Ausstellungseröffnung Albinea und Treptow-Köpenick – Geschichte einer 20-jährigen Städtepartnerschaft

Pressemitteilung vom 24.01.2018

Die eindrucksvolle Foto-Ausstellung „Albinea und Treptow-Köpenick – Geschichte einer Partnerschaft“ in deutscher und italienischer Sprache gründet auf der Idee, die zwanzigjährige Städtepartnerschaft zu feiern und zu zeigen, wie diese Partnerschaft im Laufe der Jahre immer stärker und lebendiger geworden ist.

Albinea ist eine Landgemeinde in der norditalienischen Provinz Emilia-Romagna. Der Städtepartnerschaft liegt ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1944 zugrunde.
In diesem Jahr wurden fünf deutsche Soldaten in der Villa Rossi in Albinea durch die Wehrmacht, unter ihnen der Johannisthaler Feldwebel Hans Schmidt, erschossen. Ziel der Fünf war es, die kampflose Übergabe der deutschen Kommandantur vorzubereiten. Hierzu hatten sie Kontakt zur italienischen Resistenza aufgenommen. Das heldenhafte Vorhaben wurde jedoch an die deutsche Abwehr verraten, scheiterte und führte zum Tod der fünf Mutigen. Die Gemeinde Albinea verlieh dem deutschen Sozialdemokraten Schmidt posthum die Ehrenbürgerschaft.

Im Jahr 1995 wurde Hans Schmidt zusammen mit den vier anderen Ermordeten aus Anlass des 50. Jahrestags der Befreiung Italiens zu Ehrenbürgern Albineas ernannt.

Die freundschaftliche kommunale Partnerschaft zwischen den Gemeinden Albinea und Treptow wurde am 7. September 1997 in Albinea und durch die beiden Bürgermeister Vilmo Delrio und Michael Brückner beschlossen.

In Albinea wurde im Oktober 2000 ein Gedenkstein für die Partnerschaft und den Fall der Berliner Mauer eingeweiht. 2003 benannte die Gemeinde Albinea eine Straße in „Via Treptow“.
Der Platz in Johannisthal zwischen Sterndamm und Heubergerweg mit dem Denkmal für die Opfer gegen Gewalt wurde am 2003 in „Albineaplatz“ benannt. Im gleichen Jahr, am 1. September, wurde in Adlershof eine Straße nach Hans Schmidt benannt.
Des Weiteren ehrte der Bezirk Treptow-Köpenick den Gemeindepfarrer (1936 bis 1976) von Albinea, Don Ugoletti. Die Ereignisse hielt Ugoletti in seinem Tagebuch fest. Ihm ist es unter Einsatz seines Lebens zu verdanken, dass die fünf hingerichteten Wehrmachtssoldaten nicht namenlos verscharrt wurden. Seit 2008 gibt es den „Don-Ugoletti-Platz“ vor der Grünauer Friedenskirche.

Am 27. Januar 2018 um 15:00 Uhr eröffnet Bezirksbürgermeister Oliver Igel in der ältesten Kultureinrichtung in freier Trägerschaft, dem „Kulturzentrum Schöneweide Ratz-Fatz e.V.“ in der Schnellerstraße 81, diese sehenswerte Ausstellung, zu der wir herzlichst einladen. Die Ausstellungseröffnung wird durch den Italiener Antonello Marafioki am Klavier musikalisch begleitet.

  • Samstag, 27.01.2018, 15:00 Uhr
  • Kulturzentrum Schöneweide Ratz-Fatz
  • Schnellerstraße 81, 12439 Berlin
  • Eintritt: frei