Mierendorff-Grundschule

zwei Kinder vor einem Laptop mit Tafel im Hintergrund

Grundschule in Charlottenburg-Wilmersdorf

Die Schülerinnen und Schüler der Mierendorff-Grundschule messen Umweltdaten und werten sie aus, pflegen ihren Schulgarten und retten Spatzen. Und was das Wurzelwachstum mit dem Klima zu tun hat, können sie auch erklären.

Maßnahmen zum Klimaschutz an der Mierendorff-Grundschule

Photovoltaikanlage und Umweltmessstation

Die Mierendorff-Grundschule ist Bildungseinrichtung und Stromproduzentin zugleich. Teile des Daches sind mit einer Photovoltaikanlage mit monokristallinen Solarzellen aus Silizium ausgestattet, die 42,4 Kilowatt Leistung hat. Und auch an anderer Stelle kommt Sonnenenergie zum Einsatz. Die Schule betreibt eine smarte, solarbetriebene Umweltmessstation, die im Rahmen des Schulprojekts “Den Schäden des Rekordsommers 2018 auf der Spur” des Fraunhofer-Instituts installiert wurde.

Die senseBox wurde von den Schülerinnen und Schülern eigenhändig aufgebaut. Sie misst neben Temperatur und UV-Strahlung auch die Feinstaubbelastung und die Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Die Daten werden an das Fraunhofer-Institut übermittelt und können von den Schulkindern jederzeit abgerufen und ausgewertet werden. So werden das Klima im Kiez und der Klimawandel am Smartboard oder dem eigenen Smartphone für die Kinder tagtäglich sichtbar und nachvollziehbar.

Schulgarten und Spatzenrettung

Der Schulgarten wird von den rund 100 Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 1 bis 6 gepflegt, die in der Garten-AG und der Lernwerkstatt aktiv sind. Dank Fleiß und Ausdauer des Gartenteams kann in jeder Saison eine Vielzahl von Gemüsesorten geerntet werden. Angebaut wird es in sogenannten Klassenbeeten. Ein Gewächshaus für Anzucht und besonders wärmeliebendes Gemüse ist in Planung. Schön grün ist auch der naturnahe Schulhof. Um noch mehr Möglichkeiten zu schaffen, die Stadtnatur zu beobachten, wurden dort Nistkästen für Singvögel angebracht.

Hintergrund für das Anbringen der Nistkästen sind auch die Schulspatzen. Die Singvögel stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste bedrohter Tierarten, denn sie finden vor allem in der Stadt durch die moderne Bauweise immer weniger Nistmöglichkeiten. An der Mierie brüten sie in den Rollladenkästen des Schulgebäudes und begleiten den Unterricht mit aufgeregtem Zwitschern – Grund genug, sich am Projekt “Rettet den Spatz” der Deutschen Wildtierstiftung zu beteiligen.

Die Schülerinnen und Schüler suchten hierfür die Fassade nach Spatzennestern ab und zählten sie. Das Sammeln der Daten ist wichtig für spätere Sanierungsmaßnahmen, bei denen oft nicht an die Spatzen gedacht wird. “Rettet den Spatz” unterstützt die Schulen dabei, auch nach den Umbaumaßnahmen spatzenfreundlich zu bleiben. Und dank der Nistkästen auf haben die Spatzen jetzt auch noch Alternativen zum Rollladenkasten – und einen vogelfreundlichen Schulhof als Beitrag zur Artenvielfalt noch dazu.

Wurzelfenster-Projekt

Mieries Wurzelfenster-Projekt nimmt das Thema Boden unter die Lupe. In selbstgebauten Rhizotronen, also Wurzelkisten, sehen die Schülerinnen und Schüler, wie der Boden das Wurzelwachstum einer Pflanze beeinflusst. Sie dokumentieren, wie schnell die Wurzeln in der Erde wachsen, welchen Einfluss die Gießmenge hat und warum Erde mit Kompostanteil beim Wachstum wahre Wunder wirkt. Dabei lernen sie eine Menge über Photosynthese, Biomassezuwachs und CO2-Speicherung des Bodens und können sogar einen Ausblick in die Zukunft wagen.

Ziel des Projekts ist nämlich auch, abzuleiten, welcher Boden für zukünftige Anpflanzungen die besten Voraussetzungen bietet. Auch für Anpassungen an den Klimawandel mit längeren und heißeren Trockenphasen und seltenerem Niederschlag lassen sich die gesammelten Daten nutzen. Die Schlussfolgerungen, hofft die Schule, sind ein wichtiger Mosaikstein für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Mierendorff-Insel und des Kiezes. Auch hierfür gab es die Auszeichnung als Berliner Klimaschule, da die Böden eine zentrale Rolle im Klimageschehen einnehmen.

Maßnahmen im Überblick

Steckbrief: Über die Mierendorff-Grundschule

Knapp 400 Schülerinnen und Schüler lernen an der Mierendorff-Grundschule, die auch eine gebundene Ganztagsschule ist. Unterrichtet und betreut werden sie von fast 70 Lehrkräften und Erziehern.

Schulphilosophie

Pädagogische Schwerpunkte an der Mierendorff-Grundschule sind soziales Lernen, Sport sowie die Weiterentwicklung individueller Fähigkeiten und Talente durch ein breites Angebot an Projekten, Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtveranstaltungen. Dank des Ganztagsbetriebs wechseln sich Lernzeiten und Entspannungszeiten ab. Der naturnahe Schulhof mit vielen Spielmöglichkeiten und begrünten Freiflächen lädt zu ausgleichender Bewegung ein.

Auszeichnungen

  • Umweltschule in Europa
  • Berliner Klimaschule

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