gedenkens und mahnenden Erinnerns.