Hilfe und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen

In Berlin gibt es zahlreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen. Diese können in der Regel unabhängig vom Wohnort genutzt werden. Bitte informieren Sie sich auf den unten verlinkten Websiten zu den Öffnungs- und Sprechzeiten, Kontaktmöglichkeiten und in welchen Sprachen die Beratung vor Ort, telefonisch oder online erfolgen kann.

In akuten Fällen von (häuslicher) Gewalt rufen Sie bitte die Notrufnummer der Polizei: 110.
Weitere Informationen zu den Unterstützungsmöglichkeiten der Polizei (Stichwort: Erstattung von Anzeigen, Anwendung des Gewaltschutzgesetzes z.B. durch Wegweisung oder Betretungsverbote) finden Sie hier.
Zur Online-Anzeige der Internetwache der Polizei Berlin (deutsch- und englischsprachig).

Hilfetelefone bei Gewalt und Krisen

  • Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
    Tel.: 116 016 (keine Vorwahl nötig)
    Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung unterstützt – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten.
    https://www.hilfetelefon.de/
  • BIG-Hotline der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen e.V.
    Tel.: (030) 611 03 00
    Hilfe bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und ihr(e) Kind(er)
    Die telefonische Beratung ist täglich von 8:00 bis 23:00 Uhr erreichbar – auch an Wochenenden und Feiertagen. Die BIG-Hotline unterstützt alle Frauen und deren Kind(er), die in ihrer Beziehung Gewalt erleben, nach Trennung immer noch von ihrem Ex-Partner bedroht und belästigt werden oder Übergriffen ausgesetzt sind. Die Beratung ist auf Wunsch anonym. Sprachmittlung ist bei Bedarf möglich.
    https://www.big-hotline.de/
  • FrauenKrisenTelefon e.V.
    Tel.: (030) 615 42 43
    Das FrauenKrisentelefon bietet schnelle und unkomplizierte professionelle Unterstützung und Beratung in Krisensituationen, zudem eine muttersprachliche Krisenberatung für Migrantinnen*, Tel.: (030) 615 75 96.
    telefonische Sprechzeiten: Mo / Di / Do 10-12 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Fr 19-21 Uhr, Sa / So 17-19 Uhr
    Terminvereinbarungen für Telefontermine sind unter Tel.: (030) 615 75 96 oder per SMS/WhatsApp: (+49) 01573 1130 964 möglich
    http://www.frauenkrisentelefon.de/startseite/
  • Berliner Mädchennotdienst
    Tel.: (030) 61 00 63
    Beratung und Hilfe für Mädchen und junge Frauen von 12 bis 20 Jahren, die Schutz und Sicherheit brauchen, die sich physisch oder psychisch bedroht fühlen, die sexuellen Übergriffen oder Zwangssystemen ausgesetzt sind oder befürchten, dies zu erleben.
    Anonyme Beratung möglich.
    https://www.berlin.de/notdienst-kinderschutz/maedchennotdienst/
  • Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch
    Tel.: 0800 22 55 530
    Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Die Berater:innen am Telefon unterstützen bei allen Fragen zum Thema, anonym und kostenfrei, wenn gewünscht auch online.
    https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon

Schutzplätze für Frauen und Mütter mit Kindern bei häuslicher Gewalt

Sind Sie von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen und benötigen einen Schutzplatz in einem Frauenhaus oder einer Zufluchtswohnung? Dann melden Sie sich telefonisch bei der Berliner BIG-Hotline, Telefonnummer: (030) 611 03 00. Der hinter der Hotline stehende Träger BIG e.V. ist für die Vermittlung der Berliner Schutzplätze zuständig. Von dort werden Sie im Rahmen der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Möglichkeiten in das Berliner Hilfesystem weitervermittelt.

Wichtig: In aktuen Fällen von häuslicher Gewalt rufen bitte Sie immer die Polizei (110). BIG e.V. hierzu: “Wenn häusliche Gewalt einen Polizeieinsatz zur Folge hat, gibt die Polizei – mit Ihrem Einverständnis – die Telefondaten und Adresse per Fax an uns weiter. Eine unserer Mitarbeiterinnen nimmt dann telefonischen Kontakt mit Ihnen auf und berät zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten.”

