Am 8. April 2021 ist der 50. Internationale Tag der Rom*nja und am Rathaus Pankow wird aus diesem Anlass die Flagge der Roma gehisst. Dieser Tag erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress, der am 8. April 1971 bei London stattfand. Ziel des Internationalen Roma-Kongresses war der Kampf um soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Diese erste internationale Vereinigung der Roma vor 50 Jahren war Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, das seinen Ausdruck in einer eigenen Hymne, einer eigenen Flagge und der Einigung auf die Selbstbezeichnung Roma fand.
Im Jahr 2020 wurde die Flagge der Roma von den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Neukölln gehisst. Am 8. April 2021 schließen sich weitere Bezirke an und auch am Rathaus Pankow in der Breite Str. 24a-26 in 13187 Berlin ist die Flagge zu sehen.
Der Internationale Tag der Rom*nja ist ein weltweiter Aktionstag, an dem auf die Situation der Roma aufmerksam gemacht und ihre Kultur gefeiert wird. Rund um den 8. April 2021 finden viele Veranstaltungen in Berlin statt, unter anderem die ROMADAY-Parade, die am 8. April um 15 Uhr mit einer Kundgebung am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas beginnt, oder der ganztägige RAOMADAY-Livestream am 8. April.
Roma bzw. Rom*nja ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus dem indischen Subkontinent stammender Bevölkerungsgruppen. Roma leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten. Die große Mehrheit von ihnen lebt seit mindestens 700 Jahren in Europa (vor allem in Südosteuropa, einigen mitteleuropäischen Staaten wie z.B. Deutschland und Großbritannien sowie in Spanien und Frankreich). Roma bilden mit ca. 12 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas und waren über Jahrhunderte ausgegrenzt und diskriminiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden 500.000 europäische Roma Opfer eines nationalsozialistischen Genozids (“Porajmos”), der lange Zeit nicht als solcher anerkannt wurde. Sehr viele Angehörige der Roma werden auch in Deutschland sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert. In manchen europäischen Staaten sind sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offener Verfolgung ausgesetzt gewesen oder noch ausgesetzt.
Die in Deutschland lebenden Roma werden auf ca. 120.000 geschätzt. Da in Deutschland die ethnische Zugehörigkeit nicht erfasst wird, liegen keine genaueren Zahlen vor. Viele Menschen, die im Rahmen des europäischen Freizügigkeitsrechts in den letzten Jahren aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland zugewandert sind, gehören der Minderheit der Roma an.
Weitere Informationen:
ROMADAY-Parade am 8. April, 15:00