Planung für 100 Kilometer Radschnellverbindungen kommt voran

Radschnellverbindungen im Berliner Stadtgebiet

Pressemitteilung vom 01.02.2019

Die Streckenführung für zehn Radschnellverbindungen wird untersucht / Streckenvarianten der Teltowkanalroute bei Bürgerveranstaltung erörtert

Die Planung für mindestens 100 Kilometer Radschnellverbindungen in Berlin kommt voran:
Für die ersten drei Radschnellverbindungen läuft die Untersuchung der bestmöglichen Streckenführung bereits, für weitere sieben startet diese jetzt.
Diese sogenannten Machbarkeitsuntersuchungen sind die entscheidende Grundlage für die nächsten Planungsschritte. Für die Teltowkanalroute hat gestern im Rathaus Schöneberg die erste öffentliche Informations- und Dialogveranstaltung stattgefunden, bei der mögliche Streckenvarianten vorgestellt und mit Bürgerinnen und Bürgern erörtert wurden.

In ihrer Auftaktrede stellte Senatorin Regine Günther die zentrale Bedeutung der Radschnellverbindungen für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Berlin dar:
„Die Radschnellverbindungen sind ein veritables Großprojekt für den Radverkehr in Berlin. Sie verbessern die Radinfrastruktur entscheidend. Denn lange Strecken können sicher und komfortabel zurückgelegt werden. Das ist ein Anreiz, etwa für den Weg zur Arbeit vom Auto auf das Rad umzusteigen. So bringen wir die Verkehrswende voran.”

Vorgestellt wurden die möglichen Streckenverläufe der Teltowkanalroute durch die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg innerhalb eines zwei Kilometer breiten Trassenkorridors. Die Teltowkanalroute ist rund 10,5 Kilometer lang und beginnt an der Landesgrenze von Berlin-Brandenburg bei Teltow und soll – teils entlang des Teltowkanals –durch die Stadtteile Lichterfelde, Lankwitz und Steglitz (Bezirk Steglitz-Zehlendorf) führen sowie durch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Eine Weiterführung bis in den Bezirk Mitte wird geprüft.

Rund 120 Interessierte waren der Einladung zur Informationsveranstaltung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, Vorschläge und Hinweise in die Diskussion einzubringen. Fragen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern zur Teltowkanalroute wurden im direkten Austausch mit dem Fachplanungsbüro erörtert. Die Anregungen werden in den weiteren Planungsprozess einfließen.

Die Machbarkeitsuntersuchung für die Teltowkanalroute soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Daran schließen sich weitere Planungsschritte sowie die Bürgerbeteiligung an. Für diesen notwendigen Planungsprozess sind mindestens 30 Monate zu veranschlagen, so dass mit einem Baubeginn 2022 zu rechnen ist.

Mit der Projektsteuerung für die zehn Radschnellverbindungen hat die Senatsverwaltung das landeseigene Unternehmen GB infraVelo GmbH beauftragt.

Die beiden anderen Radschnellverbindungen, für die schon Machbarkeitsuntersuchungen laufen, sind die Trasse Königsweg-Kronprinzessinnenweg, die durch den Grunewald in Richtung Wannsee/Potsdam führt, und die Y-Trasse, die über Neukölln in Richtung Südosten/Schönefeld verläuft.

Für sieben weitere Machbarkeitsuntersuchungen hat die infraVelo das Vergabeverfahren Ende 2018 abgeschlossen und Fachplanungsbüros mit den Untersuchungen beauftragt. Diese beginnen jetzt. In den kommenden Monaten sind für die weiteren Radschnellverbindungen ebenfalls Informations- und Dialogveranstaltungen geplant, zu denen die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz einladen wird. Eine elfte Radschnellverbindung plant die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz entlang der Tangentialverbindung Ost (TVO).

Was macht eine Radschnellverbindung aus:
Radschnellverbindungen machen das Radfahren attraktiver, weil längere Strecken zwischen den Außenbezirken und der Berliner Innenstadt sicher und komfortabel zurückgelegt werden können. Radschnellverbindungen sind mit möglichst wenig Stopps zu befahren und breit: Entlang von Hauptverkehrsstraßen sind sie je Fahrtrichtung mindestens drei Meter breit, so dass Überholen gut möglich ist. Auf Fahrradstraßen und Sonderwegen sind sie im Zweirichtungsverkehr mindestens vier Meter breit. Radschnellverbindungen sind nachts gut beleuchtet. An Kreuzungen gilt im Regelfall Vorrang für den Radverkehr. Fußwege verlaufen getrennt vom Radweg und sind mindestens 2,5 Meter breit.

Mit Radschnellverbindungen wird Radfahren sicherer und Reisezeiten verkürzen sich – das ist besonders bei großen Entfernungen attraktiv. Wenn viele Menschen Radschnellverbindungen im Alltag nutzen, sind weniger Autos auf den Straßen unterwegs.

Weitere Informationen zu Radschnellverbindungen finden Sie hier: www.berlin.de/radschnellverbindungen
und
www.infravelo.de/projekte/radschnellverbindungen/