Weiterführende Kontaktinformationen zu den Berliner Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen finden Sie auf der Website der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA).

Benötigen Sie Unterstützung bei der Wohnungssuche nach häuslicher Gewalt? Dann kontaktieren Sie asap e.V.:
“Suchen Sie in Folge erlebter Gewalt eine neue Wohnung, dann wenden Sie sich bitte vorerst an eine Fachberatungsstelle bei häuslicher Gewalt. Die Kolleginnen* der Fachstellen unterstützen Sie bei der Beantragung von Unterlagen, klären die Anspruchsgrundlage ab und melden Sie gegebenenfalls bei uns an. Wir können grundsätzlich nur Frauen* bei der Wohnungssuche unterstützen, die in einer Schutzeinrichtung leben oder von einer Beratungsstelle unterstützt werden.”
Weitere Informationen zu den konkreten Unterstützungsmöglichkeiten von asap e.V. finden Sie auf deren Website.

Fachberatungs- und Interventionsstellen bei häuslicher und sexualisierter Gewalt

Weitere Beratungsmöglichkeiten bei häuslicher und sexualisierter Gewalt

  • Träger: Wildwasser Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V.
    Die Angebote von Wildwasser “richten sich an Mädchen* und an erwachsene Frauen*, die als Mädchen* oder Jugendliche sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, Angehörige und unterstützende Personen. Im Jugendhilfebereich werden alle Mädchen* und junge Frauen* begleitet, unabhängig von den Gründen ihrer jeweiligen Ausgangslage, die von unterschiedlichen, auch psychischen Gewaltformen geprägt sein kann.”
    Adresse: Petersburger Str. 31, 10249 Berlin-Friedrichshain
    Tel.: (030) 282 44 27
    E-Mail: maedchenberatung@wildwasser-berlin.de
  • Opferhilfe Berlin e.V.
    Beratungsstelle: Oldenburger Str. 38, 10551 Berlin-Moabit, Tel.: (030) 395 28 67
    Zeugenberatung: Kriminalgericht Moabit, 10559 Berlin-Moabit, Eingang Wilsnacker Straße 4 (persönlich, telefonisch und per Mail in allen Fragen rund um gerichtliche Strafverfahren)
    E-Mail: info@opferhilfe-berlin.de
    “Die Opferhilfe Berlin e.V. berät und unterstützt sowohl Opfer als auch Zeug*innen von Straftaten und deren Angehörige in Berlin. Wir helfen unabhängig von Delikt, Alter, Gender und Herkunft. Wir unterstützen Sie unmittelbar nach der Tat und auch Monate oder Jahre später – kostenlos und vertraulich. Wenn Sie eine Straftat erlebt haben, Zeug*in einer Straftat oder Angehörige*r sind, wenden Sie sich gerne an uns, wir unterstützen Sie!”
  • WEISSER RING – Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.
    1. Opfer-Telefon: 116 006 (keine Vorwahl nötig)
    2. Onlineberatung, Link
    3. Persönliche Beratung, bundesweit. Link zur Außenstellensuche (nach Ort oder Postleitzahl)
    E-Mail: berlin@weisser-ring.de
    “Die immaterielle Hilfe ist das wichtigste Element unserer Opferarbeit im WEISSEN RING. Schon ein Telefongespräch, der Besuch am Krankenbett oder die Hilfe im Umgang mit Behörden können den Betroffenen wieder Mut und neue Hoffnung geben. Opfer einer Straftat sollen das Gefühl haben, nicht vergessen worden zu sein.
    Zu unseren Hilfsmöglichkeiten zählen unter anderem menschlicher Beistand und persönliche Betreuung, Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht, Gewährung von Rechtsschutz sowie finanzielle Unterstützung von tatbedingten Notlagen.”

