Noch bis zum 6. Dezember 2024 ist die Wanderausstellung des Museums Pankow „Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient:innen im Klinikum Berlin-Buch“ im Rathaus Pankow (Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin) zu sehen. Die Ausstellungstafeln samt Medienstation sind während der Öffnungszeiten des Rathauses von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr im Foyer in der 1. Etage vor dem Emma-Ihrer-Saal zugänglich. Im Begleitprogramm zur Ausstellung lädt das Museum Pankow zu einer Buchvorstellung am 27. November und zu einer Podiumsdiskussion am 5. Dezember, jeweils um 18 Uhr, in den Emma-Ihrer-Saal ein. Vor beiden Veranstaltungen findet jeweils um 17:00 Uhr eine Kuratorinnen-Führung durch die Ausstellung statt. Der Eintritt zur Ausstellung und allen Veranstaltungen ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.
Buchvorstellung: (De)Koloniale Spuren in Pankow am 27. November
Welche Spuren des Kolonialismus lassen sich im heutigen Pankow finden? Diese Frage stand am Anfang der Beschäftigung des Museums Pankow mit dem kolonialen Erbe des Bezirks. Der jetzt vorliegende Sammelband „(De)Koloniale Spuren in Pankow“ wird am Mittwoch, dem 27. November 2024 von 18:00-19:30 Uhr vorgestellt. Das Buch dokumentiert die Forschungs- und Lernprozesse bei der Museumsarbeit zur deutschen Kolonialgeschichte. Außerdem enthält der Band acht historische Geschichten über Menschen und Institutionen, die mit dem Kolonialismus verstrickt waren. Es geht um Profiteur:innen des Kolonialismus und um Menschen, die unter ihm litten, um wirtschaftliche Verflechtungen, religiöse Ambitionen, um popkulturelle Aneignungen, politische Propaganda und um antikoloniale Kämpfe. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Reinhold-Burger-Schule statt, die Ergebnisse einer Spurensuche präsentieren wird. Schüler:innen werden zudem einen Antrag an die bezirkliche
Gedenktafelkommission überreichen, um ein Denkzeichen zur Erinnerung an die Kolonialausstellung 1934 in der damaligen Oberrealschule Pankow zu initiieren.
Podiumsdiskussion zur Transformation der „Internationalen Solidarität“ am 5. Dezember
Der Entwicklungspolitische Runde Tisch in Ost-Berlin steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, dem 5. Dezember 2024, um 18:00-19:30 Uhr. Von 1990 bis 1994 diskutierten am Entwicklungspolitischen Runden Tisch (ERT) Vertreter:innen oppositioneller entwicklungspolitischer Gruppen mit Vertreter:innen der staatlichen Solidaritäts- und Entwicklungszusammenarbeit der DDR. Ebenfalls beteiligt waren engagierte Personen aus Kirche, Wissenschaft und Politik, zunehmend auch aus Westdeutschland. Ein Ziel des ERT war es, die Spendengelder des Solidaritätskomitees der DDR auch zukünftig für die Entwicklungszusammenarbeit nutzen zu können. 1994 wurde aus dem Vermögen des Solidaritätskomitees die Stiftung Nord-Süd-Brücken gegründet, die damit entwicklungspolitische NGOs aus Ostdeutschland finanziell unterstützen sollte. Die Veranstaltung fragt nach den politischen Diskussionen des ERT, nach Motivationen der Teilnehmenden, nach Handlungsmöglichkeiten
während der Transformationsprozesse in der ehemaligen DDR und nach dem „Weg des Geldes“ vom Solidaritätskomitee über die Treuhandanstalt zur Stiftung Nord-Süd-Brücken. Als Gesprächspartner sind Dr. Hans-Joachim Döring (Mitinitiator des ERT) und Dr. des. Paul Sprute (Politologe/Historiker) eingeladen. Die Moderation übernimmt Uta Rüchel (Soziologin, Coach, Autorin).