Das Museum Pankow stellt bisher unveröffentlichte frühe Zeichnungen und Druckgrafiken der Künstlerin Ingeborg Flierl vom 12. Juni 2024 bis 2. Februar 2025 am Standort Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin aus. Die Sonderausstellung ist im Haupthaus (Raum 108) zu sehen und wird am Dienstag, dem 11. Juni 2024 um 19:00 Uhr feierlich eröffnet.
Über die Künstlerin Ingeborg Flierl (geb. 1926)
Die Schau widmet sich einem besonderen Zeitraum im jahrzehntewährenden Schaffen der Kunstweberin Ingeborg Flierl (geb. Millies), die als gebürtige Berlinerin seit 1952 in Pankow lebt. In der Textilkunst der DDR hat sie einen unverwechselbaren Platz inne. Ihr Werk umfasst mehr als 200 Gobelins, zahlreiche Applikationen, Druckgrafiken und baugebundene Arbeiten in Keramik. Zwischen 1956 und 1961 lebte Ingeborg Flierl mit ihrer Familie mitten in Prenzlauer Berg, am Kollwitzplatz. In der Umgebung ist nach mühsamen Enttrümmerungsarbeiten der Kriegsschutt beseitigt. Aber die Bäume auf dem Platz haben die kalten Nachkriegswinter ohne Abholzung überstanden. Der Platz wird zum Treffpunkt vieler Menschen. Ingeborg Flierl beobachtet und porträtiert wieder normales, tägliches Treiben und auch den eigenen Alltag. Zugleich zeichnet sie auch entferntere Stadtmotive in Mitte und Friedrichshain, u. a. Ansichten von zerstörten Kulturstätten wie dem Schinkelschen Konzerthaus. Hierfür legt
sie die Bleistifte beiseite, greift zu Feder, Pinsel und Tusche, und wendet sich druckgrafischen Techniken zu, insbesondere der Lithografie. So hält Ingeborg Flierl die besondere Atmosphäre fest, wie sie typisch für die lange Ostberliner Nachkriegszeit war – zwischen überstandenen Kriegsjahren und neuem Lebensmut.
Die Sonderausstellung stellt diese bisher unbekannten zeichnerischen und druckgrafischen Blätter vor. Sie kamen beim Erstellen des Werkverzeichnisses durch Theresa Flierl zum Vorschein und werden hier erstmalig öffentlich gezeigt.
Katalog und VHS-Kurse begleiten die Ausstellung
Das Museum Pankow hat zu der Schau einen Katalog mit Texten von Gabriela Ivan und Martin Fitzenreiter herausgegeben. Die Volkshochschule Pankow bietet vier thematisch passende Kurse an. Der Wochenendkurs „Einführung in die Lithographie – das magische Drucken vom Stein“ findet am 29./30. Juni sowie am 3./4. August statt. Ein weiterer Wochenendkurs „Zeichnen mit der Feder“ wird am 7./8. September 2024 angeboten. Auf dem Programm stehen auch eintägige Kurse: „Urban Sketching am Kollwitzplatz“ am 31. August sowie „Urban Writing – Schreiben am Kollwitzplatz“ am 14. und 21. September 2024. Die Anmeldung zu den Kursen ist möglich unter vhs.kultur@ba-pankow.berlin.de bzw. Tel.: 030 90295-3824.
Die Sonderausstellung wird gefördert durch den Bezirkskulturfonds.