Der plötzliche Baumsturz am 2. Juni 2024 im Mauerpark hatte das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) Pankow dazu veranlasst, einen unabhängigen Sachverständigen zu beauftragen, der sowohl den umgestürzten Baum, als auch die umstehenden Bäume in einer weiterführenden Untersuchung überprüft hat. Dabei kam ein Penetrometer zur Bodendichtebestimmung zum Einsatz, um Einflussfaktoren wie Sauerstoff und Wasserzufuhr an den Wurzeln zu bestimmen, die für eine gesunde Baumentwicklung wichtig sind.
Bodenverdichtung ist Ursache für Umsturz
Das Ergebnis der Untersuchungen zeigt, dass sich durch die Bodenverdichtung eine verminderte Wurzelausprägung und Höhlungen im unteren Wurzelbereich entwickelt hatten. Die erforderliche Verankerungsfunktion für den Baum wurde dadurch gemindert.Besonders für die betroffene Baumart Populus tremula (Zitterpappel), eine schnell wachsende Art mit hoher Wind- und Gewichtslast, wäre eine hohe Verankerungsfunktion aber die Grundlage für einen stabilen Baumstandort. Diese Einschätzung betrifft den umgestürzten Baum sowie alle anderen geprüften Bäume. Daher kam der unabhängige Sachgutachter zu dem Schluss, dass die umgehende Fällung von zehn Bäumen im unmittelbaren Umfeld zwingend erforderlich ist. Dabei hat die Verkehrssicherheit, für die das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt verantwortlich ist, oberste Priorität.
Das Amt folgt der Empfehlung des Gutachtens und wird die Bäume am 1. Juli 2024 fällen. Im Zusammenhang mit der aktuell laufenden Neugestaltung des Mauerparks wird eine Ersatzpflanzung für die zehn gefällten Bäume erfolgen.
„Diese schwebende Gefahr in einer stark von Menschen frequentierten Grünanlage – der Mauerpark ist ein Hotspot in Berlin – ist zwingend sofort zu beseitigen“, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum. „Ebenso gilt es, hier eine nachhaltige Nachpflanzung zeitnah zu realisieren“, so die Stadträtin weiter.