Zum Equal Pay Day wird am Rathaus Pankow am Mittwoch, dem 10. März 2021 die Equal-Pay-Day-Fahne gehisst, um auf geschlechterspezifische Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Unbereinigt liegt dieser in Deutschland aktuell bei 19 Prozent (EU-Durchschnitt: 14,8 Prozent). Berechnet wird dies auf Grundlage des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohnes von Frauen (17,72 EUR) und Männern (22,16 EUR).
In Deutschland wird der Equal Pay Day offiziell seit dreizehn Jahren begangen. Seit dem Jahr 2010 schiebt sich der Aktionstag vom 26. März in langsamen Schritten in Richtung Jahresanfang. Die Wahl des Datums hängt mit der Höhe des aktuellen Lohnunterschiedes zusammen: 19 Prozent von 365 Tagen ergeben in diesem Jahr den 10. März 2021. Statistisch gesehen arbeiten Frauen bis zu diesem Tag umsonst, während Männer bereits ab dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden.
Drei Viertel des Verdienstunterschiedes zwischen Frauen und Männern sind darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen innehaben. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs und verdienen deshalb im Durchschnitt pro Stunde weniger. Im Jahr 2018 war in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau (47 Prozent) im Alter von 20 bis 64 Jahren in Teilzeit tätig. Unter den Männern betrug dieser Anteil nur neun Prozent. Der überwiegende Teil der teilzeitarbeitenden Frauen gab als Hauptgrund die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen (31 Prozent) beziehungsweise andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen (17 Prozent) an.
Das verbleibende Viertel des Verdienstunterschieds entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap, der den Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien misst. Er wird nur alle vier Jahre ermittelt und liegt aktuell bei sechs Prozent.