Die Deutschlandhalle wurde 1935 von Franz Ohrtmann und Fritz Wiemer als Stahlkonstruktion zu den Olympischen Spielen für 10.000 Zuschauer als “größte Mehrzweckhalle der Welt” errichtet.
Die 117 Meter lange und 83 Meter breite Dachkonstruktion aus Stahl galt als architektonische Meisterleistung. Am 29. November 1935 wurde sie von Hitler eröffnet, am 7. Dezember 1935 fand als erste Sportveranstaltung, ein 100-Kilometer-Mannschaftsradrennen auf der 208 Meter langen Holzpiste, statt.
Die Halle diente der nationalsozialistischen Partei für Massenveranstaltungen und zur Durchführung diverser olympischer Disziplinen. Es gab unter anderem Boxturniere. Seit 1937 brachte die Zirkusshow “Menschen, Tiere, Sensationen” Artisten der Weltspitzenklasse nach Berlin. 1938 führte die Pilotin Hanna Reitsch während der Revue “Kisuaheli” den ersten Hallenflug mit einem Hubschrauber vor.
Am 16. Januar 1943 setzte ein Luftangriff während einer Vorstellung von “Menschen Tiere Sensationen” das Dach in Brand. Weder Menschen noch Tiere kamen dabei ums Leben, aber die Deutschlandhalle war zerstört.
Der Wiederaufbau wurde zwar bereits 1949 vom Groß-Berliner Magistrat beschlossen, dauerte aber noch fast acht Jahre. Diesmal wurde ein Dach aus Spannbeton errichtet.
Am 19. Oktober 1957 wurde sie wieder eröffnet und seither genutzt für für Musik-, Show- und Sportveranstaltungen, darunter erneut “Menschen, Tiere, Sensationen”, “Holiday on Ice”, das Reit- und Springturnier, das “British Tattoo” und Sechstagerennen. Hier gastierten das Bolschoi-Ballett, die Rolling Stones, The Who, Queen und Jimi Hendrix.
Am 1. Januar 1998 wurde die Halle wegen Baufälligkeit geschlossen und zum Abriss vorgesehen. Nach dem Abriss der benachbarten Eissporthalle wurde sie aber im April 2001 ersatzweise zur temporären Eissportarena umgebaut. Im September 2001 begann dort der Eissportbetrieb. Bis zur Fertigstellung einer an der Glockenturmstraße geplanten neuen Eissporthalle, sollte die Deutschlandhalle für den Eissport zur Verfügung stehen. Zunächst war nur an drei Spielzeiten gedacht.
Seit 2005 wurden Pläne der Messe GmbH diskutiert, die Deutschlandhalle abzureißen und auf dem Gelände ein neues Kongresszentrum für 63 Millionen Euro zu bauen, das “Deutschlandhallen Convention Center”. Nach Schließung der Halle wegen angeblicher Einsturzgefahr des Daches führten Belastungstests im November 2005 zu Entwarnung. Am 1. März 2006 wurde sie wieder für den Eissport geöffnet.
Am 27. Mai 2008 verkündete der Senat seinen Beschluss, das ICC zu sanieren und zu modernisieren und die Deutschlandhalle voraussichtlich 2009 abzureißen. Am 26. April 2009 fand mit einem Eishockey-Juniorenturnier des ECC Preußen die letzte Veranstaltung in der Deutschlandhalle statt.
Am 20. Mai 2010 versagte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Abbruch der Deutschlandhalle und wies damit einen Widerspruch der Messe Berlin GmbH gegen einen ablehnenden Bescheid der Unteren Denkmalschutzbehörde zurück. Dennoch begannen im August 2011 die Abrissarbeiten. Am 3. Dezember 2011 wurde das Dach gesprengt.
Auf dem Parkplatz an der Glockenturmstraße neben der Waldbühne wurde seit 2010 für 11 Millionen Euro eine neue Eissporthalle gebaut und am 2. März 2012 eröffnet, das “PO9”.