Im Ergebnis werden die Entwicklungsschwerpunkte und prioritären Wohnbaustandorte im Bezirk dargestellt und die entsprechenden Handlungsempfehlungen übermittelt. Mit dem bezirklichen Wohnbaukonzept Pankow liegt nunmehr erstmalig eine Untersuchung zum Stand der wohnungswirtschaftlichen und wohnungsbezogenen Situation im Bezirk vor. Diese zeigt, dass auf dem Berliner und Pankower Wohnungsmarkt insbesondere Wohnungen zu günstigen Mieten erforderlich werden, damit die Konkurrenz um den Wohnraum nicht zu Lasten der unteren Einkommensgruppen entschieden wird. Mit dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung hat der Senat die Grundlagen geschaffen, um im Rahmen von Bauleitplanverfahren zur Grundstücksentwicklung den Bau von preisgedämpften, günstigen Wohnungen anteilig zu sichern.
Das entwickelbare Wohnungsneubaupotenzial beträgt bis 2030 rund 39.500 Wohneinheiten (WE). Hierzu gehören ebenfalls die künftigen Standorte Elisabethaue (ca. 5.000 WE) und Heinersdorfer Straße/Ost (ca. 3.000 WE). Der durch den prognostizierten Bevölkerungszuwachs (rd. 61.100 EW) erforderliche Neubaubedarf beläuft sich bis 2030 auf ca. 31.900 Wohneinheiten. Der Mehrbedarf könnte demnach mengenmäßig gedeckt werden.
Die im bezirklichen Wohnbaukonzept Pankow dargestellten landeseigenen wie auch privaten Wohnbauflächenpotenziale wurden auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten hin untersucht.
Die Qualifizierung der Potenzialflächen erfolgte in zwei Schritten:
- Bewertung der Potenzialflächen anhand definierter Kriterien und anschließende Gewichtung mittels Bewertungsmatrix.
- Abschätzung der Realisierungswahrscheinlichkeit und zeitliche Priorisierung.
Zur qualitativen Eignungsprüfung der möglichen Wohnbaustandorte wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt, in der alle Flächen (ab 50 WE) einer einheitlichen Bewertung unterzogen wurden. Die einzelnen Bewertungsergebnisse ermöglichen eine Vergleichbarkeit der einzelnen Wohnbaustandorte untereinander. Die ergänzenden Potenziale durch Baulückenschluss und Nachverdichtung wurden keiner separaten Eignungsprüfung unterzogen.
Die vier Oberkategorien für die Bewertung sind:
- Erschließung und Erreichbarkeit,
- Bebaubarkeit und Verfügbarkeit,
- Wohnumfeld und Versorgungsgrad,
- Planungsrecht.
Der Großteil der ermittelten Neubaupotenziale sammelt sich auf 19 großen Potenzialflächen im Bezirk. Auf diesen Flächen bestehen Neubaupotenziale von rd. 23.600 Wohneinheiten. Das bedeutet eine Konzentration von 71 % des gesamten Neubaupotenzials (33.078 WE) auf den betreffenden Flächen.
Diese Flächen können mittel-, langfristig sowie perspektivisch die künftigen Wohnungsneubauschwerpunkte des Bezirks bilden. Die besondere Bedeutung der Flächen ergibt sich aus der Größe der Wohnbaupotenziale. Allerdings werden für die Entwicklung dieser Flächen umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen erforderlich, damit die ermittelten Potenziale auch tatsächlich in diesem Umfang realisiert werden können.
Das WBK empfiehlt, bezüglich der großen Potenzialgebiete, die Entwicklung vorrangig auf den landeseigenen Flächen zu betreiben.
Neben dem Erfordernis, möglichst schnell Wohnraum zu schaffen, darf aber auch die langfristige Entwicklung der bestehenden Stadtquartiere nicht vernachlässigt werden. Die neuen Siedlungen müssen sich in die Umgebung einfügen, die städtebauliche Maßstäblichkeit beachten und keine sozialen und demografischen Satelliten bilden. Dies betrifft insbesondere die randstädtischen Schwerpunktbereiche.
Für eine effektive Bewältigung der umfassenden Stadtentwicklung wird sich der Bezirk Pankow auf der Grundlage politischer Zielsetzungen und in Zusammenarbeit mit der Landesverwaltungen auf Schwerpunktbereiche konzentrieren.