Spaziergang durch Steglitz-Zehlendorf Seite 4

Die Entdeckung der "verborgenen" Orte

Musikschule Zehlendorf

Musikschule Zehlendorf

Am Hüttenweg angekommen, biegen wir nach rechts ab und laufen dann die Straße entlang. Auf der anderen Straßenseite (links) können wir jetzt genau erkennen wie groß eigentlich das Gelände “Truman Plaza” ist. Und auf unserer Seite sehen wir dann die ehemalige amerikanische Schule. Heute sind hier ein Teil der bezirklichen Musikschule, die Quentin-Blake-Grundschule und die Biesalski-Schule vertreten. So viele amerikanische Erinnerungstücke stehen heute immer noch hier, und man merkt, dass es ein von Amerikanern genutztes Gebiet war. Schule, Einkaufspassage und eine Kirche waren hier von ihnen erbaut worden.

United States Army Chapel

United States Army Chapel

Die Kirche “United States Army Chapel”, die heute noch genutzt wird, sehen Sie, wenn Sie geradeaus laufen. Und auf der gegenüberliegenden Seite ist der Waldfriedhof Dahlem . Er zählt zu den jüngsten Friedhöfen Berlins und wurde von 1931 bis 1933 angelegt. Ganz bekannt ist der landeseigene Friedhof für seine verzierungsfreie Grabmalgestaltung. Man wollte dadurch einen sachlicheren Umgang mit dem Tod schaffen. Und obwohl er so prunklos erscheint, sind viele berühmte Personen dort begraben. Zum Beispiel der Schriftsteller Gottfried Benn und der Schauspieler bzw. Entertainer Harald Juhnke.

Der Friedhof beeindruckt durch seine schöne Parklandschaft. Wegen seines dichten Nadelbaumbestands, zählt er zu den schönstens Berlins. Er wurde nach Plänen des Kgl. Gartenbaudirektors Albert Brodersen verwirklicht, der z. B. auch den ehemaligen Botanischen Garten an der Potsdamer Straße entwarf.

Brodersen wollte immer die landschaftliche Schönheit der Großstadt Berlins betonen, mit der Hervorhebung ihres Grüns. Leider verstarb er 1930 und konnte dadurch weder die Arbeiten noch die Eröffnung des Waldfriedhofs miterleben. Meiner Meinung nach hat er hier gute Arbeit geleistet, der Friedhof ist wunderschön, keine Frage, aber die Umgebung ist auch großartig.

Erst hier wurde mir bewusst, warum eigentlich Steglitz-Zehlendorf „Der Grüne Bezirk“ genannt wird. Die Gegend hier ist so faszinierend. Ich hatte gar nicht mehr das Gefühl, dass ich mich in einer Großstadt befinde. Ich hörte nichts mehr, still war es hier, und ich begann langsam, mich zu entspannen. Wenn man die Kirche und den Friedhof hinter sich lässt, dann kommt man immer langsamer in einen „Wald“ rein, wir müssen immer weiter geradeaus laufen. Nach ein paar Minuten schlängelt sich der Weg, vor der Kurve steht an der gegenüberliegenden Seite ein Gebäude mit der Aufschrift “Waldrand-Viertel Zehlendorf”.

  • *Eingangsbereich der United States Army Chapel*

    *Eingangsbereich der United States Army Chapel*

  • *Die United States Army Chapel*

    *Die United States Army Chapel*

  • *Waldfriedfof Dahlem*

    *Waldfriedfof Dahlem*

  • *Nadelbäume im Waldfriedhof Dahlem*

    *Nadelbäume im Waldfriedhof Dahlem*

  • *Wegrichtungen im Waldfriedhof Dahlem*

    *Wegrichtungen im Waldfriedhof Dahlem*

  • *Waldfriedhof Dahlem*

    *Waldfriedhof Dahlem*

Wegweiser

Wegweiser

Wir folgen aber dem Weg, und nach der Kurve sind wir im „Wald“ angelangt. Hier kann man seinen Gedanken freien Lauf lassen, hier wird man nur von dem Vogelgezwitscher abgelenkt. Wir folgen nun dem Wegweiser „Jagdschloss Grunewald 600m“ und biegen – an den vielen parkenden Autos vorbei – ab.

Viele Menschen aus ganz Berlin kommen hierher, einige machen einem Spaziergang, die anderen entspannen sich, wieder andere treiben Sport oder führen ihren Hund aus. Das schönste an diesem Wald ist, dass man hier viele Möglichkeiten hat, sich zu entspannen. Und das zu jeder Jahreszeit.

Im Wald

Im Wald

Jede Jahreszeit hat ihre schönen, aber auch ihre schlechten Seiten. Doch die schönen überwiegen. Wenn ich mir den Wald im Winter vorstelle, bedeckt mit weißem Schnee, sodass man den Waldboden nicht mehr sieht. Oder im Frühling, wo alles so gut duftet und anfängt zu blühen. Und im Herbst, wenn die unterschiedlichsten Farben zu sehen sind. Dann wird es mir ganz warm ums Herz, und ich will hier gar nicht mehr weg. Doch wir müssen weiter, ich möchte Ihnen noch einen wunderschönen Anblick zeigen. Man sieht ihn schon von weitem.

Grunewaldsee

Grunewaldsee

Der See liegt vollständig im Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Aber der südliche Teil des Ufers, das Jagdschloss und Paulsborn, gehören zu dem Ortsteil Dahlem.

Nun endlich haben wir unser Ziel erreicht, wir sind angekommen. Der Weg geht nicht mehr geradeaus, ab hier können Sie sich entscheiden, ob sie nach rechts gehen, einmal um den See herum, oder ob sie nach links gehen, wo sich das Jagdschloss befindet.

Ich hoffe, dass sie von dieser Stelle verstehen, weshalb Friedrich Wilhelm II. und III. das Jagdschloss als ihren idyllischen Ruhesitz wählten. Die Umgebung ist traumhaft! Und obwohl es heute immer noch sehr schön ist, war das Schloss früher vom Wasser umgeben und galt als ein bezauberndes Wasserschloss, bis der Wasserspiegel sank.

Das Jagdschloss zählt zu den ältesten Schlossbauten in Berlin. Es wurde 1542 im Renaissancestil von dem jagdbegeisterten Kurfürsten Joachim II. mit der Hilfe von seinem Architekten Casper Theyß erbaut. Seine heutige Gestalt erhielt es unter dem Einfluss von König Friedrich I. Obwohl es so oft umgebaut wurde, ist die Vorhalle mit der Bauinschrift von 1542 erhalten geblieben, genauso wie der Treppenturm. Interessierte können im Innern des Gebäudes eine Gemäldesammlung bestaunen. Hier sind Werke der niederländischen und deutschen Maler vertreten, wie von Rubens und Cranach.

  • *Das Jagdschloss Grunewald*

    *Das Jagdschloss Grunewald*

  • *Das Jagdschloss Grunewald*

    *Das Jagdschloss Grunewald*

  • *Das Jagdschloss Grunewald*

    *Das Jagdschloss Grunewald*

  • *Das Jagdschloss Grunewald*

    *Das Jagdschloss Grunewald*

  • *Das Jagdschloss Grunewald*

    *Das Jagdschloss Grunewald*

Und hier trennen sich unsere Wege. Ich hoffe, dass es jedem von Ihnen gefallen hat und wünsche viel Spaß bei der Erkundung. Text und Fotos von Elisabeth Sljusar, Auszubildende des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf