Berlin soll eine hochmobile und zugleich lebenswerte Stadt mit umweltverträglichen, klimaschonenden und sozial gerecht ausgestalteten Verkehrsangeboten werden (Berliner Mobilitätsgesetz). Die dafür notwendige Mobilitätswende braucht neue Ideen und Konzepte. Dabei spielen flexibel verfügbare Freefloater-Angebote eine wichtige Rolle: Sie ergänzen und vervollständigen die Angebote des Umweltverbunds und ermöglichen es den Berlinerinnen und Berlinern, ohne eigenes Fahrzeug mobil zu sein. Die dynamische Entwicklung und Angebotsvielfalt der stationsunabhängig verfügbaren Fahrzeuge hat jedoch auch Effekte, die nicht im Einklang mit den Zielen der Stadt- und Verkehrsentwicklung stehen.
Das Land Berlin möchte den Beitrag der Freefloating-Angebote zur Mobilitätswende stärken und nachteilige Effekte so weit wie möglich vermeiden oder mindern. Um dies zu erreichen, sollte für die zukünftige Angebotsgestaltung ein verlässlicher Rahmen geschaffen werden. Als Basis für diesen Rahmen hat das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, die Erstellung eines Evaluations- und Anforderungskonzeptes beauftragt. Ziel des Rahmenkonzeptes war es, Freefloater-Angebote mit Blick auf ihren gesamtgesellschaftlichen Nutzen weiter zu optimieren und dabei gleichzeitig privatwirtschaftliche und wettbewerbliche Potenziale weiterzuentwickeln und zu nutzen.
In die Evaluation und Analyse der heutigen Situation wurden alle wesentlichen Akteure der öffentlichen Hand und der privaten Anbieter über ein Dialogverfahren eingebunden. Für ein praxisnahes und umsetzbares Konzept wurden Ableitungen und Schlüsse aus der Analyse vorgestellt und diskutiert. Insgesamt waren circa 80 Teilnehmende aus dem Senat, den Bezirken, sowie der Anbieter am Dialogverfahren beteiligt.
Die Erarbeitung des Anforderungskonzeptes wurde von einem zeitgleich stattfindenden Dialogverfahren begleitet. Die Konzepterarbeitung fand in drei Schritten statt: Analyse, Erarbeitung eines Konzeptentwurfs sowie Finalisierung. Das begleitende Dialogverfahren bestand aus drei aufeinanderfolgenden Workshop-Runden sowie einer Gruppendiskussion zwischen der ersten und der zweiten Workshop-Runde.
Das Konzept wurde im Juni 2022 finalisiert und dient als fachliche Grundlage zur Umsetzung von Anforderungen für stationslose Mietangebote in Berlin.