Bezirksbürgermeister Igel enthüllt Informationstafeln auf dem Friedhof Adlershof
Bild: BA Treptow-Köpenick
Pressemitteilung vom 25.01.2019
Bezirksbürgermeister Oliver Igel enthüllt am kommenden Sonntag, dem 27. Januar 2019 um 10 Uhr auf dem Friedhof in Adlershof Informationstafeln zur Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes und über den früheren Gemeindevorsteher Friedrich Leopold. Diese auf Anregung des Adlershofer Bürgerverein – Cöllnische Heide e.V. produzierten Tafeln wurden durch die Kiezkasse für Adlershof finanziert und durch den Heimatverein Köpenick e.V. gestaltet und hergestellt. Mit den Informationstafeln sollen Besucherinnen und Besucher des Friedhofs erneut wichtige geschichtliche Informationen erhalten. Auf dem Friedhof in Adlershof befinden sich bereits Informationstafeln zu den Ehrengräbern von Liselotte Welskopf-Henrich, Wolfgang Heinz und den Gräbern von Michael Brückner, Boris Djacenko, Max Goosmann sowie für die Opfer des Kapp-Putsches und über die Friedhofsgeschichte.
Nachfolgend die Texte der Tafeln:
Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes
Das Gräberfeld mit mehr als 50 Grabsteinen für Gegner und Verfolgte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus Adlershof wurde in den 1970er Jahren eingerichtet. Der Bildhauer Gerhard Thieme, dessen künstlerische Arbeiten an zahlreichen öffentlichen Plätzen Berlins zu finden sind, schuf dafür 1982 eine Stele mit vier Bronzefiguren.Im Jahr 2013 wurde auch die Stele zum Gedenken an die Widerstandskämpfer Otto Nelte (1898–1941), Willy Gall (1908–1941) und Walter Gerber (1888–1939) auf den Waldfriedhof verlegt. Sie befand sich von 1977 bis 2013 auf einer Freifläche an der Dörpfeldstraße Ecke Nipkowstraße im Zentrum von Adlershof und musste wegen der geplanten Bebauung des Grundstücks umgesetzt werden. Die auf der Stele angebrachten “Winkel” aus rotem Sandstein stehen symbolhaft für die mit einem roten Dreieck gekennzeichneten politischen Häftlinge in den Konzentrationslagern der NS-Zeit.
Friedrich Leopold (1837-1899)
Die Vorfahren von Friedrich Leopold gehörten zu den ersten Grünauer Kolonisten von 1749, siedelten 1764 nach Müggelheim über und kamen 1834 nach Adlershof. Im Jahre 1869 erhielt Leopold auf polizeiliche Anordnung die Schankkonzession für den “Sueszengrundt”, wie die Büdnerkolonie damals genannt wurde. Zunächst führte er den alten Dorfkrug, später “Leopolds Restaurant” mit Hotelbetrieb in seinem neu erbauten Wohnhaus am Adlergestell. Durch Berufung des Gutsbesitzers Hans von Oppen wurde Friedrich Leopold Gutsvorsteher und nach Aufhebung des Gutsbezirk erster gewählter Vorsteher der Gemeinde Adlershof. Dieses Amt übte er von 1880 bis 1886 aus. Die Kaiserliche Oberpostdirektion richtete in seinem Lokal die örtliche Postagentur mit Telegrafenbetrieb ein. Später beherbergte ein von Friedrich Leopold errichteter Neubau das erste Adlershofer Postamt. Auch ein Wochenmarkt wurde unter seiner Leitung etabliert. Leopold war zudem Vorsitzender des örtlichen Gemeindekirchenrates. Er starb 1899 im Alter von 62 Jahren.
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