Die Einwohnerzuwächse in Berlin und Berliner Umland bleiben hoch. Allein der Bezirk Pankow wächst voraussichtlich um 30.000 Einwohner in den nächsten 10 Jahren. Für die Gemeinde Wandlitz wird bis zum Jahr 2030 mit einer Zunahme von +4,3 % gegenüber dem Jahr 2020 gerechnet. Im Jahr 2019 wurde im Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion eine zusätzliche Siedlungsachse von Pankow nach Wandlitz festgelegt. Hier können im Rahmen der kommunalen Planungshoheit neue Bauflächen für dringend benötigte Wohnungen geschaffen werden.
Ziel ist es, die Siedlungsentwicklung in die Nähe der Bahnhöfe zu lenken. Damit soll das Entstehen PKW-abhängiger Siedlungsstrukturen verringert werden. Wachstumsprozesse werden so stattfinden, dass der Flächenverbrauch auf ein Mindestmaß reduziert wird. Der Zersiedlung des Raumes wird so effektiv entgegengesteuert. Gleichzeitig gilt es, wertvolle Natur- und Erholungsgebiete am Metropolenrand zu sichern und qualitativ zu entwickeln. Neben der Ertüchtigung des umweltfreundlichen Verkehrs, sind auch Arbeitsplätze und eine ausreichende soziale Infrastruktur zu beachten. Aspekte wie Klimawandelanpassung und Ökologie müssen in die Planung einbezogen werden.
Im Jahr 2019 hat sich eine Steuerungsgruppe aus kommunalen und weiteren Akteuren der Region gebildet, um Möglichkeiten zu prüfen, diesen Prozess gemeinsam zu gestalten: Bezirk Pankow von Berlin, Gemeinde Wandlitz, Gemeinde Mühlenbecker Land, Gemeinde Panketal, Stadt Bernau bei Berlin, Landkreis Barnim, Regionale Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim, Geschäftsstelle des KNF e.V., Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg. Die Federführung hatte ab 2021 die Gemeinde Wandlitz (Lead-Partner).
Ein Gutachterteam — bestehend aus den Büros Yellow z, bgmr Landschaftsarchitekten und Buro Happold — begleitete den Prozess fachlich. Während der Erarbeitung des Achsenentwicklungs-konzeptes fand eine umfangreiche Beteiligung lokaler und regionaler Akteure in mehreren Werkstattveranstaltungen statt. Die Öffentlichkeit wurde im Juni und Juli 2022 über die Online-Plattform mein.Berlin.de in die Planung einbezogen.