In den letzten 30 Jahren hat der innerstädtische Schienengüterverkehr drastisch an Bedeutung verloren, so dass die innerstädtische Schienengüterverkehrsinfrastruktur weitgehend ungenutzt blieb. Mit der zunehmenden Notwendigkeit, die Kohlendioxidemissionen im Verkehr zu reduzieren, rücken diese Bereiche wieder in den Fokus, um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und den Transport auf der letzten Meile nachhaltiger zu gestalten. Effiziente, sinnvoll gelegene Umschlagpunkte (Güterbahnhöfe) sind dafür eine Grundvoraussetzung.
Die Entwicklung innerstädtischer Güterbahnhöfe ist ein komplexes Thema, da viele Anforderungen erfüllt werden müssen, z. B. in Bezug auf die nutzbare Infrastruktur, planerische und wirtschaftliche Machbarkeit, sowie die Chance der Finanzierung.
Politische Entscheidungen, die erhebliche öffentliche Investitionen nach sich ziehen können, erfordern ein gut vorbereitetes Entwicklungskonzept und -verfahren. Da der innerstädtische Schienengüterverkehr in den letzten 30 Jahren aus dem Blickfeld geraten ist, fehlt es den Planenden an Fachwissen und Leitlinien.
UrbFRail geht diese Herausforderung an, indem es Tools entwickelt, die Raum- und Verkehrsplanende in die Lage versetzen, geeignete Gebiete für Güterbahnhöfe auszuwählen und deren (Re-)Aktivierung zu fördern: das Screening Tool zur Flächenauswahl und das Development Tool zur Flächenentwicklung. Über eine Lernplattform für den städtischen Schienengüterverkehr werden die Planenden auf das Instrument zugreifen und es in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.
Sowohl das Screening Tool als auch das Development Tool werden es uns ermöglichen, den Prozess der Entwicklung von Umschlagpunkten des Schienengüterverkehrs in Berlin weiter zu strukturieren und die Entscheidungsfindung auf Verwaltungsebene und darüber hinaus zu unterstützen.