Anlässlich der 750-Jahrfeier Berlins wurde im damaligen Ostberlin im Stadtbezirk Marzahn am 9. Mai 1987 die Berliner Gartenschau eröffnet. Mit der Gartenschau wollte die DDR-Führung u.a. auch dokumentieren, dass “der Osten” einen Vergleich zur 1985 im Westberliner Bezirk Neukölln durchgeführten Bundesgartenschau in keiner Weise zu scheuen braucht. In erster Linie sollte mit der Berliner Gartschau aber eine attraktive und großzügige Parkanlage für die vielen neuen Bewohner der gerade im Entstehen befindlichen Großsiedlungen in den Bezirken Marzahn und Hellersdorf entwickelt werden. Die Grünplanungen für das ganze Gebiet begannen bereits im Jahr 1977. Angedacht war eine ca. 200 ha große Parklandschaft mit Schwimmbad, Gaststätte, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Kleingärten. Die konkreten Planungen für die Berliner Gartenschau begannen dann erst im Jahre 1985.
In nicht einmal zwei Jahren Bauzeit wurde am Fuße des Kienbergs zwischen 1985 und 1987 der rund 21 Hektar große neue Park förmlich aus dem Boden gestampft. Der Kienberg – keine Mülldeponie wie häufig fälschlicherweise behauptet, sondern eine Bauschuttkippe – und die nord-östlich davon gelegenen Flächen waren Mitte der 1980er Jahre entsprechend der o.g. Planungen aufgeforstet worden. Die Bäume im Bereich des Rhododendrongartens und des Karl-Foerster-Staudengartens stammen noch aus dieser Pflanzung. Ansonsten gab es auf dem gesamten Gelände keinerlei Baumbestand. Alle Bäume im Park sind heute somit max. 35 Jahre alt, obwohl einige Eichen, Platanen und Pappeln durchaus älter wirken.
In der als Landschaftspark gestalteten Berliner Gartenschau wurde neben weitläufigen Wiesen, großzügigen geschwungenen Wegen und vielen Rabatten auch zahlreiche Themengärten und andere Attraktionen realisiert. So z.B. ein Rhododendronhain, der Sprudel- und Quellgarten, der Karl-Foerster-Staudengarten, das Blumentheater, eine Findlingsgalerie und ein Kräutergarten. Integriert wurden weiterhin 5 Kleingärten, ein Streichelzoo, die bis heute bei Jung und Alt beliebten Märchenfiguren des Berliner Bildhauers Gorch Wenske und nicht zuletzt in zwei Bogenbinder-Membranhallen auch ein Bierzelt und eine Blumenhalle. In letzterer fanden wöchentlich andere Hallenschauen statt. Eine besondere Attraktion waren die sog. “Tanzenden Fontänen” – ein halbstündlich stattfindendes Wasserspiel mit Musik und farbigen Unterwasserscheinwerfern. Bemerkenswert ist, dass die damalige Parkgestaltung mit ihrer Wegeführung bis heute bis auf ganz wenige Ausnahmen erhalten geblieben ist. Auch viele der besonderen Themengärten gibt es nach wie vor im Park. Beides ist ein Beleg für die gelungene Gestaltungsplanung.
Anders als die Bundesgartenschau 1985 in Britz wurde die Berliner Gartenschau 1987 im Herbst nicht geschlossen. Der Park wurde zunächst durch das beim Magistrat von Berlin angesiedelte Stadtgartenamt weiterbetrieben. Ab 1988 übernahm das Kombinat Stadtwirtschaft mit seiner Direktion Stadtgrün die Pflege des Geländes. Nach der Wiedervereinigung der Stadt wurde die Verwaltung und Pflege des Parks dann im September 1991 auf die Britzer Garten GmbH – die heutige Grün Berlin GmbH – übertragen. Der Park wurde in den 1990er Jahre in Erholungspark Marzahn umbenannt. Ab Ende der 1990er Jahre wurde im Park das Projekt “Gärten der Welt” entwickelt. Die Berliner Gartenschau ist somit der Grundstein für die heutigen Gärten der Welt – eine der schönsten Parkanlagen Deutschlands.