Klimaschutz 100 Pro – CO₂ im Alltag vermeiden

Klimaschutz 100 Pro

Der Weg zur Arbeit, der Verbrauch von Heizwärme, ein Wochenendtrip, die Anschaffung eines neuen TV-Bildschirms – Privathaushalte verursachen CO2-Emissionen durch ihre täglichen Verhaltens- und Konsummuster.

Das Land Berlin hat mit Klimaschutz 100 Pro ein Beratungsangebot entwickelt, das Berlinerinnen und Berlinern helfen soll, in ihrem Alltag CO2-Emissionen zu vermeiden.

Das Projekt endete im Oktober 2023. Als Zielgruppe waren insbesondere Haushalte mit mittlerem und höherem Einkommen adressiert.

Das Beratungsangebot

In persönlichen, kostenfreien Beratungsgesprächen konnten Kiezanwohnerinnen und -anwohner erfahren, wie sie ihre Energiekosten senken, wer Kaputtes repariert oder wo sie sich an Initiativen beteiligen können.

Das Beratungsangebot wurde bis Oktober 2023 in den Modellquartieren „Boxhagener Platz“ und „Möckernkiez / Dragonerareal“ im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg angeboten.

Es wurde fachlich durch die Berliner Energieagentur GmbH gemeinsam mit dem BUND Berlin und in Zusammenarbeit mit lokalen Klimaschutzakteuren, Initiativen und Engagierten realisiert.

Die Zielgruppe

Einkommensstarke Haushalte verursachen überproportional höhere CO2-Emissionen als Haushalte mit geringerem Einkommen. Dabei können gerade die finanziell potenten Berlinerinnen und Berliner zu mehr Klimaschutz beitragen, zum Beispiel durch Investitionen in Energiespartechnik, in klimaschonende Mobilitätslösungen oder durch ressourcenbewussten Konsum.

Das Wuppertal Institut hatte 2020 in einer Studie herausgearbeitet, dass Energieeinsparungen und Klimaschutz nur bei einem geringen Teil dieser Zielgruppe als Motiv für Verhaltensänderungen gelten. Die Studie empfahl daher, passende Anlässe für eine Beratung zu identifizieren und – neben dem Aspekt des Klimaschutzes – auch weitere Motivlagen wie zum Beispiel Komfort oder Technikaffinität zu berücksichtigen (vgl. Energieberatung in Berlin weiterentwickeln – Schwerpunkt Haushalte mit mittlerem und höherem Einkommen. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, 2020, im Auftrag der SenUVK Berlin).

Zentrale Maßnahmen des Angebots

Ziel von Klimaschutz 100 Pro war es, Orientierung über individuelle Möglichkeiten der CO2-Vermeidung zu geben und persönliche Anknüpfungspunkte vor Ort zu schaffen. Bei Kiezspaziergängen, Klimapartys oder an Infoständen wurden lokale Klimaschutzakteure vorgestellt, Aktionspotenziale diskutiert und persönliches Engagement abgewogen:

  • Was nützt es, wenn ich vom Pkw aufs Fahrrad umsteige? Wie gefährlich ist die Fahrradstadt? Wer repariert mein defektes Rad?
  • Passt auf jedes Haus im Kiez eine Solarstromanlage? Welche Alternativen gibt es? Woher kommt der Strom im Kiez?
  • Wie können wir unseren Strom- und Wärmeverbrauch senken? Welche Wirkung hat es, wenn wir gemeinsam Energie einsparen?

Interessierte aus den beiden Modellquartieren erhielten bis Oktober 2023 eine individuelle und kostenfreie Beratung.

Materialien

Eine Sammlung von Materialien zum Themenkomplex „Energie, Klima- und Ressourcenschutz sowie Anpassung an den Klimawandel“ unterstützte die Berlinerinnen und Berliner bei der Aneignung von Wissen und Kompetenzen.

  • Strom effizient nutzen & das Klima schützen - so geht's!

    PDF-Dokument (131.2 kB)

  • Wärme effizient nutzen & das Klima schützen - so geht's!

    PDF-Dokument (130.1 kB)

  • Klimafreundlich mobil & Ressourcen schützen - so geht's!

    PDF-Dokument (135.4 kB)

Studie „Energieberatung in Berlin weiterentwickeln – Schwerpunkt Haushalte mit mittlerem und höherem Einkommen“

Die Studie war im Vorfeld des Projekts Klimaschutz 100 Pro durch das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH im Auftrag der für Klimaschutz zuständigen Senatsverwaltung erstellt worden. Aufbauend auf einer Analyse der Zielgruppe und einer Bestandsaufnahme der Energieberatungsangebote wurden zunächst Lücken im Beratungsangebot identifiziert. Entwickelt wurde schließlich ein Set aus Beratungsbausteinen, das sich auf die Bedarfsfelder „Wohnen“ und „Mobilität“ verteilt. Die Beratungsbausteine zielen insbesondere darauf ab, passende Anlässe für eine Beratung zu identifizieren und – neben dem Aspekt des Klimaschutzes – auch weitere Motivlagen zu berücksichtigen.

  • Studie „Energieberatung in Berlin weiterentwickeln – Schwerpunkt Haushalte mit mittlerem und höherem Einkommen“

    Vorschläge für ein erweitertes Beratungskonzept

    PDF-Dokument (829.3 kB)