Max Werner baute 1922 an der ehemaligen Grunewaldallee für den jüdischen Fabrikanten Hermann Knobloch auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück eine landhausartige Villa mit Wirtschaftsgebäude, Stallungen und Gewächshaus. Der Erstbesitzer verkaufte das Haus im Jahr 1926 aus wirtschaftlichen Gründen. Bis 1945 wechselte das Anwesen mehrfach seine Besitzer. Die Reichsschriftumskammer wollte hier Schulungsheime für Buchhändler einrichten, was der Bezirk untersagte und die Reichsröntgenstelle wollte das Anwesen als Labor und Institut nutzen, erhielt aber ebenfalls eine Absage zugunsten der Wohnqualität des Seengebiets. 1942 wurde es zum Dienstsitz des stellvertretenden Präsidenten der Reichsfilmkammer.
Ab 1946 nutzte der Bezirk die Immobilie für kulturelle Zwecke. 1953 ging sie dann an das Land Berlin über. Die Villa im englischen Landhausstil wurde zu einer Institution der Westberliner Nachkriegsgeschichte: Das Haus am Waldsee. Seit fast 77 Jahren dauert die kulturelle Nutzung der Villa nun an, die ursprünglich eigentlich „nur“ ein gediegener Landhaus-Wohnsitz sein sollte.