Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig. Im Berliner Raum wird die Zunahme der Lufttemperatur erwartet. Zudem ist eine Zunahme von Starkregenereignissen wahrscheinlich. Schnell abgeleitetes Regenwasser fehlt zur Kühlung der Stadt. Durch die Verdunstungskühlung kann die Hitzebelastung gemindert und so die Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessert werden. Damit Berlin die Folgen der Verdichtung und des Klimawandels meistert, sollte die Stadt ihre Oberfläche so gestalten, dass das Wasser wie ein Schwamm gespeichert und an Hitzetagen zum Kühlen wieder abgegeben werden kann. Schnell abgeleitetes Regenwasser erhöht durch die Abflusskonzentration zudem die Gefahr von Überflutungen. Der Stadtentwicklungsplan Klima (StEP Klima 2011), den der Senat von Berlin am 31. Mai 2011 beschlossen hat, ist ein zentraler Baustein, um die Stadt in diesem Sinne zukunftsfähig zu machen: „Der StEP Klima KONKRET (2016) ist ein Werkzeug- und „Ideenkasten“ für die Klimaanpassung, er vertieft und profiliert die Inhalte des StEP Klima 2011, insbesondere bezüglich der Maßnahmen zur Anpassung der Stadt Berlin an die Folgen des Klimawandels.“ Die beiden zentralen Leitthemen im StEP Klima KONKRET (2016) sind darüber hinaus die hitzeangepasste Stadt und die wassersensible Stadtentwicklung. Die Schlüsselstrategien der wassersensiblen Stadtentwicklung lauten: versickern, verdunsten, speichern, zurückhalten und über Notwasserwege ableiten.
Im Dezember 2014 hat die Senatsverwaltung ein sektoral ausgerichtetes „Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Berlin – AFOK“ in Auftrag gegeben. Das vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Konsortium erarbeitete Konzept greift die Zielstellung des Berliner Energiewendegesetzes – EWG Bln auf, das die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit und den Erhalt der Funktionsfähigkeit städtischer Infrastrukturen sowie der urbanen Lebensqualität als Verpflichtung des Berliner Senats formuliert. Im Verbund mit StEP Klima / StEP Klima KONKRET bildet das AFOK den Rahmen für eine Gesamtstrategie zur Anpassung Berlins an die Folgen des Klimawandels in Berlin. Das Handlungsfeld Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft fordert auch hier Maßnahmen zum dezentralen Regenwassermanagement.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist eine Neuausrichtung im Umgang mit dem Regenwasser erforderlich: Weg von der reinen Ableitung hin zu einer Bewirtschaftung des Regenwassers vor Ort durch Verdunstung, Nutzung, Versickerung und Speicherung. So wird Berlin widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.