Beratung für Paare mit gemeinsamer Gewaltdynamik

Träger: Caritas e.V.
Jetzt mal anders – Ohne Gewalt. Erziehungs- und Familienberatung
Adresse: Große Hamburger Straße 18, 10115 Berlin-Mitte
Tel.: (030) 666 334 70
E-Mail: familienberatung.mitte@caritas-berlin.de
“Jetzt mal anders” ist ein Beratungsansatz, der eigens für Paare mit gemeinsamer Gewaltdynamik entwickelt wurde. Die Beraterinnen und Berater sind darin geschult, einen hilfreichen Rahmen zu schaffen, in dem Betroffene Erfahrungen schildern, Bedürfnisse klären und Einsichten gewinnen können, um den eigenen Weg in ein gewaltfreies Miteinander zu finden. Die Begleitforschung hat gezeigt, dass “Jetzt mal anders” geeignet ist, Paare auf diesem Weg erfolgreich zu unterstützen.”

Beratung bei Stalking

  • Träger: Stop-Stalking, selbst.bestimmt e.V.
    Stop-Stalking – wieder selbstbestimmt leben
    Die Beratungsstelle berät sowohl Betroffene von Stalking als auch Menschen, die stalken, des Weiteren Angehörige und Personen, die im beruflichen Kontext mit Stalking zu tun haben.
    Adresse: Detmolder Straße 60, 10715 Berlin-Wilmersdorf
    Tel.: (030) 22 19 22 000
    Fax: (030) 22 19 22 005
    E-Mail: info@stop-stalking-berlin.de
    Montag bis Freitag: 9-18 Uhr, Termine nach telefonischer Vereinbarung
    eine vertrauliche Online-Beratung ist ebenfalls möglich

