Von Heiligensee bis zum Schumacher-Quartier und Flughafenareal Tegel: Routenvarianten für die Radschnellverbindung Reinickendorf-Route vorgestellt
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Pressemitteilung vom 24.06.2020
Erste Erkenntnisse der Machbarkeitsuntersuchung in digitaler Veranstaltung erörtert
Eine durchgängige, gute Radverkehrsanbindung von der Berliner Stadtgrenze im Norden bis zum Schumacher Quartier planen und den Alltagsradverkehr im Bezirk Reinickendorf stärken – wie und auf welchen Routen dies gelingen kann, das war das Thema der zehnten Informations- und Dialogveranstaltung im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchungen. Die Veranstaltung fand aufgrund der Corona-Pandemie digital statt.
Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese begrüßte im Livestream die rund hundert Zuschauerinnen und Zuschauer. Zur Reinickendorf-Route sagte er: „Mit der Radschnellverbindung bekommen die Reinickendorferinnen und Reinickendorfer eine neue Verbindung für den Alltagsverkehr und eine direkte Radverbindung in die Innenstadt sowie zur künftigen Urban Tech Republic in Tegel. Damit wird es attraktiver, den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurückzulegen. Für den Außenbezirk ist das ein Gewinn.“
Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese zieht zudem eine positive Bilanz des Planungsstandes der Radschnellverbindungen: „Wir sind mit den Machbarkeitsuntersuchungen bei allen zehn Radschnellverbindungen einen großen Schritt vorangekommen. Die beauftragten Planungsbüros haben umfassende Erkenntnisse über die jeweils besten Routenführungen gewonnen, dabei sind die vielen, guten Hinweise aus der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger eingeflossen. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Der Abschluss der Planungen wird in das Jahr 2021 reichen, ein erster Baubeginn ist aufgrund der notwendigen Planungsverfahren nicht vor 2022 zu erwarten. Wir prüfen aber alle Möglichkeiten zur Beschleunigung.“
Die Reinickendorf-Route ist eine von zehn Radschnellverbindungen, die in den nächsten Jahren in Berlin entstehen werden. Die genaue Routenführung des ca. zwölf Kilometer langen Abschnitts wird derzeit erarbeitet. Sie wird quer durch den Bezirk Reinickendorf bis nach Mitte verlaufen und das Flughafenareal Tegel – die zukünftige Urban Tech Republic (UTR) – sowie das Schumacher Quartier anbinden. In diesem Bereich trifft die Reinickendorf-Route auf die Radschnellverbindung „Mitte – Tegel – Spandau“, die eine Weiterfahrt in Richtung Hauptbahnhof und Mitte sowie nach Spandau ermöglichen wird.
Im Livestream wurden die Zwischenergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung in zwei Streckenabschnitten vorgestellt und diskutiert. Über eine Online-Anwendung konnten sich die Teilnehmenden an ihren Bildschirmen an Umfragen und Abstimmungen beteiligen sowie Fragen und Anmerkungen zu den Routenvorschlägen äußern. Rund 100 Teilnehmer*innen haben den Livestream verfolgt und bis zu 60 Personen haben sich aktiv bei den diversen Beteiligungsoptionen eingebracht.
Während der Veranstaltung sind zahlreiche Fragen, Vorschläge und Hinweise eingegangen, die vom Planungsteam aufgegriffen und beantwortet wurden. Dazu gehören Ideen und Vorschläge zur Routenführung in den Streckenabschnitten Nord (Heiligensee) und Süd (Tegel). Mit knapp 80 Prozent stimmten die Teilnehmenden der vom Fachplanungsteam favorisierten Routenvariante zu. Zahlreiche Hinweise gab es zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, verbunden mit dem Wunsch nach sicheren Kreuzungssituationen. Mehrfach wurde auch der Wunsch nach einer möglichen Anbindung und Weiterführung über die Berliner Landesgrenze hinaus nach Brandenburg geäußert, um die Route auch für Pendelnde aus dem Umland attraktiver zu machen.
Die über 60 eingegangenen Hinweise, auch die bisher nicht diskutierten Hinweise, werden in der weiteren Planung geprüft und nach Möglichkeit berücksichtigt.
Wie alle Radschnellverbindungen ist diese Trasse für den Radverkehr im Alltag und insbesondere für Berufspendler*innen attraktiv: Lange Wege können mit zügigem Tempo gefahren werden.
Über Radschnellverbindungen
Berlins Radschnellverbindungen, die strahlenförmig von den Außenbezirken in Richtung Stadtzentrum führen, sollen das Radfahren auch auf längeren Strecken attraktiver machen – etwa für Pendlerinnen und Pendler, die vom Auto auf das Rad umsteigen wollen. Hierbei geht es nicht primär um die Fahrgeschwindigkeit, sondern um optimierte Reisezeiten mit möglichst wenig Stopps. Entlang von Hauptverkehrsstraßen messen Radschnellverbindungen je Fahrtrichtung mindestens drei Meter, sodass Überholen gut und sicher möglich ist. Auf Fahrradstraßen und Sonderwegen sind sie im Zweirichtungsverkehr mindestens vier Meter breit. Radschnellverbindungen sind in der Dämmerung und nachts gut beleuchtet. An Kreuzungen gilt im Regelfall Vorrang für den Radverkehr. Fußwege verlaufen getrennt vom Radweg und sind mindestens 2,5 Meter breit. Mit Radschnellverbindungen wird Radfahren sicherer und die Reisezeit kürzer. Nutzen viele Menschen Radschnellverbindungen im Alltag, sind weniger Autos
auf den Straßen unterwegs.
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