Mehr als 1.300 handgeschriebene Namen: Neu gestalteter Begräbnis- und Erinnerungsort auf dem Friedhof in Altglienicke ist eröffnet
Pressemitteilung vom 24.09.2021
Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft erhalten würdigen Begräbnisplatz
Rund zwei Jahre nach dem Wettbewerb zur Neugestaltung des Begräbnis- und Erinnerungsorts auf dem Friedhof in Berlin-Altglienicke ist der prämierte Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Katharina Struber und Klaus Gruber realisiert worden. Die abgeschlossene Neugestaltung wurde jetzt dem Bezirk Treptow-Köpenick übergeben.
Leitidee des künstlerischen Konzepts war die Beteiligung heute lebender Patinnen und Paten, die die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen handschriftlich auf Glaswänden festgehalten und damit direkt am Ort aus der Anonymität geholt haben. So trugen mehr als 1.300 Bürgerinnen und Bürger durch das eigenhändige Schreiben der Namen aktiv zum Erinnern und Gedenken bei: Mit der Neugestaltung erhalten die auf dem Friedhofsareal bisher anonym bestatteten Opfer nationalsozialistischer Gewalt einen würdigen Begräbnisplatz, der den Hinterbliebenen zugleich einen konkreten Ort des Trauerns bietet.
Auch das eigentliche Urnengrabfeld wurde mit einem Spruchband neu eingefasst und bepflanzt.
Die Neugestaltung hält so die Verbrechen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft im Bewusstsein nachfolgender Generationen und fördert die Erinnerungs- und Gedenkkultur.
Die Finanzierung des Gesamtprojekts erfolgte aus Bundesmitteln für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die Baukosten betrugen rund 500.000 Euro.
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