Biologische Gewässergüte

Sämtliche Berliner Hauptfließgewässer sind rückgestaut und extrem langsamfließend, wobei die seenartigen Erweiterungen von Spree und Havel sehr große Aufenthaltszeiten aufweisen. In Abgrenzung zu reinen Fließgewässern sind rückgestaute Fließgewässer ebenso wie Landseen deutlich empfindlicher gegenüber Nährstoffeinträgen. Die Wasserqualität der Berliner Fließabschnitte wird wegen der hohen Nährstoffeinträge im Spree-Havel-Raum vorrangig durch die Folgen der Eutrophierung geprägt, weniger durch den externen Eintrag an leicht abbaubaren organischen Stoffen. Eine Güteklassifikation nach dem Saprobiensystem ist für Berlin wenig aussagefähig und somit nicht praktikabel.

Eine Einstufung der Berliner Hauptfließgewässer in Güteklassen wurde auf der Grundlage des LAWA-Vorschlags zur “Güteklassifikation von rückgestauten planktondominierten Fließgewässern” (LAWA, 1996) anhand der mittleren Chlorophyll-a-Gehalte für die Untersuchungszeiträume Mai bis Oktober der Jahre 1993 bis 1995, 1995 bis 1997, 1997 bis 1999 und 1999 bis 2001 vorgenommen. Aus der Bewertung wurden die Kanäle nördlich und südlich der Spree ausgeklammert.

Umweltatlas Berlin