GIS-Komponente

GIS-Komponente (WEB-GIS MapSolution)

GIS-Komponente (WEB-GIS MapSolution)

Neben der Datenbankanwendung “pit-Kommunal” (die sog. GFM-Komponente) ist ein bidirektional verknüpftes kompatibles Geografisches Informationssystem (GIS) die zweite wesentliche Komponente des in den bezirklichen Grünflächenämtern und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) eingesetzten Grünflächeninformationssystems (GRIS) Berlin. Mit diesem GRIS-Modul werden die Geodaten der in Berlin von den bezirklichen Grünflächenämtern gepflegten und unterhaltenen öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen einschließlich Kinderspielplätze sowie Straßen- und Anlagenbäume auf Karten und/oder auf PC-Arbeitsplätzen erfasst, laufend gepflegt und grafisch dargestellt. Die grafischen Objekte in der Karte (z.B. die Fläche eines gesamten Pflegeobjektes oder die einer Wiese, ein Spielgerät oder ein Straßenbaum) sind mit dem entsprechenden Sachdatensatz in der GFM-Komponente (der Sachdatenbank) verknüpft.

Die Ausprägung bzw. Darstellung der grafischen Objekte ist berlinweit einheitlich und orientiert sich (wie auch bei den Sachdaten im GFM-Modul) an der von der Ständigen Konferenz der Gartenamtsleiter beim Deutschen Städtetag (GALK) erarbeiteten Empfehlung zum Aufbau einer Grünflächendatei. Künftig wird sich die Systematik der Inhalte und Ausstattungen von Grünflächen jedoch auch im GRIS Berlin zunehmend am Objektartenkatalog Freiflächen (OK FREI) der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) orientieren.

Grundlage für die Digitalisierung der Fachgeometrien des GRIS Berlin bildet die Liegenschaftskarte (ALKIS) des Landes Berlin. Für die Digitalisierung der inneren Strukturen (Flächeninhalte) der Grünanlagen (z.B. Rasen- und Gehölzflächen, Wege, Blumenbeete oder auch Bänke) werden im Land Berlin neben klassischer Vermessung u.a. Verfahren wie die Luftbildauswertung-und seit Neuestem auch Laserscanning angewandt.

Neben der Karte der Grünanlagen und der Bäume können mit der GIS-Komponente weitere thematische Karten erzeugt und auch verschiedene Hintergrundkarten angezeigt werden wie z.B.:

  • Karten der nach dem Grünanlagengesetz gewidmeten öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen,
  • bezirkliche Übersichtskarten der Grünanlagen und Spielplätze sowie Pläne einzelner Grünanlagen,
  • Karten des Straßenbaumbestandes,
  • diverse thematische Karten für Analysen und Planungen,
  • Überlagerungen mit anderen Karten (Hintergrundkarten; z.B. Luftbilder, Denkmalkarte, Flächennutzungsplan).

Die Bereitstellung verschiedener digitaler Übersichtskarten zum Grünflächen- und Spielplatzbestand erfolgt mit Hilfe des Geoortals Berlin und wurde bereits im Jahr 2005 realisiert. Seit Mai 2015 steht auch ein Datenbestand zu den Berliner Bäumen (Straßenbäume und Anlagenbäume) im Geoporal zur Verfügung.

Neue GIS-Komponente seit 2014

Nachdem im Rahmen der Optimierung des Berliner Grünflächenmanagements bereits im Jahr 2011 die Entscheidung für eine neue GFM-Komponente zu Gunsten einer auf pit-Kommunal basierenden Lösung gefallen war, haben sich die damalige Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und die 12 Bezirke Ende 2012 auch bei der GIS-Komponente für eine Lösung aus dem Hause der IP SYSCON GmbH entschieden. Die neue GIS-Komponente des GRIS Berlin kommt auf Basis der ArcGIS-Produktplattform in den folgenden Ausbaustufen zum Einsatz:

  • Desktop-GIS ArcMap für die sog. Power-User
  • WEB-GIS MapSolution für Auskunftszwecke und einfache Digitalisierungen (Baum- und Spielgerätesymbole sowie Winterdienstobjekte)
  • mobiles GIS für die mobilen Lösungen zur Baum- und Spielplatzkontrolle

Die gemeinschaftliche Datenhaltung von Sach- und GIS-Daten erfolgt in einer Oracle-basierten sog. Enterprise Geodatabase, so dass die verschiedenen Prozesse des Berliner GRIS optimal unterstützt werden. Zum Einsatz kommen hier alle hochwertigen GIS- und Datenbanktechnologien wie z.B. Multiuser-Editierung und Replikation, aber auch topologische Plausibilitätsprüfungen.

