Zauneidechsen in Berlin und auf dem Kienberg
Finden Sie nicht auch, dass die Plätze, an denen man sich in Berlin in die Sonne setzen kann, ohne dabei gestört zu werden, immer seltener werden? Was für die Menschen nur eine kleine Beeinträchtigung ist, bedeutet für einige tierische Bewohner der Stadt gleich eine existenzielle Bedrohung.
Zauneidechsen sind sehr wärmebedürftig und bevorzugen offene oder halboffene, trockene Lebensräume mit viel Sonne, wie Trockenrasen, Waldsäume und -lichtungen, Brachflächen, Aufschüttungen, Dämme oder Böschungen.
Aufgrund der Flächenausdehnung und der dort noch vorhandenen Freiflächen sind in Berlin die meisten Zauneidechsen wohl an den besonnten Waldsäumen der Waldgebiete zu finden. Ein weiterer Siedlungsschwerpunkt der Berliner Zauneidechsen sind die bestehenden und stillgelegten Bahnflächen, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind.
Am Kienberg wurde die letzte Zauneidechse Anfang der 1990er Jahre gesichtet. Das Verschwinden dieser Tierart liegt wahrscheinlich am Mangel an geeigneten Freiflächen zum Sonne tanken, bedingt durch die zunehmende Dichte und Ausbreitung der Gehölze.