Der renommierte Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin wurde am 22. November 2024 in einem gut besuchten Festakt in der Akademie der Künste am Pariser Platz von Staatssekretärin Britta Behrendt an die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs in den drei Kategorien Regional, National und International verliehen. Der internationale Ideenwettbewerb für den Nachwuchs in der Landschaftsplanung, Freiraumarchitektur und Stadtentwicklung feiert im Jahr 2024 sein 50. Jubiläum.
Peter-Joseph-Lenné-Preis 2024 – Aufgaben Regional, National und International
Im Jahr 2024 wurden drei Aufgaben aus Berlin, Deutschland und Spanien ausgelobt. Für alle drei Aufgaben gab es insgesamt 62 Wettbewerbseinreichungen.
In der Berliner Aufgabe waren Visionen für die Leipziger Straße in Berlin – Eine Verkehrsachse im Wandel – gesucht. Wie kann dieser metropolitane Stadtraum als Modell für die zukunftsfähige Umgestaltung von Hauptverkehrsstraßen zu lebendigen öffentlichen Räumen definiert werden? Leonie Butterweck und Bastian ten Haaf (beide Kassel) haben durch eine geschickte Neuordnung des Straßenraums, welche die Leipziger Straße sowohl in Ost-West-Richtung gliedert als auch die beiden stark getrennten Straßenseiten im Norden und Süden neu verzahnt und das Preisgericht mit ihrer Arbeit mit dem Titel Paketband überzeugt.
Die nationale Aufgabe kam aus Welzow / Mĕsto Wjelcej und widmete sich dem Thema der Tagebaufolgelandschaften. Für die sorbisch-deutsche Stadt Welzow mit dem größten noch aktiven Tagebau der Lausitz wurde ein Gestaltungs- und Entwicklungskonzept für die Zeit nach der Kohle im Jahr 2038 gesucht. Till Pulst aus Weimar überzeugte die Jury durch ein präzise formuliertes und visionäres Konzept: Die ehemals durch den Tagebau geprägten Flächen werden in ein zukunftsorientiertes Gebiet verwandelt und als „Fenster zur Energielandschaft“ neu interpretiert.
Aus Spanien kam die internationale Aufgabe 2024. Die Stadt Barcelona sucht für die Plataforma Marítima, eine der letzten Lücken in der katalanischen Uferpromenade, eine grüne Verbindung zwischen Stadt und Meer. Gesucht waren Konzepte für einen Park, der gleichzeitig als vielfältig nutzbares und klimaangepasstes Verbindungselement zwischen Stadt und Meer wirkt. Das Team aus Moritz Wette (Berlin) und Felix Rider (Mühltal) überzeugten mit ihrer Arbeit mit dem Titel Plataforma Reviva: Aufbruch zu einer lebenden Küstenlandschaft.Grundlegende Aspekte einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Transformation eines massiv durch Versiegelung überformten Küstenabschnitts wurden hier berücksichtigt. Von der differenzierten Wiederverwendung bestehender Bauteile und der sparsamen Nutzung des vorhandenen Klärwassers über die ortsbezogene Ausgestaltung unterschiedlicher Küstenabschnitte bis zur Schaffung grün-blauer Lebensräume an Land, im Wasser und dazwischen.
Neben den ausgezeichneten Lenné-Preisen und -Anerkennungen wurde zusätzlich die Karl-Foerster-Anerkennung 2024 für herausragende Leistungen der Pflanzenverwendung von der Jury vergeben.