Haushaltsbefragung zur „Mobilität in den Städten“ 2023 startet – Senatsverwaltung bittet um Mitwirkung
Bild: Ralf Rühmeier
Pressemitteilung vom 09.01.2023
In den kommenden Wochen starten die Technische Universität Dresden und die Senatsverwaltung für Mobilität wieder Haushaltsbefragungen zum alltäglichen Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in Berlin. Die Untersuchung ist Teil des Forschungsprojekts „Mobilität in Städten – SrV“ (SrV = System repräsentativer Verkehrsbefragungen), das in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden zeitgleich läuft. Das Projekt liefert alle fünf Jahre wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die örtliche und regionale Verkehrsplanung, unter anderem den „Modal Split“, also den jeweiligen Anteil der verschiedenen Verkehrsarten an allen Wegen der Befragten.
Berlin hat sich bereits 2008, 2013 und 2018 an diesem Forschungsprojekt beteiligt. Die Daten sind vielfältig in Planungen und politische Entscheidungen eingeflossen. Wie in den vorangegangenen Jahren geht es unter anderem darum, ob und mit welchen Verkehrsmitteln die Menschen im Alltag unterwegs sind und welche Entfernungen dabei zurückgelegt werden. Da die Voraussetzungen für die Mobilität individuell sehr unterschiedlich sein können, wird beispielsweise auch nach Führerscheinbesitz, Erreichbarkeit von Haltestellen und dem Zeitaufwand für die täglichen Wege gefragt. Zudem wird in der Untersuchung die tatsächlich realisierte Teilnahme am Verkehr für einen Stichtag erfragt, um daraus abzuleiten, wie die Berlinerinnen und Berliner in der Stadt unterwegs sind, welche Voraussetzungen für die Mobilität jeweils bestehen und ob sich gegenüber den Vorjahren Veränderungen ergeben haben.
Die anonymisierte Auswertung der erhobenen Daten liefert ein differenziertes Bild der Mobilitätsentwicklung Berlins und anderer Städte. Ein zusätzlicher Nutzen entsteht durch den Vergleich mit anderen Städten bzw. Gemeinden in Deutschland. Die große Gesamtstichprobe des Projekts ermöglicht es auch, Erkenntnisse zu stadtübergreifenden Trends zu gewinnen, die für die Verkehrsplanung und Verkehrspolitik bedeutsam sind. Dazu gehört die Entwicklung der Verkehrsmittelwahl, die in der Diskussion um klima- oder auch pandemiebedingte Änderungen der Mobilität eine große Rolle spielt. Die Analyse umfasst sowohl die allgemeine Nutzung von Carsharing-Angeboten und Elektrofahrrädern als auch die Mobilität von Kindern, Jugendlichen sowie Seniorinnen und Senioren.
Die Befragung beginnt Anfang 2023 und läuft über zwölf Monate. Die Adressen der ausgewählten Haushalte werden dabei per Zufallsverfahren aus dem Melderegister gezogen. Diese Haushalte erhalten ein Ankündigungsschreiben, das sie über die Befragung informiert und um ihre Mitwirkung bittet. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig. Die Fragen können flexibel über einen Online-Zugang im Internet beantwortet werden. Alternativ steht am Telefon geschultes Interviewpersonal zur Verfügung. Auch eine Telefonhotline und ein Webchat sind eingerichtet.
Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut O.trend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes gemäß Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist gewährleistet.
Das als „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) konzipierte Projekt wurde an der TU Dresden bereits 1972 begründet. Durch die regelmäßige Wiederholung dieser Untersuchung im Abstand von fünf Jahren liegen Erkenntnisse zur Verkehrsentwicklung über einen Zeithorizont von nahezu 50 Jahren vor. Sie zeigen unter anderem, dass Mobilität und Verkehr stadt- und gemeindespezifisch große Unterschiede aufweisen und Entwicklungen unterliegen, die von unterschiedlichen Faktoren und Rahmenbedingungen abhängen. Umso wichtiger ist es, die örtliche Verkehrsplanung durch regelmäßige Aktualisierung der Datengrundlagen zu unterstützen.
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und die TU Dresden bitten daher alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. Jeder Haushalt steht stellvertretend für einen Teil der gesamten Bevölkerung und wird deshalb gebraucht. Nur durch die aktive Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger können repräsentative Daten gewonnen werden, die für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung unerlässlich sind. Auch Personen, die nur selten unterwegs sind, werden ausdrücklich zur Mitwirkung aufgerufen, da das Verkehrsverhalten der gesamten Wohnbevölkerung erfasst werden soll.
Allen Teilnehmenden sei schon jetzt für ihre Mitwirkung herzlich gedankt.
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