Spaziergang durch Steglitz-Zehlendorf Seite 3

Die Entdeckung der "verborgenen" Orte

Truman Plaza

Truman Plaza

Wenn wir die Argentinische Allee überquert haben, dann sehen wir links von uns ein großes leer stehendes Gelände, welches mit einem Zaun umgeben ist. Ich fragte mich die ganze Zeit, was das wohl sein sollte, bis ich einen “Stein” entdeckt habe mit der Schrift „Truman Plaza“ .

Ich konnte mir sehr schwer vorstellen, dass dieses Gelände bis 1994 ein Einkaufszentrum für die in Berlin stationierten amerikanischen Soldaten und deren Familien war. Doch obwohl es so „verlassen“ aussieht, wird es heute immer noch genutzt und zwar schlagen die Zirkusveranstalter ihre Zelte hier immer gerne auf.

Und nicht nur die Zirkusveranstalter haben ein Auge auf das Gelände geworfen. Auch die Veranstalter des Deutsch-Amerikanischen-Volksfestes wissen das Gelände zu schätzen. Das “49. Volksfest“ im Jahre 2009 soll auch wieder hier stattfinden.

Amerikanische Generalkonsulat

Amerikanische Generalkonsulat

Auf der rechten Straßenseite sehen wir ein großes Gebäude, welches von Polizisten bewacht wird und mit Flaggen geschmückt ist. Das ist der Sitz des amerikanischen Generalkonsulats.

Das Alliierten Museum

Das Alliierten Museum

Weitergehend finden wir auf der linken Seite das 1998 eröffnete Alliierten Museum . Die Aufgabe des Alliierten Museum, welches sich in dem ehemaligen amerikanischen Sektor befindet, ist es, die Rolle und das Engagement der Westmächte für Berlin und ganz Deutschland zu dokumentieren und zu präsentieren.

Vervollständigt wird es durch Exponante des täglichen Lebens in den amerikanischen, britischen und der französischen Sektoren.

Denkmal: Friedrich Wilhelm Baron von Steuben

Denkmal: Friedrich Wilhelm Baron von Steuben

Auf unserem Weg, umweit der Einbiegung des Hüttenweges, begegnen wir zwei Denkmälern. Das erste ist die Statue eines Mannes in einer prächtigen Uniform. Auf dem Sockel steht „Friedrich Wilhelm Baron von Steuben “ . Den meisten wird die Gestalt oder auch die Inschrift nichts sagen. Man kennt den Mann nicht, der in den USA als Freiheitskämpfer verehrt wird. Dort war er preußischer Offizier und US-amerikanischer General, der die Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg reorganisierte.

Erst im Mai 1987 wurde die Statue anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin, enthüllt. Friedrich Wilhelm Baron von Steuben steht für Freiheit. Aber auch das nächste Denkmal, für welches wir ein paar Schritte geradeaus laufen müssen, steht dafür.

Ein richtig dynamisches Werk, voller Energie, Stärke und Autorität. Pferde, die über die Reste der bröckelnden Berliner Mauer springen, lassen ohne weiteres erkennen, dass die Künstlerin, Veryl Goodnight, an den Fall der Mauer am 9. November 1989 und den damit verbundenen Freiheitswillen der Menschen erinnern wollte. Der Name passt: „The Day The Wall Came Down” .

Die amerikanische Luftwaffe flog am 26. Juni 1998 die sieben Tonnen schwere Bronzestatue zum 50. Jahrestag der Berliner Luftbrücke nach Berlin ein, und ein besonderes Werk verdiente eine besondere Einweihung: Am 2. Juli 1998 kam der damalige amerikanische Präsident George Bush sen. und die Künstlerin. Zur Vervollständigung bekam das Kunstwerk im Oktober 2002 eine Gedenktafel aus Bronze, die von General John H. Mitchell, der von 1984 bis 1988 US-Stadtkommandant in Berlin war, enthüllt wurde.

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Wall-Denkmal*

    *Wall-Denkmal*

  • *Gedenktafel*

    *Gedenktafel*

Ich war ganz fasziniert von diesem Abschnitt des Spazierganges, denn ich hätte nicht gedacht, dass auf so einem kleinen Fleck an so viele Ereignisse erinnert werden kann. Und auch auf so eine unterschiedliche Art und Weise. Ich kann voll und ganz verstehen, dass gerade das Alliierten Museum ganz beliebt bei den Schulklassen ist. Ich weiß noch, wie es in meiner Schulzeit war, wenn man an Museen dachte, da sträubten sich alle, auch die Lehrer. Verstaubte Regale und Gegenstände, das war das, was man dazu im Gedächtnis hatte.

Einblick in das Freigelände

Einblick in das Freigelände

Doch das ist hier ganz anders, man hat in keiner Art und Weise das Gefühl, dass man sich in einem langweiligen Gebäude befindet, wo man mit Informationen zugeschüttet wird.
Man versucht im Alliierten Museum mit Originalstücken zu punkten. Ein Beispiel dafür steht in der Nicholson-Gedenkbibliothek, die Teil des Museums ist. Hier steht seit 1997 ein restauriertes Originalstück des in Berlin-Rudow geborgenen “Spionagetunnels”. Die Nicholson-Gedenkbibliothek entstand im Jahre 1979, war früher eine amerikanische Bibliothek, heute widmet sie sich der Zeit von 1951 bis 1994.

Das Alliierten Museum

Das Alliierten Museum

Was mich ganz besonders fasziniert hat, war jedoch das Freigelände, wo sich das gigantische britische Transportflugzeug, Typ „Handley Page Hastings“, befindet. Dahinter stehen der Eisenbahnwaggon eines französischen Militärzuges und das Original Checkpoint Charlie Wachhäuschen.

Das „Outpost“

Das „Outpost“

Auf der rechten Seite ist ein Bauwerk mit der Aufschrift „Outpost“. Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und wurde von 1952 bis 1953 von der US Army erbaut. Hier bemüht man sich zu zeigen, wie sich die Alliierten und die Berliner langsam einander annährten und so aus Feinden Freunde wurden. Und noch ein wichtiges Ereignis wird hier in einem zeitgenössischen Dokumentarfilm dargestellt.

Dieses dramatische Geschehnis, welches sich in den Jahren 1948 – 1949 abspielte, nimmt einen besonders breiten Raum ein. Und zwar ist es die “Luftbrücke”. Das Ereignis wird sowohl in Filmen, als auch in der darstellung des lebensgroßen Candy Bären aufgegriffen, der uns vor dem Eingang des Alliierten Museums begrüßt.

Candy Bär

Candy Bär

Er ist bemalt mit Zuckerstangen, die an kleinen Taschentüchern, die als Fallschirme dienen, von oben herabfliegen. Die Künstlerin ist Dagmar Weiss, eine Schülerin der John-F.-Kennedy-Schule, die den Wettbewerb um die Bemalung des Bären gewonnen hat.

Doch wir sind noch nicht an unserem Ziel angekommen, es gibt hier in der Nähe noch ein paar tolle Sehenswürdigkeiten, die wir unbedingt kennenlernen müssen. Ich erinnere Sie gerne an meine Anfangsworte, wo ich Ihnen einen Ort zeigen wollte, an dem Sie sich erholen können. Dafür laufen wir wieder zurück bis zum Hüttenweg.