Ich frage das Bezirksamt:
- Wie ist der Stand der Planungen für die Grundstücksfläche in der Köpenicker Straße 11-13, auf der früher der Netto stand?
- Wie ist die Nahversorgung im Gebiet gesichert?
Abt. Bauen, Planen und Facility Management
Bezirksstadtrat
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
- Wie ist der Stand der Planungen für die Grundstücksfläche in der Köpenicker Straße 11-13, auf der früher der Netto stand?
Der Bebauungsplan 2-35 für das Gelände zwischen Spree, Brommystraße und Köpenicker Str. für die Grundstücke Köpenicker Straße 11-14, im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteil Kreuzberg wurde am 7. August 2012 aufgestellt (Amtsblatt von Berlin Nr. 43, 12.10.2012).
Für den B-Plan 2-35 wurde die Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB durchgeführt.
Mit BA-Änderungsbeschluss vom 10. Juli 2014 erfolgte die Teilung des B-Plans in 2-35a VE für das Grundstück Köpenicker Straße 14 (Zapf) und 2-35b für das Grundstück Köpenicker Str. 11, 12 (Netto) (ABl. Nr. 30, 18.07.2014).
Unter Berücksichtigung der Hinweise aus der frühzeitigen Beteiligung wurde die Planung fortentwickelt.
Es ist geplant, das Grundstück im Geltungsbereich mit einem gegliederten Gebäudekörper mit vorwiegend gewerblichen Nutzungen (Einzelhandel) im Erdgeschoss sowie mit Wohnungen unterschiedlicher Grundrisse in den Obergeschossen zu bebauen. Das Gebäude soll mit einer eingeschossigen Tiefgarage unterbaut werden.
Das bauliche Konzept sieht eine U-förmige Kubatur des Gebäudekörpers vor. Dabei wird, anschließend an die bestehende Brandwand, der Blockrand zur Köpenicker Straße fortgeführt. Im Westen bildet das Vorhaben zugleich die östliche Kante des Spreefensters zwischen den Grundstücken Köpenicker Straße 11, 12 und 14, das im Zusammenwirken mit der geplanten benachbarten Bebauung des Plans 2-35a VE räumlich gefasst wird. Das Spreefenster bildet eine unbebaute Sichtachse zur Spree, durch die eine öffentliche Zugänglichkeit zum Ufergrünzug hergestellt wird. An der spreezugewandten Seite öffnet sich die Bebauung und formt einen zum Wasser hin offenen, vom Gebäudekörper umgebenen Innenhof.
Über das zusammen mit dem Nachbargrundstück Köpenicker Straße 14 zu bildende „Spreefenster“ wird eine Sichtverbindung und öffentliche Durchwegung von der Köpenicker sowie dem angrenzenden Quartier zur Spree hergestellt. Die Fläche des Spreefensters liegt jeweils zur Hälfte auf den Grundstücken Köpenicker Straße 11, 12 und 14 und liegt außerhalb der geplanten Baukörperfestsetzung.
Die öffentliche Zugänglichkeit der das Spreefenster bildenden Gebäudeseite soll ferner durch die Festsetzung einer Fläche, die mit einem Geh- und Radfahrrecht zu belasten ist, gesichert werden. Auf dem Nachbargrundstück Köpenicker Straße 14 wird die Zugänglichkeit analog hierzu gewährleistet und im B-Plan 2-35a VE gesichert, so dass ein insgesamt öffentlich zugänglicher Weg von 6 m und ein Korridor von 18 m Breite entsteht. In den Obergeschossen – im rückwärtigen Bereich auch im Erdgeschoss – sind Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts vorgesehen, in Richtung der Straße Einzelhandelseinrichtungen sowie zum Spreefenster hin eine Kindertagesstätte mit anschließendem Außenspielbereich. Rückseitig zu den Gewerbeeinheiten wird eine zweigeschossige, kleinteilige Wohnbebauung mit Townhouses ausgebildet. Die rückwärtigen Dachflächen der Einzelhandelseinheiten werden als Freianlagen und Grünzone für die Bewohner des Gebäudes mit Spiel- und Aufenthaltsflächen gestaltet.
Ein für die Bewohnerschaft vorgesehener und damit halböffentlicher Freiraum wird in Gestalt des Innenhofs im rückwärtigen Bereich auf dem Dach des Verbrauchermarktes gesichert. Auf Bodenniveau befinden sich privat genutzte Vorgärten der jeweiligen Aufgänge sowie der Außenbereich der Kindertagesstätte.
Die Kubatur des an der östlichen Grundstückskante gelegenen Gebäudeteils folgt in der Höhe den Vorgaben der Berliner Traufhöhe und damit weitgehend dem Verlauf der benachbarten Brandwand. Die oberen Anschlusshöhen und Versprünge der Bestandsbebauung werden weitgehend wiedergespiegelt. Hierzu wird sowohl die tief eingeschnittene Brandwand im Bereich des zweiten Innenhofs im Bestand in diesem Bereich auf drei Geschosse reduziert, als auch die bestehende Dachterrasse im Bereich des ersten Innenhofs höhenmäßig berücksichtigt. Durch eine Rückstaffelung der beiden obersten Geschosse im Anschlussbereich der Köpenicker Straße wird zudem oberhalb der Traufhöhe auf die Dachneigung des denkmalgeschützten Nachbargebäudes reagiert. Die insgesamt sieben Vollgeschosse werden durch ein zurückgesetztes Staffelgeschoss ergänzt.
Die Planung sieht im Untergeschoss eine privat genutzte Tiefgarage mit Zufahrt in der Köpenicker Straße, Fahrradabstellräume für die Mieter sowie erforderliche Lager- und Technikflächen vor.
Am Spreeufer wird ein öffentlich zugänglicher Grünzug mit einem Kinderspielplatz realisiert. Dieser setzt den geplanten Grünzug auf dem Grundstück Köpenicker Straße 14 fort. Der naturnahe Uferbereich soll weitgehend seinem derzeitigen Charakter entsprechend erhalten bleiben.
- Wie ist die Nahversorgung im Gebiet gesichert?
Durch einen Lidl-Markt in der Zeughofstraße 23A, durch die Markthalle IX mit einem Nahversorgungsangebot, einer Reihe kleinerer Fachgeschäfte und durch Lebensmittelhandwerk ist die Nahversorgung im Gebiet gesichert. Das Stadtteilzentrum Kottbusser Tor beherbergt einige weitere Nahversorger.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Schmidt
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DGS
