Beispiel: BEP ZEH 2 – Dahlem Dahlem war ab 1995 der Bereich des damaligen Bezirks Zehlendorf mit dem stärksten Veränderungsdruck. Es bot sich daher an, mithilfe der Bereichsentwicklungsplanung die vielschichtigen Umstrukturierungs- und Planungsprozesse räumlich aufeinander abzustimmen.
So wollte die Bundesrepublik Deutschland auf ehemaligen alliierten Standorten wie Truman Plaza, den Turner Barracks oder dem Volksfestgelände sowie auf anderen bundeseigenen Flächen wie der Biologischen Bundesanstalt oder der ehemaligen Bezirksgärtnerei Tiergarten Wohnungsbau für Bundesbedienstete realisieren. Gleichzeitig bereitete das Land Berlin durch Flächennutzungsplan- Änderungsverfahren die Bebauung des nördlichen Teils des Dahlemer Feldes und der ehem. Landwirtschaftlichen Hochschule zwischen Lentzeallee, Schorlemerallee und Schweinfurthstraße für hochwertigen Wohnungsbau vor. Hinzu kam die Räumung von Villen durch die Freie Universität, sowie die Aufgabe des Krankenhausstandortes Oskar-Helene-Heim und die Frage der Nachnutzung des ehemaligen Hauptquartiers der Amerikaner an der Clayallee.
Der Entwurf für den Mittelbereich Zehlendorf 2 hat die bezirklichen Entwicklungsziele aktualisiert und vor allem für die Flächen, bei denen ein Dissens zwischen Bezirk und Hauptverwaltung bestand (Dahlemer Feld Nord und Lentzeallee), nutzungsstrukturelle Alternativen im Sinne des Erhalts wertvoller Freiräume im Übergangsbereich zwischen verdichteter Innenstadt und lockerer Einzelhausbebauung aufgezeigt.
Die daraufhin auf verschiedenen Ebenen geführten Diskussionen haben verdeutlicht, wie wichtig das Vorhandensein verschiedener, auch informeller Planungsebenen ist. Es entstand ein Planungsprozess, in dem neben fiskalischen Interessen auch stadtstrukturelle, städtebauliche, wissenschaftsspezifische und denkmalpflegerische Aspekte Berücksichtigung fanden. Dies führte in der Abwägung dazu, dass die Dahlemer Freiflächen mit ihren stadtbildprägenden Qualitäten – wenn überhaupt – nur in Randbereichen im Bereich Lentzeallee zur Disposition gestellt wurden. Die Diskussion zum weiteren Umgang mit der Fläche an der Schorlemerallee ist jedoch noch nicht abgeschlossen.