- Zeit: Sonntag, den 10. November 2019 ab 17 Uhr
- Ort: ehemalige Synagoge, Freiheit 8, 12555 Berlin
- Eintritt: frei
Auch 2019 erinnert Treptow-Köpenick mit einer Gedenkveranstaltung unter freiem Himmel und einem Synagogenkonzert an das Schicksal der ehemaligen Köpenicker jüdischen Gemeinde und ihres Gotteshauses, der Synagoge Freiheit 8 in der Köpenicker Altstadt.
Sie war eines von 15 jüdischen Gotteshäusern, die allein in Berlin in der von den Nationalsozialisten herablassend-spöttisch „Reichskristallnacht“ genannten Pogromnacht zerstört wurden, welche reichsweit mehrere hundert Todesopfer forderte. Am 9. November 1938 hatten SA-Leute im Rahmen der nationalsozialistischen Novemberpogrome das damals erst 28 Jahre alte, vom Rixdorfer Architekten Adolf Sommerfeld entworfene Gebäude verwüstet, geplündert und in Brand gesetzt. Die stark beschädigte Synagoge in Köpenick wurde durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg weiter zerstört und musste 1945 vollständig abgetragen werden. Eine Gedenktafel erinnert heute an die Synagoge und ihre Geschichte.
Die Gedenkveranstaltung beginnt am Sonntag, dem 10. November 2019 um 17 Uhr mit dem Totengedenken El Male Rachamim mit Kantor Isaac Sheffer und dem Kinderchor der Joseph-Schmidt-Musikschule Treptow-Köpenick vor der Freiheit 8, 12555 Berlin-Köpenick. Anschließend gibt es unter der künstlerischen Leitung von Regina Yantian ein Saalkonzert in der FREIHEIT FÜNFZEHN, mit Kantor Isaac Sheffer, dem Synagogal Ensemble Berlin und Organist Jürgen Geiger. Das Synagogal-Ensemble-Berlin ist weltweit das einzige Ensemble, das jeden Freitagabend, Schabbatmorgen sowie an allen jüdischen Feiertagen die Kompositionen des großen jüdischen Meisters und Reformators Louis Lewandowski präsentiert.
„Nachdem im vergangenen Jahr in beeindruckender Weise mehrere hundert Menschen die Erinnerung an die jüdischen Köpenickerinnen und Köpenicker wachgehalten haben, bin ich sehr froh, dass es uns mit Unterstützung des Louis-Lewandowski-Festivals im Rahmen der jüdischen Kulturtage 2019 erneut gelungen ist, eine so hochwertige Gedenkveranstaltung vorzubereiten“, so Cornelia Flader, Bezirksstadträtin für Kultur.
Bezirksbürgermeister Oliver Igel freut sich, dass es wieder einmal gelungen ist, mit der Gedenkveranstaltung unter dem Motto „Gedenken. Hoffnung. Zukunft“ Teil der Jüdischen Kulturtage zu sein: „Vielfalt der Kulturen und unterschiedliche Einflüsse waren immer eine Bereicherung für Gesellschaften. Die Köpenicker Synagoge, die vor 81 Jahren von den Nazis zerstört wurde, war und ist eine solche Bereicherung für die Stadtgesellschaft hier im Südosten Berlins.“
Weitere Informationen: http://www.synagogal-ensemble-berlin.de/