Beratung zu Gewalt in der Prostitution und Menschenhandel

  • Träger: SOLWODI Berlin e.V.
    Fachberatungsstelle “SOLidarity with WOmen in DIstress” – Solidarität mit Frauen in Not
    Adresse: Kranoldstraße 24, 12051 Berlin-Neukölln
    Tel.: (030) 81 00 11 70
    Fax: (030) 81 00 11 719
    E-Mail: info@solwodi-berlin.de
    Sprechzeiten: Mo-Do von 9-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr, Terminvereinbarung telefonisch oder per E‑Mail.
    “SOLWODI ist eine Hilfsorganisation für Migrantinnen und geflüchtete Frauen in Notsituationen und eine Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und anderen Formen von frauenspezifischer Gewalt, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen.
    Die Zielgruppe der Fachberatungsstelle SOLWODI Berlin sind besonders schutzbedürftige Migrantinnen und geflüchtete Frauen mit Schwerpunkt Afrikanerinnen und Menschenhandelsopfer.”
  • Träger: Ban Ying e.V.
    Koordinations- und Beratungsstelle gegen Menschenhandel
    Adresse: Anklamer Strasse 38, 10115 Berlin-Mitte
    Tel.: (030) 44 06 373 oder 44 06 374
    Fax: (030) 44 06 375
    E-Mail: beratung@ban-ying.de
    telefonische Erreichbarkeit: Mo von 10-17 Uhr, Di, Do, Fr von 10-15 Uhr, Mi von 10-18 Uhr
    “Das Beratungsangebot von Ban Ying e.V. richtet sich an eingewanderte Frauen und transidente Menschen in Berlin und ggf. in Deutschland. In Ausnahmefällen können auch Einwanderer beraten werden.” Zielgruppen sind: “Betroffene von Menschenhandel, Einwanderinnen aus Südostasien, die insbesondere von Gewalterfahrungen im Migrationsprozess, Eheproblemen und Aufenthaltsfragen betroffen sind, Hausangestellte von Diplomat_innen”
  • Träger: Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH
    IN VIA Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind
    Adresse: Residenzstraße 90, 13409 Berlin-Reinickendorf
    Mobil: (+49) 0177 7386276
    E-Mail: moe@invia-berlin.de
    “Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und ein Verstoß gegen die Unversehrtheit und Würde des Menschen. Menschenhandel liegt vor, wenn eine Person unter Ausnutzung ihrer Zwangslage in eine Ausbeutungssituation gebracht wird. Dies kann in verschiedenen Formen und Bereichen erfolgen: sexuelle Ausbeutung, Zwangsprostitution ausbeiterische Arbeitsverhältnisse, Ausbeutung zu und Ausbeutung strafbarer Handlungen, erzwungene Organentnahme. Mit seinem spezialisierten Wissen und der langjährigen Erfahrung bietet der Verband vorrangig Hilfe und Unterstützung für Betroffene von Zwangsprostitution.”
  • Träger: Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH
    NEU! Fachberatungs- und Koordinierungsstelle bei Handel mit und Ausbeutung von Minderjährigen in Berlin
    Adresse: Residenzstraße 90, 13409 Berlin-Reinickendorf
    Tel.: (030) 85 61 90 383
    Mobil: (+49) 0176 20000595
    E-Mail: fachberatung@invia-berlin.de
    Erreichbarkeit: Montag bis Freitag von 9 – 16 Uhr oder nach Vereinbarung.
    Die Fachberatung ist kostenfrei, vertraulich und kann telefonisch oder im persönlichen Gespräch erfolgen. Auf Wunsch wird anonym beraten.
    “Der Menschenhandel mit minderjährigen Betroffenen beinhaltet die kommerzielle Ausbeutung eines Kindes oder Jugendlichen und stellt eine schwere Kindeswohlgefährdung und Kinderrechtsverletzung dar. Dabei handelt es sich um eine schwere Straftat, die sowohl im Rahmen organisierter Kriminalität verübt als aus dem direkten sozialen und familiären Umfeld begangen wird. Eltern und Vertrauenspersonen der Kinder und Jugendlichen können in die Ausbeutung involviert sein.
    Betroffene Minderjährige befinden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Täterpersonen und sehen sich sehr häufig nicht als Betroffene einer Straftat. Die Ausbeutungssituation ist oftmals sehr schwer erkennbar. Expertinnen und Experten vermuten daher ein großes Dunkelfeld.
    Deutsche und ausländische junge Menschen sind betroffen. Oftmals gibt es länderübergreifende Bezüge. Unbegleitete Minderjährige sind besonders vulnerabel für Menschenhandel und Ausbeutung.
    Die Fachberatungsstelle berät zu allen Ausbeutungsformen und alle Geschlechter.”

Gesundheitsversorgung nach Gewalterfahrung

Anbieter: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Gewaltschutzambulanz der Charité Berlin
Birkenstraße 62, Haus N, 10559 Berlin-Moabit
Tel.: (030) 450 57 02 70
Fax: (030) 450 75 70 270
E-Mail: gewaltschutz-ambulanz@charite.de
Web: https://gewaltschutzambulanz.charite.de/
Telefonische Sprechzeiten: Mo-Fr von 08:30-15 Uhr
Untersuchungszeiten: Mo-Fr von 8-16 Uhr

Die Grundidee der Gewaltschutzambulanz ist die Schaffung eines niedrigschwelligen Angebots für Gewaltopfer, um erlittene Verletzungen rechtsmedizinisch untersuchen und gerichtsfest dokumentieren zu lassen. Dies ist auch ohne polizeiliche Anzeige und kostenfrei möglich. “Alles geschieht in Absprache mit Ihnen und mit Ihrem ausdrücklichem Einverständnis. Die Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht – auch gegenüber der Polizei und den Gerichten.”

Die Gewaltschutzambulanz bietet rechtsmedizinische Begutachtung und Dokumentation von sichtbaren Verletzungen nach:

  • häuslicher Gewalt in (ehemaligen) Paarbeziehungen
  • Verletzungen nach interpersonellen Gewaltdelikten
  • sexualisierter Gewalt (die Versorgung erfolgt in den Rettungsstellen der Charité)
  • Gewalterfahrung im Dienst / am Arbeitsplatz
  • Kindesmisshandlung (Vorstellung nur durch institutionelle Organisationen möglich)

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