Dieser Park stellt eine Besonderheit dar, denn noch heute sind in ihm gleich drei verschiedene Landschaftsgartenstile sichtbar.
Als Gerhard Bernhard von Pölnitz (1617–1679) das Gutshaus und den Park 1669 kaufte, ließ er ihn im holländischen Stil gestalten. Drei breite Wege wurden von Nord nach Süd geführt, bepflanzt mit Linden und Buchen. Sie verbinden Gutshaus und Kirche mit dem in der Pankeniederung gelegenen holländischen Garten, der durch Kanäle der Panke gefasst wird. Diese Kanäle speisten sich aus dem ehemaligen Mühlteich und wurden auch zur Fischzucht genutzt. Auch die Brücken waren ein typisches Gestaltungselement des holländischen Gartens.
Adam Otto von Viereck (1684 –1758) erwarb 1724 das Gut Buch. Er ließ das Gutshaus zu einem Schloss im barocken französischen Stil umgestalten und die Schlosskirche errichten, ebenfalls entstand eine Orangerie. Während der holländische Garten weitestgehend erhalten blieb, dominierten vor dem Schloss und um die Orangerie nun die Gestaltungselemente des französischen Gartens. Mittelpunkt des französischen Gartens bildete ein großer Brunnen mit Fontäne innerhalb des Schlossparterres.
Begrenzt wurde das Parterre im Norden durch eine Kastanienallee, im Süden durch Heckenkabinette mit regelmäßigen aus Buchsbaum geformten Heckensternen. Der französische Garten bediente sich eines aufwendigen Skulpturenschmucks.
Ab 1761 unter der Familie von Voß wurde der Park allmählich im Stil des englischen Landschaftsgartens überformt und schrittweise erweitert. Der landwirtschaftlich genutzte Außenbereich wurde mit dem dekorativ genutzten Innenteil des Parks ästhetisch verbunden. Vor dem Schloss wurde ein Rasenparterre angelegt. Wege wurden in Bögen geführt und die Kanäle verbreitert. Mit dem Aushub wurden Aussichtshügel aufgeschüttet, und sogar ein kleiner Wasserfall entstand. Um 1795 wurde ein Gedenkstein für Julie von Voß (1766 –1789) errichtet. Durch einen neogotischen turmartigen Anbau an die barocke Orangerie wollte man eine romantische Ästhetik schaffen. Nach dem Kauf des Schlosses und des Parks durch die Stadt Berlin 1898 wurde er zum Sommersitz der Berliner Oberbürgermeister. Der Park wurde verkleinert, ab dem Pölnitzweg entstand ein Krankenhaus. Ab 1906 wurde der Park dann für die öffentliche Nutzung freigegeben. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges fielen sowjetische Soldaten bei den Kämpfen in Buch. Sie wurden zunächst im Schlosspark an der Wiltbergstraße beerdigt und später in das Ehrenmal Schönholz überführt. 1947 bis 1948 entstand schließlich auch im Schlosspark ein Sowjetisches Ehrenmal, gestaltet durch den Architekten Johann Tenne. Es fügt sich durch seine Pyramidenform in die Parkästhetik ein. 1964 wurde das mittlerweile baufällige Schloss – und mit ihm auch weitere Parkelemente wie Mauern und Treppen – abgerissen, obwohl dieses den Zweiten Weltkrieg weitestgehend unbeschadet überstanden hatte. Die ehemalige Grundfläche des Schlosses wurde durch Gehwegplatten gekennzeichnet, und eine Rosenanlage entstand.
Die Pflanzungen der letzten Jahrhunderte bestimmen auch heute noch den Charakter des Parks. So finden sich ca. 300 Jahre alte Stieleichen, alte Buchen, Linden und Eiben auf seinem Gelände. Selbst absterbende Bäume sichern noch über 400 Käferarten das Überleben. Besonders schützenswert darunter ist der Eremit, der nur in alten Stieleichen vorkommt. Unter anderem deshalb wurde der Park bei der Europäischen Union zur Anerkennung als Fauna-Flora-Habitat angemeldet. Neben Fledermäusen und vielen Brutvogelarten ist im Park auch der ebenfalls besonders schützenswerte Mittelspecht zu finden. Erhaltenswert sind auch die den Park umgebenden Eichen- und Hainbuchenwälder sowie die feuchtigkeitsliebenden Erlenbruchwälder entlang der Panke. Ab 2016 wurde der Park unter Naturschutz gestellt. Seine 26 Hektar sind ebenfalls Teil des Naturparks Barnim und des Natura-2000-Netzes von Schutzgebieten in der Europäischen Union.
Für weitere Informationen: QR-Code scannen und den Schlosspark Buch anhand des Parkplans erschließen.