Um die vielfältigen Prozesse des Berliner GRIS benutzerfreundlich umzusetzen sowie die Daten in der GIS- und GFM-Komponente redundanzfrei und jederzeit konsistent zu halten erfolgt eine enge Koppelung der Datenverarbeitungsmechanismen in der GIS- und der GFM-Komponente mit zahlreichen intelligenten Prüfalgorithmen und Assistenten. So erzeugt zum Beispiel das Anlegen einer neuen Rasenfläche im GIS automatisch den Gegenpart im GFM mit allen Informationen zu Art, Lage und Zugehörigkeit des Objektes.

Auch im WEB-GIS ist durch die Verwendung der ArcGIS for Server-Technologie das Editieren ausgewählter GIS-Daten (z.B. Bäume oder Spielgeräte) möglich. Auf mobilen Erfassungsgeräten wie Tablets und Smartphones können mit Hilfe spezieller GRIS-Apps die Daten zu den Pflegeobjekten auch gleich direkt vor Ort in den Grünflächen visualisiert und bearbeitet werden.

Erfassungsgrundlagen (Digitalisiervorschrift) für das GRIS Berlin

Die vielen im GRIS Berlin verwalteten Katasterdaten zur inneren Struktur der Pflegeobjekte und zu deren Ausstattungen können kapazitätsbedingt nicht alle von den Mitarbeitenden der Grünflächenämter selbst erfasst (digitalisiert) werden. Eine Erfassung dieser Daten erfolgt daher zu einem großen Teil durch externe Dienstleister.

Die für die einfache und korrekte Übernahme der Daten in das GRIS Berlin erforderlichen Hinweise und Vorgaben zur fachlichen und technischen Struktur dieser extern erfassten Daten enthält die von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bereitgestellte differenzierte Schnittstellenbeschreibung “Erfassungsgrundlagen zum GRIS Berlin“. Die Erfassungsgrundlagen bestehen aus einem Paket mehrerer Dokumente, aus verschiedenen Muster- und Beispieldaten sowie aus digitalen Erfassungsvorlagen. Das entsprechende 7z-Archiv kann über diese Seite heruntergeladen werden.
Im Zusammenhang mit der Einführung des neuen GRIS Berlin wurden die Erfassungsgrundlagen im Jahr 2015 grundlegend überarbeitet. Die für die bis 2014 eingesetzte GIS-Komponente “YADE-GBKat” des alten GRIS Berlin geltenden Digitalisiervorschriften sind daher nicht mehr anzuwenden! Nach 4 Jahren produktivem Einsatz des neuen GRIS Berlin erfolgte Ende 2018 eine erste Anpassung der Erfassungsgrundlagen. Wichtigster Grund für die Anpassung war die Ergänzung des Objektartenkataloges (OSKA). Mit der im Jahr 2019 erfolgten Aktualisierung der Erfassungsgrundlagen steht darüber hinaus erstmals auch eine Variante für noch nicht im GRIS Berlin erfasste Pflegeobjekte zur Verfügung. Diese neue Variante wird jedoch nur bei ausgewählten wenigen externen Erfassungen (z.B. dem Neubau von Pflegeobjekten) zum Einsatz kommen. Diesbezügliche Verständnisfragen sind mit dem jeweiligen Auftraggeber (Senat bzw. Bezirk) bzw. mit der Geschäftsstelle des GRIS Berlin zu klären.

Hinweis zu den aktuellen Versionen GB-3035 V 04.00.01 und GB-3036 V 02.00.01:

In den aktuellen Versionen vom 21.04.2023 wurde der Eintrag “4415 Toranlage” in der GIS-MXD ergänzt.

  • Erfassungsgrund­lagen zum GRIS Berlin

    (Eintrag “4415 Toranlage” in der GIS.MXD ergänzt)

    7Z-Dokument (5.2 MB) - Stand: 21.04.2023

  • Erfassungsgrund­lagen zum GRIS Berlin für noch nicht im GRIS erfasste Pflegeobjekte

    (Eintrag “4415 Toranlage” in der GIS.MXD ergänzt)

    7Z-Dokument (4.3 MB) - Stand: 21.04.2023