Die Frage der Nachnutzung des Vivantes-Areal wurde erstmalig schon im Rahmen der Voruntersuchung Thälmannpark im Jahr 2012 untersucht. Bereits damals äußerten Gutachter sowie die zuständigen Stellen, dass eine schulische Nachnutzung eher nicht in Betracht kommt. Die Bestandsbauten erlauben keine Umsetzung des Musterraumprogramms für eine Schule.
Das Grundstück Fröbelstraße 15 befand sich bis Ende 2020 im Eigentum der “Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH”. Eine Einbeziehung von Flächen des ehemaligen Krankenhauses zur Deckung kurz- und mittelfristiger Schulplatz-Bedarfe war 2016/17, als der Prozess zum Kapazitätsausbau begann, noch ausgeschlossen, da die Eigentums- und Entwicklungsperspektive des Geländes noch völlig ungeklärt war. Die “Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH” beabsichtigte damals nur perspektivisch die Veräußerung des Geländes.
Erforderlich war jedoch bereits damals eine konkrete Planung, um die Schulbedarfe nachweisbar abdecken zu können. Daher wurde die Idee der Erweiterung der Grundschule auf den Grünflächen des Thälmannparks aufgenommen. In der Machbarkeitsstudie “Städtebauliche Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofs Greifswalder Straße und Stellplatzanlage an der Lilli-Henoch-Straße sowie Grundschule am Planetarium” von 2015 wurde im Rahmen der geplanten Wohnbebauung des ehemaligen Güterbahnhofes die Schließung des Schulgrundstückes bereits konzeptioniert und umfassend abgestimmt. Auch wenn die Wohnbebauung im Anschluss nicht weiterverfolgt wurde, gingen die Planungen für die Schulerweiterung weiter.
Die Anmeldung der Investitionsmittel zum Ausbau der Schule erfolgten auf Grundlage der Machbarkeitsstudie (MBS) Güterbahnhof 2015. Es sind durch die Erweiterung zusätzlich 360 Schulplätze geplant. Die Maßnahme steht mit 21,3 Mio. € in der I-Planung des Landes Berlin seit 2017. Im Rahmen der Anmeldung zum I-Programm 2021-25 wurden die Kosten an den Planungsfortschritt angepasst. Auf Grundlage der Bestätigung der Investitionsmittel für die Schulerweiterung um drei Züge und der Entscheidung, dies in Form eines geschlossenen Campus´ zu tun, wurde vom Bezirk 2019 bei SenStadtWohn die Finanzierung der neuen Erschließung durch Städtebaufördermittel beantragt. Dieser Antrag wurde mit einer Finanzierungszusage in Höhe von 1.240.000 € Anfang 2020 bewilligt.
In der MBS zum Vivantes-Areal zur städtebaulichen Entwicklung des Krankenhausstandortes an der Fröbelstraße 15 von 2018/2019 hat das Büro Stattbau, zusammen mit den Baupiloten, die geschlossene Schulerweiterung deshalb erneut aufgegriffen und auf eine Machbarkeit geprüft. Die umliegende Erschließung wurde dort bereits skizziert. Zum Zeitpunkt der Beauftragung der MBS 2018 zum Vivantes Areal war die Erweiterung der Grundschule am Thälmannpark im Grünbereich des Thälmannparks, wie oben ausgeführt, bereits Grundlage für die eingereichte Investitionsplanung geworden. Trotzdem wurde bei der Bearbeitung der MBS 2018 zum Vivantes-Areal ein Prüfauftrag an das beauftragte Büro “Stattbau” vergeben, ob auch eine Schule oder Schulerweiterung auf dem Vivantes-Areal verortet werden könnten (2. Prüfauftrag).
Auch ging es darum, wie man die Durchwegung des Areals organisiert. Bei der ursprünglichen Planung der MBS 2015 zum Campus war eine Durchwegung auf den Flächen des angrenzenden Privatgrundstücks (ehemalige Bahnflächen) vorgesehen. Da dies mit der Ablehnung der 600 WE Bebauung auf dem Bahnareal wegfiel, musste auch die Wegeführung für die Campus-Planung der Grundschule am Planetarium angepasst werden.
Im Bearbeitungsprozess der Studie 2018 zur Entwicklung des Vivantes-Areals kamen die Beteiligten relativ schnell zum Ergebnis, dass die verbleibenden Flächen des Vivantes-Standorts für eine schulische Nutzung nicht gut geeignet sind. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Bezirksamt das Hauptgebäude des Vivantes-Areals außerdem als dringend benötigten neuen Verwaltungsstandort vorgeschlagen. Auch hätten die Bedingungen des Denkmalschutzes eine schulische Nutzbarkeit erschwert (Baudenkmal Heizgebäude). Die Idee wurde auch deshalb nicht weiterverfolgt, da sich auf Geheiß des Senats der Standort in seinem Mittelteil bereits als künftiger MUF-Standort im Rahmen eines Neubaus durchgesetzt hatte. Der Bezirk hat für das Areal ebenfalls den Bedarf für zusätzliche Kita-Plätze angemeldet.
Aufgrund des MUFs und des Denkmalschutzes waren daher keine Erweiterungsmöglichkeiten auf dem Gelände Fröbelstraße 15 vorhanden. Da dies recht schnell deutlich war, wurde eine Erweiterung im Laufe der MBS 2018 nicht weiterverfolgt.
Mittlerweile sind die Planungen um die Erweiterung der Grundschule am Planetarium schlicht zu weit vorangeschritten, als dass man noch einmal von vorne anfangen könnte. Denn die Schulplätze werden dringlich benötigt.