Inge-Deutschkron-Gymnasium in Wilhelmsruh feierlich eröffnet

Pressemitteilung vom 06.09.2024

Mit dem Einzug in das Umspannwerk Wilhelmsruh, Kopenhagener Straße 87, 13158 Berlin kann die Schulgemeinschaft des Inge-Deutschkron-Gymnasiums (ehemals Gymnasium am Europasportpark) endlich aufatmen. Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres wurde der Interimsschulstandort in der Nähe des S-Bahnhofs Wilhelmsruh nun eröffnet und die Benennung gefeiert.

Industriedenkmal wird zeitweilig Domizil für ehemaliges Gymnasium am Europasportpark
Der große Gebäudekomplex, ein 1925-26 im Auftrag der damaligen Bewag vom Architekten Hans Heinrich Müller erbautes Industriedenkmal, wurde 2007 bis 2009 saniert und zu einem Bürostandort umgebaut. Der Eindruck der Industrieanlage mit großräumigem Hallencharakter ist weitgehend erhalten geblieben. Für die Schulnutzung wurde das Objekt mit der Teilung von Räumen und einem offenen Raumkonzept angepasst. Großzügige Bereiche, wie Fachräume für Naturwissenschaften und Musik, Schülerclub und Sozialarbeit sowie eine großzügige Aula bieten sehr gute Lern- und Arbeitsbedingungen für Schüler:innen und Lehrkräfte. Erstmalig hat der Bezirk Pankow ein so großes Objekt zu Schulzwecken angemietet. Dem vorausgegangen waren Proteste der / Schulgemeinschaft des Gymnasiums am Europasportparkgegen die unzumutbaren Umstände an ihrem bisherigen Gebäude an allerhöchster Stelle. Durch eine politische Entscheidung der damals Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey im Jahr 2022 wurden die Gelder für Sanierung des Standorts Kniprodestraße zugesichert und der Umzug möglich. Die Bauarbeiten am Standort Kniprodestraße sollen im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive im Herbst 2024 beginnen. Die geplanten Kosten belaufen sich auf 53,65 Mio. Euro.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie:
„Die feierliche Eröffnung des Interimsschulstandorts als Inge-Deutschkron-Gymnasium ist ein wichtiger Meilenstein für die gesamte Schulgemeinschaft. Hier ist ein Lernort entstanden, der moderne, zeitgemäße Bedingungen für den Unterricht bietet und so eine Umgebung schafft, in der junge Menschen bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Mit der Umbenennung dieser Schule in Inge-Deutschkron-Gymnasium setzt die Schulgemeinschaft zudem ein starkes Zeichen für die Werte, die die Holocaust-Überlebende und engagierte Publizistin ihr Leben lang leidenschaftlich vertreten hat – für Demokratie, für Freiheit, Verantwortung und für die Würde jedes einzelnen Menschen. Bildung in Berlin ist und bleibt all dem verpflichtet, wofür Inge Deutschkron unermüdlich gekämpft, gemahnt und gestritten hat. Dieser Schulstandort verbindet dazu moderne Lehrmethoden mit einer festen Verankerung in den grundlegenden Werten, die unsere Gesellschaft prägen.”

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe:
„Wir feiern heute einen Meilenstein für die Schulgemeinschaft und eröffnen an diesem geschichtsträchtigen Ort das Inge-Deutschkron-Gymnasium. Vor zwei Jahren haben wir die Entscheidung für diesen Weg getroffen und in der Zwischenzeit schnell agiert, sodass wir heute auch dank des großartigen Engagements der Schülerschaft, der Eltern und Lehrkräfte viele bedeutende Schritte weiter sind. Neben dem temporären Orts- wird auch ein bleibender Namenswechsel vollzogen. Inge Deutschkron – dieser Name steht für unvergleichlichen Mut, für Gradlinigkeit und für den unbedingten Willen des „Nie wieder“. Es ist richtig, ganz besonders in der heutigen Zeit, dieser außergewöhnlichen Frau und Berliner Ehrenbürgerin auf diese Weise zu gedenken und gleichzeitig ein neues Kapitel Berliner Schulgeschichte aufzuschlagen. Der ganzen Schulgemeinschaft wünsche ich viel Erfolg und eine wunderbare Schulzeit.“

Jörn Pasternack, Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management:
„Es ist mir eine große Freude, den Schülerinnen und Schülern sowie der Schulleitung des Inge-Deutschkron-Gymnasiums ein modernes, denkmalgerecht saniertes und behindertengerechtes Schulgebäude übergeben zu können. Dieses wird während der Kernsanierung des maroden Schulgebäudes in der Kniprodestraße genutzt. Mit dem Abschluss eines Mietvertrags durch das Bezirksamt Pankow und dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Eigentümern und dem Bezirksamt ist es gelungen, das denkmalgeschützte Umspannwerk Wilhelmsruh in einen Schulstandort umzuwandeln. Damit werden der Schulgemeinschaft wieder gute Lern- und Arbeitsbedingungen ermöglicht. Bezüglich der fehlenden Sportanlagen wurde durch eine Abstimmung mit dem Bezirk Reinickendorf eine temporäre Lösung für den Sportunterricht gefunden. Der Umbau des Umspannwerks Wilhelmsruh stellt eine zukunftsorientierte Lösung dar, die sowohl den historischen Wert des Gebäudes erhält als auch moderne Bildungsbedürfnisse erfüllt.“

Informationen zum Gymnasium am Europa Sportpark
Die bisherige Schulanlage am Europasportpark besteht aus dem Hauptgebäude, der Sporthalle und der Mensa. Das fünfgeschossige Gebäude wurde Anfang der 1970er Jahre als Schulgebäude errichtet. Es handelt sich um zwei nebeneinanderstehende SK70-Berlin-Typenbauten.

Informationen zur Schule
Gegründet wurde das GESP zum Schuljahr 2016/17 in einem Schulgebäude, das 1973 fertiggestellt wurde. Damals beherbergte dieses die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) „Ernst Grube“, eine von vier Ostberliner Spezialschulen für die Förderung sportlich talentierter Kinder und Jugendlicher in der DDR. Nach der Wende wurde die KJS in ein Sportgymnasium umgewandelt (Coubertin-Gymnasium), das ab dem Schuljahr 2006/07 mit der Werner-Seelenbinder-Schule in mehreren Schritten zum Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) fusionierte und 2014 an den neuen Standort im Sportforum Hohenschönhausen umzog. Anschließend nutzten die Grundstufen der benachbarten Tesla-Schule und der Grundschule im Blumenviertel das Gebäude, bevor das GESP dazukam und seit 2020 das gesamte Gebäude nutzt. Am Ende des Schuljahres 2021/22 haben die ersten Schüler:innen ihr Abitur am GESP abgelegt. Das Gymnasium setzt einen Schwerpunkt auf Bewegung, weshalb im Stundenplan eine zusätzliche Stunde Sport vorgesehen ist. Ergänzt wird diese Ausrichtung durch Sport-Yoga-Kurse, bilinguale Sportkurse und Angebote zur Bewegungsförderung in den Hofpausen. Als Fremdsprachen werden Englisch, Französisch, Spanisch und Latein angeboten, wobei eine jährliche Schülerfahrt nach Salamanca in Spanien im Programm steht.

Pressemitteilung vom 11.11.2022 zur Vereinbarung: https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung.1264041.php