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Kiezblock Komponistenviertel
Bild: stadtraum
Im Abschlussbericht von stadtraum werden das Verkehrskonzept und die zugrundeliegenden Überlegungen ausführlich dargestellt.
Aufgrund erheblicher personeller Engpässe im Pankower Straßen- und Grünflächenamt hat sich der Start des Kiezblocks leider mehrmals verzögert. Nach der erfolgreichen Anordnung des Verkehrskonzepts Anfang des Jahres, fand die Umsetzung nun in der letzten Mai-Woche 2023 statt. Per Hauswurfsendung und Aushängen in den Hauseingängen wurden alle Anwohner*innen über die neue Verkehrsführung und den Kiezblock informiert. Den Flyer finden Sie hier.
Seit Ende Mai 2023 ist das neue Verkehrskonzept im Komponistenviertel in Kraft getreten. Ziel ist es, den ortsfremden Durchgangsverkehr aus dem Wohnviertel herauszuhalten. Die Situation ist für alle Verkehrsteilnehmenden neu, was in den ersten Tagen teilweise zu Rückstau und Verkehrsverstößen geführt hat. Wir bitten die Anwohnenden um Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme, bis sich auch die ortsfremden Verkehrsteilnehmenden an die neue Verkehrsführung gewöhnt haben.
Das Bezirksamt Pankow evaluiert in den kommenden Wochen mit Unterstützung der beiden Technischen Universitäten Berlin und Dresden die Situation im Komponistenviertel und befindet sich in einem engen Austausch mit der Berliner Polizei.
Entgegen ersten Planungen wird der Kiezblock Komponistenviertel nicht als einjähriger Verkehrsversuch (nach § 45 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 StVO) durchgeführt, bei dem die Zuständigkeit bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz (SenUMVK) läge. Stattdessen ist nun der Bezirk für den Gesamtprozess zuständig und muss für eine rechtssichere Anordnung den Weg eines mehrstufigen Verfahrens von milderen zu schärferen Mitteln nehmen.
FAQs
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Wer hat entschieden, dass das Komponistenviertel zum Kiezblock wird?
Der Beschluss zur Gestaltung des Komponistenviertels als Kiezblock wurde in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) parteiübergreifend gefasst (siehe Drucksache VIII – 0944 „Mehr Raum zur Entfaltung – attraktive Wohnviertel durch Entschleunigung“). Hintergrund war die zunehmend verschärfte Verkehrssituation in dem Wohnviertel. Die Vor- als auch Nachteile der neuen Verkehrskonzeption sind intensiv und kontrovers diskutiert worden. Dabei sind auch die Bürger*innen umfangreich in den Prozess einbezogen worden (siehe „Beteiligung“).
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Kommen Rettungswagen und Müllfahrzeuge weiterhin überall hin?
Sowohl Rettungs- (Polizei und Feuerwehr) als auch Entsorgungsfahrzeuge kommen nicht nur weiterhin überall hin, sondern haben auch Sonderrechte (§ 35 StVO). Sie dürfen Einbahnstraßen in Gegenrichtung und auch Fahrradstraßen befahren und ohne Einschränkungen nutzen. Das Verkehrskonzept ist bereits im Entwurfsstadium mit den jeweiligen Stellen abgestimmt worden.
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Kann für Anwohner*innen in der nord-östlichen Ecke nicht eine Möglichkeit geschaffen werden, um das Viertel in Richtung Innenstadt zu verlassen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um aus der nordöstlichen Ecke in Richtung Innenstadt zu kommen: durch Wenden auf der Indira-Gandhi-Straße an der Hansastraße, über die Landsberger Allee oder indem im westlichen Teil des Viertels geparkt wird.
Ein Verlassen der Bizetstraße nach links in die Indira-Gandhi-Straße ist aus Gründen der Verkehrssicherheit leider nicht möglich. Das Bezirksamt Pankow setzt sich für den Bau einer Lichtsignalanlage (Ampel) bei der dafür zuständigen Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) an dieser Einmündung ein um ein sicheres Queren der Gleise aus allen Richtungen für alle Verkehrsteilnehmenden zu ermöglichen. -
Stehen die neuen Umwege nicht im Kontrast zu den Zielen des Kiezblocks?
Die Verkehrsberuhigung und die damit verbundene Verbesserung des Wohnumfeldes im Komponistenviertel ist nur möglich, wenn das Abkürzen durch den Kiez stringent verhindert wird. Auch wenn weiterhin alle Bereiche des Kiezes mit dem Pkw erreichbar sind, kann es dadurch allerdings auch zu Umwegfahrten für manche Anwohnende mit dem Pkw kommen.
