Für Berlin liegen vielfältige Daten zum Gebäudebestand, zur Energieinfrastruktur wie auch zu den verwendeten Heizungstechniken vor. Für eine detaillierte Bestandsanalyse, auf der eine kommunale Wärmeplanung fußen soll, sind diese häufig inhomogenen oder aggregierten Daten jedoch nicht ausreichend.
Zum Gebäudebestand liegen vorrangig Daten aus dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) vor, wie zum Beispiel zu Gebäudegrundrissen oder zur Geschossigkeit, die jedoch kaum Informationen zu energetischen Aspekten und zum Baujahr enthalten oder Aussagen zum aktuellen energetischen Sanierungsstand ermöglichen.
Vorliegende Informationen und Daten zu Energieversorgungsnetzen in Berlin wie zu den Fernwärme-, Gas- oder Stromnetzen sind als Gesamtnetzinformationen eher allgemeiner Natur und beschreiben übergreifend zum Beispiel Anschlusszahlen, Trassenlängen oder Brennstoffverbräuche. Detaillierte Informationen über den Ausbaustand, über freie Anschlusskapazitäten oder über die genaue räumliche Lage liegen jedoch nicht vor und müssen von den Energieversorgern eingeholt werden. Gleiches gilt für die jährlichen Energieverbräuche, die derzeit bereits straßenblockscharf im Energieatlas Berlin dargestellt werden, zu deren gebäudegenauen Ausprägung ebenso bisher keine Informationen bei der Verwaltung vorhanden sind.Zudem liegen für Gebiete, in denen noch Öl- oder Flüssiggasheizungen dominant sind, keine weiteren Informationen vor. Gleiches gilt für Gebäude, die noch mit Kohle beheizt werden. Daher sollen Daten zu den dezentralen Heizungstechniken über die Schornsteinfeger eingeholt und ein auswertbarer Datenbestand aufgebaut werden.
Die in Berlin bereits verfügbaren räumlich verorteten Geo-Daten werden über die Angebote des Berliner Energieatlas und des Geoportals Berlin (FIS-Broker) bereitgehalten. Dazu zählen erste überschlägige Informationen zu Potenzialen der Erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel zu oberflächennaher Geothermie, zur in Berlin anfallender Biomasse oder zur Solarenergie. Ebenfalls finden sich dort Informationen zur Struktur des Berliner Gebäudebestands. Zudem liegen in den Berliner Bezirken wie auch bei den Fachplanungsstellen in den Hauptverwaltungen Detaildaten vor, die beispielsweise im Rahmen von energetischen Quartierskonzepten erarbeitet wurden, und die für die Wärmeplanung genutzt werden können.Um weitere Daten für die gesamtstädtische Wärmeplanung zusammenzutragen, befindet sich die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) mit den entsprechenden Stakeholdern und datenhaltenden Stellen im Austausch. Dazu bietet das im Januar 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz (WPG) die rechtliche Grundlage. Demnach ist die planungsverantwortliche Stelle zur Erhebung eines vorformulierten Datenkatalogs ermächtigt, um auf dessen Basis die kommunale Wärmeplanung erstellen zu können. Dabei sind auch entsprechende Vorgaben zur Datenhaltung und zum Umgang mit teilweise sensiblen Daten, wie personenrelevanten oder sicherheitsrelevanten Daten, einzuhalten.