Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin erhält vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages eine Förderung im Rahmen der Klimaschutzinitiative für die Erarbeitung eines integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes für den Klausenerplatzkiez in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf. Dieses Konzept liegt nun vor, wurde am 17. 1. 2012 zustimmend vom Bezirksamt zur Kenntnis genommen und tritt nunmehr in seine Umsetzungsphase ein.
Ziele und Projektinhalte
Es soll eine nachhaltige Strategie des Klimaschutzes und der Energieeinsparung für den Zeitraum bis 2020 für den Klausenerplatzkiez geschaffen werden. Neben der Entwicklung dieser mittelfristigen Klimaschutzstrategie steht die Ausarbeitung konkreter Klimaschutzmaßnahmen im Vordergrund.
Die Absicht des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf und des Kiezbündnisses Klausenerplatz geht konform mit den Anstrengungen Deutschlands bis 2020 die 20-20-20 Ziele zu realisieren, d.h. 20% weniger CO2-Emsissionen im Vergleich zu 1990, 20% Energieeinsparung sowie 20% Anteil erneuerbarer Energien an Primärenergie. Ausgelöst wurden diese Bestrebungen durch die Gutachten des IPCC im Jahr 2007, dem Treffen der G 8 Staaten in Deutschland sowie des EU 27 Gipfels.
Ohne verstärkte Klimaschutzmaßnahmen, vor allem auch auf kommunaler Ebene, ist die Umsetzung dieser 20-20-20 Ziele nicht zu realisieren.
Die Zielsetzung ist daher, aufbauend auf den klimapolitischen Zielen Deutschlands und den bisherigen Aktivitäten und Erfahrungen des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf sowie des Kiezbündnisses Klausenerplatz ein Integriertes Kommunales Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Geeignete Handlungsfelder werden identifiziert und Maßnahmen daraus abgeleitet, um Energie- und CO2-Einsparpotenziale in diesem typischen Berliner Altbauquartier zu erschließen und ggf. auf andere Stadtgebiete zu übertragen.
Kooperationen bestehen mit dem Kiezbündnis Klausenerplatz, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag.
Im Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzept werden die Sektoren- private Haushalte,
- kommunale Gebäude und Anlagen,
- Energieversorgung,
- Verkehr sowie
- Industrie und Gewerbe
in die Bestandsaufnahme und Analyse eingebunden, eine passende strategische Planung sowie konkrete Handlungspotenziale entwickelt. Den Planungshorizont stellt das Jahr 2020 dar und die geplanten Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die CO2-Belastung bewertet.
Bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes erfolgt als erster Schritt die Erarbeitung einer fortschreibbaren Energie- und CO2-Bilanz für den Klausenerplatzkiez. Darauf aufbauend werden die bestehenden Potentiale zur CO2-Minderung ermittelt sowie Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in dem Kiez formuliert. Für die zielgruppenspezifischen Maßnahmenvorschläge werden die zu erwartenden Investitionskosten ermittelt sowie die mögliche Entwicklung der Energiekosten abgeschätzt. Ergänzt werden die Betrachtungen u.a. mit der überschlägigen Abschätzung der regionalen Wertschöpfung. Durch die Etablierung eines Controllingprozesses und der Konzepterstellung zur Öffentlichkeitsarbeit sollen die gewonnenen Erkenntnisse nach außen kommuniziert und die Bewohner des Klausenerplatzkiezes aktiv in die spätere Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes eingebunden werden.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Aktivitäten, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Sie decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab, von der Konzepterstellung bis hin zu investiven Maßnahmen. Von den Programmen und Projekten der Nationalen Klimaschutzinitiative profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Kommunen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen.
Ansprechpartner beim Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ist Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, Leiter des Umweltamtes (Kontaktdaten siehe rechte Spalte).