Der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung von Pankow, Michael van der Meer und Bezirksbürgermeister Sören Benn, gedenken am Freitag, dem 13. August 2021 um 13.00 Uhr auf dem evangelischen Friedhof in Weißensee der Berliner Maueropfer. Stellvertretend wird an der Grabstätte Peter Fechters ein Kranz niedergelegt.
Vor 59 Jahren wagte Peter Fechter die Flucht über die Berliner Mauer. Der Versuch endete tödlich. Der 18-jährige starb qualvoll an seinen Schussverletzungen am 17. August 1962, nachdem er im Grenzstreifen verwundet noch lange um Hilfe gerufen hatte.
Bis 1961 hatten schon Millionen Männer und Frauen die DDR verlassen: Aus politischen Gründen, aus persönlichen, aus wirtschaftlichen. Sie wollten nicht länger existentieller Freiheiten beraubt werden. Diesen Flüchtlingsstrom stoppte die SED durch den Bau der Mauer mit brutaler Gewalt. Die Berliner Mauer hat unzähligen Frauen und Männern Leid gebracht. Eltern und Kinder, Familien und Freunde wurden auseinandergerissen. Am 13. August gedenken wir vor allem derjenigen, die an der Mauer und an der Grenze zwischen den Blöcken des Kalten Krieges getötet oder verwundet wurden. Peter Fechter, der 18-jährige Berliner aus Weißensee, ist einer von ihnen.
Heute sind von der Mauer in Berlin nur noch wenige Spuren übrig. Für die allermeisten Ber-linerinnen und Berliner ist es längst wieder selbstverständlich, in einer ungeteilten Stadt zu leben. Das neue Berlin zieht Millionen Menschen aus aller Welt an und begeistert sie mit einer ganz einzigartigen Mischung aus Tradition und Moderne. Das ist ein Grund zur Freude und zur Nachdenklichkeit.
Bezirksbürgermeister Sören Benn: „In diesem Sommer jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 60. Mal. Der 13. August und die Erinnerung an den Mauerbau schärft unseren Sinn für den Wert von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat. Alles das ist nicht selbstverständlich! Der Jahrestag des Mauerbaus erinnert uns an die Not der Teilung, an das Leid der Opfer und ihrer Familien und an den Niedergang eines Systems, das am Ende aus Mangel an Demokratie und Reformbereitschaft selbst versteinerte. Für uns alle folgt daraus eine doppelte Verpflichtung: Wir dürfen das Leid, die Unfreiheit und die ideologische Borniertheit nicht vergessen.“
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, dem Gedenken und der Kranzniederlegung unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen beizuwohnen. Der Friedhof der evangelischen Auferstehungsgemeinde in Weißensee befindet sich in der Indira-Gandhi-Str. 110, in 13088 Berlin. Treffpunkt ist die Kirchhofsverwaltung am Eingang des Friedhofs.