Das Verkehrskonzept schafft aber auch bewusst Anreize, Wege bevorzugt mit dem Umweltverbund zurückzulegen – also zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV. Dadurch werden die CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs insgesamt verringert. Die CO2-Reduktion entsteht im Großstadtverkehr nicht maßgeblich durch möglichst kurze Kfz-Fahrwege, sondern durch vermiedene Kfz-Fahrten. Für die große Mehrheit der Verkehrsteilnehmenden werden die Qualität der Fortbewegung im Quartier und die Sicherheit, insbesondere im Umfeld von Schulen und Kitas, erhöht. -
Waren die durchgeführten Verkehrszählungen überhaupt valide bei den ganzen Baustellen auf der Berliner Allee?
Die Verkehrszählungen im Jahr 2021 wurden zu einem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem es auf der Berliner Allee zwar Baumaßnahmen aber keine Sperrungen für den Kfz-Verkehr gab. Auch der Schienenersatzverkehr mit Bussen verlief am Erhebungstag über die Berliner Allee. Die Zählungen werden nach den Sommerferien 2023 wiederholt, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen überprüfen und bewerten zu können.
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Wird das Parken im Viertel – wie im Beispiel Barcelona Superblocks – für Anwohner*innen weitgehend eingeschränkt?
Das aktuelle Verkehrskonzept sieht das nicht vor. Für die Gestaltung des öffentlichen Raums und zur Steigerung der Verkehrssicherheit könnten aber langfristig durchaus einzelne Parkplätze umgewidmet werden, etwa für Radabstellanlagen oder Parklets.
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Wie wird die Wirksamkeit der Fahrradstraße gewährleistet?
Die Einrichtung der Fahrradstraße ist bereits mit der Polizei abgestimmt und wird durch regelmäßige Kontrollen begleitet. Durch Verkehrszählungen wird die Wirksamkeit außerdem regelmäßig überprüft und ggf. nachgesteuert.
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Wie wird der Lieferverkehr durch das Viertel geführt?
Die großen Supermärkte (Edeka, Netto und Aldi) können weiterhin über ihre üblichen Wege beliefert werden. Grundsätzlich gilt das Verkehrskonzept und die vorgesehene Einbahnstraßenregelung aber natürlich auch für den Lieferverkehr.
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Kommen Rettungswagen weiterhin überall hin?
Rettungswagen kommen nicht nur weiterhin überall hin, sondern haben auch Sonderrechte und können beispielsweise die Bizetstraße ohne Einschränkungen nutzen.
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Sind die Einbahnstraßen für Radfahrer*innen in beide Richtungen befahrbar?
Ja.
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Wo bekommen Anwohner*innen Informationen zu dem Projekt?
Das Bezirksamt informiert die Anwohner*innen über verschiedene Kanäle. Dazu gehören neben der Website, dem Kiezblock-Newsletter und Social Media auch „klassische“ Kanäle wie Plakate, Infoveranstaltungen und die (lokale) Presse. Außerdem wurde ein Projektbeirat aus Anwohner*innen gegründet, die in ihrer Rolle als Multiplikator*innen Informationen auch Mund-zu-Mund weitergeben.
Beteiligung
Bei der Beteiligung auf mein.berlin sind insgesamt 359 Hinweise eingegangen, die zahlreich kommentiert (1.101) worden sind. Vielen Dank für die rege Beteiligung und aktive Diskussion!
Die Hinweise und Kommentare werden in den nächsten Wochen ausgewertet und die Ergebnisse anschließend hier veröffentlicht. In die Auswertung fließen die Kommentare und Diskussionsprotokolle der Veranstaltung „Kiezblock: Straße frei!“ vom 09.06.2023 am Solonplatz sowie die Kommentare und Ideen der Beteiligung auf mein.berlin ein.
Dabei wird eine thematische Auswertung vorgenommen in Bezug auf:
- den Umsetzungsprozess (Beteiligung und Kommunikation),
- den wahrgenommenen Veränderungen und Wirkungen des Kiezblocks (auf Erreichbarkeit und Verkehr im bzw. aus dem Kiez, Gewerbe, Mobilitätsverhalten, subjektive Sicherheit und öffentlicher Raum) sowie
- die Maßnahmen- und Verbesserungsvorschläge, welche sich auf den Kiezblock allgemein oder auf bestimmte Orte beziehen.
Häufige Fragen sind unter den FAQs beantwortet.
Rückblick zur Vorstellung der Evaluationsergebnisse
Bild: stadtraum
Die Vorteile dieses Verkehrskonzepts gegenüber der Stufe 1 sind:
• die Vereinfachung der Verkehrsführung,
• weniger Rückstau und Konfliktpotenzial am Knotenpunkt Bizetstraße/Smetanastraße,
• verbesserte Erreichbarkeit des östlichen Teils des Komponistenviertels, da der Kfz-Verkehr das Gebiet zusätzlich im Süden über die Chopinstraße verlassen werden kann.
Die vollständige Präsentation mit den Ergebnissen der Evaluation können Sie hier einsehen:
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