Der Bezirk Pankow hat eine lange kleingärtnerische Tradition. In keinem Bezirk befinden sich mehr Kleingärten als in Pankow. Pankow ist allerdings auch der Bezirk mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs in den nächsten Jahren. Nicht selten wird aufgrund des momentan großen Siedlungsdrucks die Bebauung der Kleingartenanlagen – beispielsweise für Wohnungen oder Schulen – eingefordert.
Mit der Neuanlage einer Kleingartenanlage an der Hansastraße im Ortsteil Weißensee zwischen Piesporter Straße und Giersstraße plant der Bezirk Pankow Ersatzflächen, welche den Bedingungen des Bundeskleingartengesetzes entsprechen. Dies ist die Grundlage für die anschließende bauplanungsrechtliche Sicherung, welche den langfristigen Erhalt einer kleingärtnerischen Nutzung garantiert. Das Aufstellungsverfahren für einen Bebauungsplan wurde bereits eingeleitet. Der Bebauungsplan 3-53 für das Grundstück Hansastraße 173 im Bezirk Pankow, Ortsteil Weißensee, hat das Ziel, eine Grünfläche für private Dauerkleingärten festzusetzen.
Bis 2021 wurde die ca. 1,9 ha große Fläche gegenüber dem ehemaligen Kinderkrankenhaus in einem östlichen Teilbereich als kleingärtnerisches Grabeland genutzt. Im Zuge der Vorbereitung zur Neuanlage der Kleingartenanlage wurde die Grabelandnutzung aufgegeben. Im hinteren straßenabgewandten Bereich befand sich früher eine Gärtnerei. Nun liegt die Fläche seit Längerem brach. Auf einem kleinen süd-westlichen Teil befindet sich eine öffentliche Grünfläche.
Im Auftrag des Stadtentwicklungsamtes wurde vom Büro „Landschaft planen + bauen“ ein Konzept für die Errichtung einer Kleingartenanlage mit dem Arbeitstitel „Sonnenstern“ erstellt. Angedacht sind 50 bis 60 Parzellen mit einer Größe zwischen 125 und 350 m².
Auf Anregung der Bezirksverordnetenversammlung soll eine besonders modelhafte und ökologische Kleingartenanlage entstehen. Auch gemeinschaftliches Gärtnern mit Anwohnern oder Schulen wird angestrebt. Im Entwurf „Sonnenstern“ sind aus diesem Grunde sogenannte Optionsflächen vorgesehen. Hier sind viele Nutzungen denkbar: ein Experimentier- oder Probiergarten, ein interkultureller Gemeinschaftsgarten, Bienen- oder Schaugärten. Im Zentrum der Anlage befindet sich ein großer Gemeinschaftsplatz und ein öffentlicher Spielplatz mit 1000 m² Fläche. Die Wege werden öffentlich nutzbar sein.
Mit besonderem Interesse dürften die Kleingärtner der Kleingartenanlage „Hamburg“ die Planung verfolgt haben. Vor dem Hintergrund der Erweiterung der Weißenseer Kunsthochschule Berlin bietet sich die geplante neue Kleingartenfläche an der Hansastraße für die Kleingärtner der Anlage „Hamburg“ als mögliche Ersatzfläche an.
Mit einem Baubeginn für die neue Kleingartenanlage an der Hansastraße wird im Zeitraum 2022 bis 2023 gerechnet. Ein Abschluss der Maßnahme wird voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2024 erfolgen.