(Textversion Wanderweg B)
Ausgangspunkt: S-Bahnhof Grunewald, am 1.8.1879 eröffnet, das Gebäude wurde 1899 von Karl Cornelius erbaut.
Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger seit dem Jahr 1941. Mahnmal von Karol Broniatowski neben dem Bahnhofsgebäude seit 1991 sowie ein Mahnmal der Deutschen Bahn AG auf dem Gleiskörper seit 1998. Verschiedene Villen sind als Baudenkmal ausgewiesen. Sehenswert ist die Oskar-Kaufmann-Villa im Gottfried-von-Cramm-Weg 33/37, ein eindrucksvoller zweigeschossiger geputzter Backsteinbau in barockschwingenden Formen.
Gedenkstätten am Bahnhof Grunewald
Villa Konschewski von dem Architekten Oskar Kaufmann, Gottfried-von-Cramm-Weg 33-37
Die tschechische Residenz, Gottfried-von-Cramm-Weg Ecke Gustav-Freytag-Str. 3, weitere sehenswerte Villen in der Gustav-Freytag-Str. 7-15.
Koenigsallee 65, hier hat Walther Rathenau in Zusammenarbeit mit Johannes Kraaz 1910 sein eigenes Wohnhaus errichtet als 5-achsigen, symmetrischen Repräsentationsbau mit betonter Mittelachse. Die Harteneck-Villa mit öffentlicher als Gartenbaudenkmal ausgewiesener Grünanlage, Douglasstr. 7/9 von Adolf Wollenberg. In der künstlerisch gestalteten Einheit von Wohnhausarchitektur und Gartenarchitektur begründet sich die besondere Bedeutung dieses bauhistorischen Zeugnisses für das Stadtbild.
Douglasstr. 12, das klinkerverkleidete Zwei-Etagen-Haus von Otto Rudolf Salvisberg bildet mit dem Garten eine Einheit von hoher künstlerischer Qualität (jetzt: Botschaftsgebäude der Republik Irland). Weiterhin sehenswert sind: Winkler Str. 10 von Hermann Solf und Richards, im repräsentativen Stil der deutschen Renaissance nachgebildet, Winkler Str. 11, Landhaus von Hermann Muthesius (1906), sowie Nr. 12 und 15. Der Wanderweg führt weiter durch die Gneiststraße, Erdener Straße, Trabener Straße mit Blick zum Halensee und dem Friedenthal-Park, dem früheren Lunaparkgelände.
AVUS, Mercedeshaus, Tribüne, Motorradfahrer: Der Wanderweg verlässt die Villenlandschaft Grunewald und geht parallel zur Stadtautobahn auf der Halenseestraße zum Messedamm mit dem Funkturm, 1924 – 1926 von Heinrich Straumer im Messegelände als Stahlkonstruktion erbaut (138 m hoch, mit Antenne 150 m, Gesamtgewicht
600 T). Gegenüber steht das ICC von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte (975 – 1979) mit Ekbatana an der Neuen Kantstraße von Jean Ipoustéguy.
Das Haus des Rundfunks, Masurenallee 8 – 14, von Hans Poelzig 1929 – 1931 erbaut, ist durch seine ungewöhnliche Form und Fassadenverkleidung von besonderem städtebaulichen Reiz.
Der Wanderweg biegt in die Neue Kantstraße und begleitet in der Wundtstraße den Lietzensee. Der Lietzenseepark wurde von Erwin Barth 1912 – 1920 angelegt. Er teilt sich in zwei Hälften und ist der erholsame Mittelpunkt gutbürgerlichen Wohnens. Das ehemalige Reichsmilitärgericht, 1908 – 1910 nach Entwürfen von Heinrich Kayser und Karl von Großheim, liegt imposant in der Witzlebenstr. 1 – 2 und ist heute ein Wohngebäude.
Der Wanderweg überquert den Kaiserdamm und erreicht die Schlossstraße, die durch ihre Mittenbegrünung, Breite und gerader Ausrichtung zum Charlottenburger Schloss einen attraktiven Höhepunkt darstellt.
Zunächst fällt das Wohnhaus Nr. 45 – 47 von Hinrich und Inken Baller auf (1987), das im “Nassen Dreieck” mit lebhaft gegliederten Formen und geschwungenem Dach die Ecke zur Hebbelstraße beherrscht.
Ein paar Meter nördlich an der Ecke Am Parkplatz steht von den gleichen Architekten eine Doppelturnhalle aus dem Jahre 1988.
Erwähnenswert ist das spätklassizistische Haus Schloßstr. 67 mit dem Altan, der zwei ionische Säulen zwischen den Pfeilern hat.
Der Wanderweg endet vor dem Charlottenburger Schloss im Ehrenhof am Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter, vermutlich das bedeutendste noch existierende Monument dieser Art nördlich der Alpen. 1696 ging der Auftrag an Schlüter, 1700 wurde die Reiterstatue von Johann Jacobi gegossen und 1703 auf der Langen Brücke in Berlin aufgestellt. 1950 aus dem Tegeler See geborgen, nachdem es mit einem Kahn gesunken war. 1952 im Schlosshof aufgestellt. Die vier Sklaven am Sockel waren von Schlüter vorgesehen, stammen aber von Gottlieb Herfert, Johann Samuel Wahl, Cornelius Heintzy und Johann Hermann Backer.
Der Sockel mit den Reliefs ist eine Kopie, das Original steht seit 1896 im Bode-Museum.