Berlin muss wie alle Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis zum 30.06.2026 einen Wärmeplan vorlegen. Ein zentrales Element der Wärmeplanung ist die Einteilung der Stadt in Wärmeversorgungsgebiete. Der Wärmeplan wird aufzeigen, wo es in Berlin Wärmenetzgebiete gibt oder geben soll und wo weiterhin eine dezentrale Wärmeversorgung zu erwarten ist. Bereits heute legt Berlin erste Ergebnisse der Wärmeplanung zu den Gebieten der dezentralen Versorgung vor. In diesen Gebieten ist davon auszugehen, dass jedes Gebäude auch zukünftig einen eigenen Wärmeerzeuger haben wird.
Berlin hat die Möglichkeit der „Eignungsprüfung und verkürzten Wärmeplanung“ nach dem Wärmeplanungsgesetz genutzt, um bereits vor 2026 erste Ergebnisse der Wärmeplanung aufzuzeigen. Die verkürzte Wärmeplanung ermöglicht es, anhand eines einfachen Prüfverfahrens Gebiete zu identifizieren, die sich nicht für eine Versorgung über ein Wärmenetz oder ein Wasserstoffnetz eignen. Die identifizierten Gebiete decken etwa sechs Prozent des Berliner Wärmebedarfs ab, umfassen jedoch zugleich etwa ein Drittel der Berliner Gebäude, denn bei den betroffenen Gebäuden handelt es sich zumeist um Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Heute werden diese Häuser überwiegend mit Erdgas und Öl geheizt. Künftig wird die Wärmepumpe in der dezentralen Versorgung eine sehr wichtige Rolle spielen. Wärmepumpen, die Geothermie, also Erdwärme, als Wärmequelle nutzen, laufen sehr effizient, das heißt sie brauchen relativ wenig Strom pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Nicht überall in Berlin ist jedoch eine Nutzung von Geothermie möglich. Über eine digitale Karte mit Adress-Suchfunktion können Berlinerinnen und Berliner daher nicht nur erkennen, ob sich ihr Gebäude in einem Gebiet der dezentralen Versorgung befindet, sondern auch, wo die Nutzung von Geothermie generell erlaubnisfähig ist. Die digitale Karte, weiterführende Informationen zur Wärmeplanung und Hinweise zu Beratungsstellen stellt die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) auf ihrer Internetseite https://www.berlin.de/waermeplan zur Verfügung.
Aus den Ergebnissen der verkürzten Wärmeplanung und ihrer Veröffentlichung resultiert ausdrücklich keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer. Sie dient lediglich der frühzeitigen Orientierung für die Betroffenen. Die Ergebnisse können somit eine Unterstützung bieten, eine Entscheidung zu treffen, und die derzeit günstigen Förderprogramme für Heizungswechsel des Bundes zu nutzen.
Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Mit der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse der Wärmeplanung stellen wir für einen Teil der Stadt bereits heute, deutlich vor der Frist für die gesamtstädtische Wärmeplanung in 2026, wichtige Informationen bereit. Mit einfachen Tools wie einer Karte mit Adress-Suchfunktion unterstützen wir die Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer in den betroffenen Gebieten bei ihrer Entscheidungsfindung für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung. Energieberatern, Architekten und Handwerk steht ebenfalls eine fundierte Beratungsgrundlage zur Verfügung, auf die sich alle beziehen können.“
Die gesamtstädtische Wärmeplanung für Berlin wird fristgerecht im Jahr 2026 vorgelegt werden. Bis dahin können sich Berlinerinnen und Berliner über die jeweils neuesten Ergebnisse der Wärmeplanung informieren. Sie finden auf der Website der SenMVKU aktuelle Informationen, Ergebnisberichte etwa zu den Potenzialen an erneuerbarer Wärme und Abwärme in Berlin sowie einen FAQ-Bereich.