ICC Internationales Congress Centrum Berlin

ICC mit Brücke

ICC und Funkturm von der Kurfürstendammbrücke aus gesehen

Das ICC wurde 1973-79 von Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler gegenüber dem Ausstellungs- und Messegelände am Funkturm erbaut und mit diesem über eine Fußgängerbrücke verbunden. ICC steht für Internationales Congress Centrum (Berlin).
Die offizielle Eröffnung fand am 2. April 1979 statt.

Die silbrig glänzende Aluminium-Ummantelung des Stahlbetonbaus und die sichtbare, freischwebende Konstruktion des Daches erwecken den Eindruck eines futuristischen Raumschiffes. Das Gebäude ist 320 Meter lang, 80 Meter breit, bis zu 40 Meter hoch und hat eine Gesamtfläche von ca. 28.000 m².

ICC

ICC

Das ICC enthält ca. 80 Säle und Räume mit einer Gesamtkapazität von 20.300 Plätzen. Zwischen den beiden größten Sälen befindet sich eine nach beiden Seiten zu öffnende komplett ausgestattete Bühne. Das ICC war der wichtigste und größte Veranstaltungsort in Berlin für internationale Kongresse. Außerdem fanden hier Konzerte, Bälle, Shows und vieles mehr statt.

Seit Februar 2000 wurden Abrissüberlegungen seitens der Messe Berlin wegen der hohen Betriebskosten auch im Abgeordnetenhaus und beim Senat diskutiert, die zu empörtem Einspruch des Architekten führten.

ICC und Funkturm

ICC und Funkturm

Nachdem 2011 die Deutschlandhalle abgerissen und auf dem Gelände der City Cube als neues Kongresszentrum gebaut wurde, übernimmt dieser seit Mai 2014 die Veranstaltungen des ICC.

Von 2004 bis 2007 wurde das ICC viermal in Folge mit dem renommierten World Travel Award als weltweit führendes Konferenzzentrum ausgezeichnet. 2005 fanden im ICC unabhängig von Messen 654 Tagungen mit mehr als 170.000 Teilnehmenden statt, außerdem 48 Konzerte und Shows mit 132.000 Besucher:innen.

Am 27. Mai 2008 verkündete der Senat seinen Beschluss, das ICC für rund 182 Mio Euro von 2010 bis 2016 bei laufendem Betrieb sanieren und modernisieren zu lassen. Im Oktober 2009 wurde von Finanzsenator Ulrich Nußbaum wegen erhöhter Kosten sowohl für den laufenden Betrieb als auch für die Sanierung erneut ein Abriss ins Gespräch gebracht. Der Sanierungsplan des Wirtschaftssenators vom Oktober 2010 sah vor, das ICC ab 2014 zu sanieren, umzubauen und zu modernisieren. Inzwischen wurden die Gelder gestrichen, und es wird nach einem Konzept für die Weiternutzung des ICC gesucht.

Am 09.03.2014 fand die letzte öffentliche Veranstaltung im ICC statt, ein Benefizkonzert. Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte zum Zapfenstreich auf. Nach der Daimler-Hauptversammlung wurde das ICC geschlossen. 2015 diente es noch als Flüchtlingsunterkunft.

ICC

ICC 2006

Bronze-Skulptur “Ecbatane / Der Mensch baut eine Stadt”
Vor dem ICC wurde 1980 auf einem Betonsockel die 6,60 Meter hohe und 16 Meter lange Bronze-Skulptur “Ecbatane / Der Mensch baut eine Stadt” von Jean Ipoustéguy aufgestellt. Es handelt sich um eine Vergrößerung auf der Basis der früheren Skulptur “Alexander der Große betritt die eroberte Stadt Ecbatane”. Die Skulptur zeigt eine große nackte Männerfigur, die zwei Arme nach vorn steckt und mit dem Fuß auf die vor ihm liegende Stadt tritt. Unter und auf der Stadt befinden sich eine Reihe von Figuren, darunter Eckensteher Nante mit den Gesichtszügen des Künstlers, ein Berliner Bär sowie Bauarbeiter bei der Arbeit. Im September 2005 wurde die Figur abgebaut und auf dem Messegelände eingelagert, weil sowohl der Betonsockel als auch die Figur selbst durch Korrosion einsturzgefährdet waren. Die Finanzierung einer Restaurierung, die mehr als 100.000 EUR kosten würde, ist nicht geklärt.