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Gymnasium am Europasportpark zieht zeitweise um und wird saniert
Bild: BA Pankow
Das völlig marode Gymnasium am Europasportpark zieht wegen der Sanierung in das Umspannwerk Wilhelmsruh und benennt sich nach der jüdischen Holocaust-Überlebenden und Autorin Inge Deutschkron um.
Der Protest an oberster Stelle hatte Erfolg. Eltern, Lehrkräfte und die Schulkinder haben durch ihren Protest 2022 bei der Regierenden Bürgermeisterin die Sanierungsmittel für das völlig desolate
Schulgebäude erkämpft. Knapp 54 Mio. Euro sind für die Baumaßnahme an der früheren Kinder- und Jugendsportschule “Ernst Grube” und dem späteren Coubertin-Gymnasium veranschlagt. Lang und aufwendig war jedoch die Suche nach einem geeigneten Ersatzstandort. Das Bezirksamt wurde beim Umspannwerk Wilhelmsruh fündig und mietet den Gebäudekomplex an.
Von der Platte ins Denkmal
Das Baudenkmal entstand 1925/26 im Auftrag der damaligen Bewag nach Plänen des Architekten Hans Heinrich Müller und steht in der Kopenhagener Straße. Das Objekt wurde 2007 bis 2009 nach Plänen des Architekten Max Dudler saniert und zum Bürokomplex umgebaut. Das offene Raumkonzept wurde nun für die Schulnutzung angepasst, so dass großzügige Bereiche für Naturwissenschaften und Musik, Schülerclub und Sozialarbeit sowie eine Aula zur Verfügung stehen. Der Schulbetrieb soll voraussichtlich zum neuen Schuljahr 2024/25 starten.
Von Schließung bedroht
Der alte Standort an der Kniprodestraße war überbelegt, notwendige Fach- und Teilungsräume konnten nicht mehr genutzt werden. Deshalb kam es zu erheblichen pädagogischen und organisatorischen Einschränkungen. Durch die Baumängel drohte zudem eine Schließung. Um die Schulplätze zu erhalten war die Anmietung des Umspannwerks alternativlos, auch wenn dies in dieser Größenordnung erstmalig geschah. Und so soll die Sanierung auch gleich nach dem Auszug im Herbst dieses Jahres beginnen.
Neuer Schulname
Vor zwei Jahren hatte die Schulgemeinschaft die Chance, das Gymnasium nach einer bedeutenden Persönlichkeit zu benennen, um künftig an diese zu erinnern. In Abstimmung mit der Senatsbildungsverwaltung fiel die Wahl auf die zwischenzeitlich verstorbene jüdische Holocaust-Überlebende und Autorin Inge Deutschkron (1922-2022). Sodann stimmten auch die Schulgremien und das Bezirksamt Pankow zu, um die Berliner Ehrenbürgerin dadurch in herausragender Weise zu ehren. So heißt das in der Vergangenheit häufig mit negativen Schlagzeilen bedachte Gymnasium am Europasportpark künftig Inge-Deutschkron-Gymnasium. Die Umbenennung soll zusammen mit dem Umzug nach Wilhelmsruh zu Beginn des Schuljahres 2024/25 erfolgen.