Projekt: Das Erbe der Industriekultur. Innovative Vermittlungsformate für Kinder und Jugendliche

Kinder entdecken die Nixie-Röhren im Industriesalon Schöneweide

Das Kooperationsprojekt von HTW Berlin und Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) stellt das Erbe der Berliner Industriekultur in den Fokus.

Um 1900 war Berlin zeitweise die größte Metropole auf dem europäischen Kontinent. Hier wurde internationale Wirtschafts-, Technik- und Architekturgeschichte geschrieben. In Berlin wurde nicht nur produziert – die Stadt war Zentrum für Forschung und Entwicklung und diente gleichzeitig als „Experimentierfeld“ für neue Technologien. Strom-, Wasser- und Verkehrssysteme hatten weltweit Vorbildfunktion. Arbeitsmigration, Technologie- und Wissenstransfer waren gleichermaßen Voraussetzung und Bestandteil dieser Entwicklung. Von den Anfängen der industriellen Revolution in Preußen bis zum Niedergang der „Elektropolis“ nach dem 2. Weltkrieg war Berlin mehr als jede andere europäische Hauptstadt durch die Entwicklung von Technik und Industrie bestimmt.

Die Entwicklung Berlins zur Metropole im Zuge der zweiten industriellen Revolution sowie die Zusammenhänge zwischen Politik, Wirtschaft und Stadtentwicklung können hier besonders deutlich aufgezeigt und sichtbar gemacht werden. Ebenso wie die Zusammenhänge zwischen der Industrialisierung und der Diversität unserer Gesellschaft. Das Projekt will Kindern und Jugendlichen den Zugang zu diesen Aspekten der Stadtgeschichte und Stadtentwicklung erleichtern und ermöglichen.

Den Kern des Gesamtprojektes bildet ein „Programm für Schülerinnen und Schüler zur Route der Industriekultur Berlin“. Dieses Programm bündelt Führungen, Workshops, Stadtrallyes, Fotosafaris und weitere Angebote verschiedener Partner. Angesprochen sind (Schul-)Gruppen ab Klasse 4 bis zur Sekundarstufe II.

Begleitend dazu werden an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin in verschiedenen Modulen Aspekte der Berliner Industriegeschichte detaillierter herausgearbeitet und in interdisziplinären Projekten neue Formate zur Vermittlung entwickelt und erprobt. Beteiligt sind u. a. die Studiengänge Museumskunde, Restaurierung und Konservierung, Kommunikationsdesign.

Über einen Fotowettbewerb werden weitere Kinder und Jugendliche einbezogen. Darüber hinaus sollen Materialien für Schulen zusammengestellt werden.

Berliner Akteure – Denkmalverantwortliche, Initiativen, Museen etc. – werden in ihrer Vermittlungsarbeit unterstützt. In Workshops und Tagungen werden die Ergebnisse präsentiert und somit den unterschiedlichen Projektteilnehmern zur Verfügung gestellt sowie online publiziert werden. Es sollen nachhaltige Vermittlungsformen entstehen, die auch nach Abschluss des Programms ihre Fortsetzung finden und u. a. unmittelbar in die Arbeit des bzi einfließen.

Neben der HTW Berlin, dem Berliner Zentrum Industriekultur und den teilnehmenden Schulen sind zahlreiche Partner involviert, so z. B. die European Route of Industrial Heritage (ERIH) und die Oberste Denkmalschutzbehörde Berlin.

Jugendliche bei der Hochspannungsralley im Industriesalon Schöneweide

Weitere Informationen

Projektträger:
HTW Berlin und Berliner Zentrum Industriekultur (bzi)

Fördersumme:
159.327 €

Das Berliner Projekt wurde im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.

Zur Webseite des Berliner Zentrums Industriekultur
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